Der Geniestreich | OneFootball

Werder blieb zum dritten Mal am Stück ohne Gegentor (Foto: WERDER.DE).

Michael Zetterer glänzt auch als Spielmacher

Nur drei Stationen brauchte der Werder-Express, um den 2:0-Auswärtssieg beim FC St. Pauli einzutüten. Mit der perfekten Ballan- und mit Mitnahme bediente Mitchell Weiser Angreifer Marvin Ducksch, der mit seiner Eiseskälte im Abschluss die Temperaturen am Millerntor sogar noch überbot. Der Startpunkt eines perfekten Angriffs war wiederum ein Geniestreich von Torhüter Michael Zetterer, der das Tor erst möglich machte.

Viele Bundesliga-Torwarte hätten diesen perfekten Flugball aus der Hand vermutlich gar nicht in ihrem Repertoire gehabt. Werders Nummer 1 lief in der Jugend allerdings lange als Feldspieler auf und hat das Spiel der Grün-Weißen mit einer offensiven Interpretation des Torhüter-Spiels auf ein neues Niveau gehoben. „Das war ein überragender Ball, den er nicht zum ersten Mal so spielt“, lobt Kapitän Marco Friedl. „Für uns Verteidiger ist so ein Pass sehr schwierig, wenn du lang nachläufst und er direkt über dich fliegt.“

Endstation: Marvin Ducksch vollstreckt zum 2:0 (Foto: WERDER.DE).

Der Kern des Treffers liegt darin, dass Zetterer selbst eine Aufgabe erledigt und die nächste schon im Kopf hat. „Zetti“ nahm einen Abschluss von Ex-Teamkollege Johannes Eggestein souverän auf und suchte umgehend den Weg nach vorne. „Danach stehen sie recht offen und der Gegenspieler von Mitch rechnet mit dessen Weg in die Tiefe nicht“, erklärt der 29-Jährige in der Mixed Zone nach der Begegnung. „Ein guter Weg, ein guter Ball, ein gutes Tor.“

Zusätzlich verleiht dem SVW-Schlussmann das dritte Zu-Null-Spiel am Stück Selbstvertrauen. Sein Auftritt auf der großen Samstagabend-Bühne der Fußball-Bundesliga brachte Zetterer viel Lob ein. „Alleine, wie präzise er den Ball bringt, ist top“, schwärmt Geschäftsführer Fußball Clemens Fritz. „Er spielt eine so stabile und souveräne Saison. Wenn wir sehen, wie wir ihn in unser Spiel einbeziehen, ist er einfach ein wichtiger Faktor für uns.“ Es ist wohl kaum auszuschließen, das auch ein spielfreudiger Bundestrainer Julian Nagelsmann diese Leistung registriert hat.