Roundup: Bielefeld mit Vorentscheidung im Aufstiegsrennen, Nürnberg und Bochum teilen Punkte, Hannover verliert in Sandhausen | OneFootball

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·30. Mai 2020

Roundup: Bielefeld mit Vorentscheidung im Aufstiegsrennen, Nürnberg und Bochum teilen Punkte, Hannover verliert in Sandhausen

Artikelbild:Roundup: Bielefeld mit Vorentscheidung im Aufstiegsrennen, Nürnberg und Bochum teilen Punkte, Hannover verliert in Sandhausen

Das Roundup zum Samstag des 29. Zweitliga-Spieltags.

Bielefeld mit Last-Minute-Sieg in Kiel


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Holstein Kiel wollte nach der überraschenden Niederlage beim VfL Bochum (1:2) zu Hause für etwas Wiedergutmachung sorgen. Spitzenreiter Arminia Bielefeld hatte die Chance, nach der Niederlage des HSV gegen den VfB Stuttgart (2:3) zumindest den Abstand auf Rang drei weiter auszubauen. Nachdem Bielefeld den Kieler „Störchen“ zunächst etwas mehr Feld überließ, meldete sich auch der Tabellenführer nach rund zehn Minuten in der Partie an. Die Arminen erhöhten den Druck stetig und sammelten Chance um Chance. Kiel konnte sich in der Phase von der zehnten bis zur 20. Minute bei Torhüter Ioannis Gelios bedanken, dass man nicht in Rückstand geriet. Aber auch der Holstein-Keeper war in der 23. Minute machtlos, als Jonathan Clauss seine Mannschaft verdient in Führung brachte. Fabian Klos legte einen weiten Abschlag von DSC-Torhüter Stefan Ortega am Elfmeterpunkt ab, Clauss kam frei zum Abschluss, Tor. Nach der Führung agierte Bielefeld äußerst abgeklärt, ließ hinten nichts anbrennen und den Ball gut laufen. Mit dem Selbstverständnis eines Tabellenführers brachte der Gast die 1:0-Führung verdient in die Halbzeitpause. Bielefeld war seit. der 15. Minute überlegen und ließ Kiel kaum noch ins Spiel kommen.

Bielefeld hatte seine Körperspannung zunächst noch in der Kabine gelassen, denn in der 51. Minute ließ man Gegner Kiel beim Ausgleich gewähren. Nachdem der erste Flankenversuch zunächst noch fehlging, kam Fabian Reese kurz darauf erneut zum Flanken. Am Fünfmeterraum kam Alexander Mühling frei zum Kopfball und vollstreckte per Aufsetzer ins rechte Eck. Kiel hatte nun Oberwasser und in der 56. Minute beinahe die Führung erzielt – Ein satter Schuss vom Strafraumrand von Jonas Meffert prallte aber nur an die Latte. Vor allem in der Disziplin Zweikämpfe ließ sich Bielefeld abkochen, sodass Kiel an Spielkontrolle gewann. In der 69. Minute verpasste die Heimmannschaft erneut denkbar knapp die Führung. Nach Hereingabe von rechts kam Jae-Sung Lee drei Meter vor dem leeren Tor zum Abschluss, doch der Ball klatschte an die Unterkante der Querlatte. Aber auch Bielefeld blieb gefährlich, Klos hätte den Gegenangriff freistehend mit Treffer zum 1:2 veredeln können (69.). Es war nun ein sehr dynamisches Spiel mit hochkarätigen Chancen auf beiden Seiten. Viele Wechsel in der Schlussviertelstunde bremsten die Partie etwas aus, das Tempo ging verloren. So schien es beim 1:1 zu bleiben, doch in der 92. Minute schoss Joker Sven Schipplock die Arminia noch zum Auswärtssieg. Marcel Hartel kam links ungestört zu Flanken – und der einlaufende Schipplock vollstreckte per Kopf am Fünfmeterraum wuchtig. Ein Last-Minute-Sieg

Holstein Kiel verliert nach einem wirklich ordentlichen Heimspiel noch spät und verharrt auf Rang sieben. Arminia Bielefeld hingegen baut seine Tabellenführung weiter aus, sieben Punkte Abstand sind es nun auf Rang zwei, ganze zehn sogar schon auf den Relegationsrang

Nürnberg und Bochum trennen sich torlos

Nach zuletzt zwei Unentschieden wäre es für den 1. FC Nürnberg immens wichtig gewesen, wieder einmal einen Dreier im Abstiegskampf zu holen. Der VfL Bochum hingegen hatte die Chance, sich mit einem Sieg erstmals etwas von unten herauszukämpfen. In der Anfangsviertelstunde war zu erkennen, dass Bochum den Ball deutlich besser laufen ließ, während der Gastgeber bei seinen Vorstoßen zu hektisch agierte und den Ball schnell verlor. Im letzten Angriffdrittel fehlte allerdings beiden Teams die Durchschlagskraft. Die Begegnung blieb lange Zeit ereignislos, weil Bochum ruhig aufbaute, aber keinerlei Lücken im tiefstehenden Nürnberger Abwehrverbund fand und die Franken weiterhin zu hastig im Angriffsspiel wirkten. Selbst wenn auf eine der beiden Seiten Gefahr drohte zu entstehen, schmiss sich noch irgendein Bein dazwischen und verhinderte eine konkrete Torchance. Ein umkämpftes Spiel, das wenig Mut zum Risiko zeigte. Es blieb bei Stückwerk und so ging die Partie leistungsgerecht mit 0:0 in die Pause.

Die ersten Minuten des zweiten Durchgangs glichen sehr denen der ersten Halbzeit. Beide Mannschaften spielten sehr kontrolliert, Torchancen blieben Mangelware. Mit der Zeit wurde Begegnung allerdings attraktiver, es wurde sich nun mehr getraut. Es war vor allem Bochum, das offensiv nun zielstrebiger wirkte und sich ein paar Gelegenheiten erarbeitete, auch wenn diese noch nicht zwingend genug war. Der VfL beließ es jedoch nur bei Ansätzen – eine wirkliche Druckphase entwickelte sich in keiner Phase. Nürnberg tauchte zwar hin und wieder vor dem gegnerischen Strafraum auf, die Angriffsversuche hatten aber selten System. Es schien, als könnten beide Mannschaften gut mit einer Punkteteilung leben – das belegten auch die zahlreichen Wechsel, die größtenteils positionsgetreu waren und keinen Siegeswillen erkennen ließen. So wäre es beinahe eine Einzelaktion gewesen, die den Treffer des Tages erzielt hätte. Nürnbergs Robin Hack setzte sich gegen drei Gegenspieler durch und scheiterte anschließend am Querbalken (84.). Es sollte das letzte Highlight des Spiels sein – 0:0 hieß es beim Schlusspfiff.

Der 1. FC Nürnberg spielt auch das dritte Mal infolge Unentschieden und kann sich somit nicht vom 15. Tabellenplatz lösen. Der VfL Bochum hält den Abstand auf die unteren Ränge, fünf Punkte trennen sie von Platz 16.

Hannover erholt sich nicht von Sandhausen-Doppelschlag

Der SV Sandhausen hat am letzten Spieltag das erste Mal seit Ende Januar wieder gewonnen und wollte daran anknüpfen, um Platz 16 noch weiter von sich wegzuhalten. Auch Gegner Hannover 96 wollte den Abstiegskampf endgültig hinter sich lassen, mit zuletzt 13 Punkten aus vier Spielen war der Absteiger bereits auf einem guten Weg. Die Rückkehr von Hannovers Trainer Kenan Kocak bei seinem Ex-Verein begann mit einer Schrecksekunde für die 96er. Nach fünf Minuten traf Sandhausens Denis Linsmayer aus spitzem Winkel nur den Außenpfosten des leeren Tores, nachdem Genki Haraguchi seinen Torhüter Ron-Robert Zieler mit einem zu kurz geratenem Rückpass in Bedrängnis brachte. Die Partie behielt ihr Tempo. Zunächst verhinderte SVS-Schlussmann Martin Fraisl gegen Cedric Teuchert den Ausgleich (9.), anschließend setzte Sandhausens Robin Scheu den Ball nur knapp neben den linken Pfosten (10.). Beide Mannschaften spielten mit offenem Visier, sowohl aus dem Spiel heraus, als auch durch Standartsituationen entstand quasi minütlich Gefahr in beiden Strafräumen. Der Gastgeber hätte nach ruhenden Bällen von Leon Paqarada und den daraus resultierenden Kopfbällen (17., 27.) in Führung gehen können, auf der anderen Seite köpfte Marcel Franke den Ball nach einer Ecke an den linken Pfosten (29.). Es war allerdings der Gast aus Hannover, der mehr vom Ball und somit vom Spiel hatte. Ein Tor gab es im ersten Durchgang nicht mehr zu sehen, die Begegnung plätscherte nach dem zwischenzeitlich Hoch dem Halbzeitpiff entgegen.

Gerade als Hannover im zweiten Durchgang die Spielkontrolle übernehmen wollte, ging Sandhausen in Führung. Kevin Behrens wurde auf rechts auf die Reise geschickt und behauptete sich geschickt gegen Josip Elez. Am Strafraum angekommen hatte er die Übersicht und fand den heranrauschenden Julius Biada. Dieser tunnelte mit einem überlegten Flachschuss Franke zum 1:0 (51.). Ein Nackenschlag, von dem sich Hannover erst nicht erholen sollte. In der 56. Minute legte Sandhausen per Eckball nach. Paqarada brachte einmal mehr eine Ecke mit viel Schnitt und Präzision an den ersten Pfosten. Dort tauchte Haraguchi unter dem Ball durch. Gerit Nauber bedankte sich dahinter und nickte wuchtig ins lange Eck ein. Keine Chance für Zieler. Es ging nun Schlag auf Schlag, nur zwei Minuten später erzielte Hannover den Anschlusstreffer zum 2:1. Miiko Albornoz führte einen Einwurf auf links schnell aus, Haraguchi schaltete am schnellsten und bediente John Guidetti mit einem diagonalen Flachpass. Guidetti nahm den Ball direkt und setzte ihn technisch anspruchsvoll im linken unteren Eck (58.). Fraisl streckte sich vergeblich. Hannover erhöhte den Druck anschließend mehr und mehr – Sandhausen stand nun tief in der eigenen Hälfte und verteidigte mit Mann und Maus. Da Hannover trotz der Druckphase zu kaum Torchancen kam, war es ein klassischer Konter, der für die Vorentscheidung sorgte. Paqarada öffnete das Spiel mit einem genialen Diagonalball. Über Philip Türpitz und Biada landete die Kugel rechts im Strafraum bei Behrens. Dieser bewies erneut tolle Übersicht und fand mit einem scharfen Querpass am zweiten Pfosten den völlig blanken Türpitz. Dieser ließ sich nach der Ballannahme kurz Zeit und stellt dann auf 3:1 (82.). Es sollte die Entscheidung sein – 3:1 hieß es am Ende.

Der SV Sandhausen sammelt wichtige drei Punkte im Abstiegskampf und baut sein Polster auf Rang 16 auf sechs Zähler aus. Hannover 96 kann seine gute Form nicht bestätigen und bleibt dem Abstiegskampf somit erhalten.

Karlsruhe und St. Pauli teilen Punkte

Fünf Punkte hat der Karlsruher SC in den vergangenen drei Partien geholt, daran wollte der Aufsteiger gegen den direkten Konkurrenten aus Hamburg anknüpfen. Der FC St. Pauli hat zuletzt einen Punkte beim FC Heidenheim geholt, mit einem Sieg hätte der Abstand auf den Relegationsplatz schon acht Punkte betragen. Dem KSC war das gewonnen Selbstbewusstsein durchaus anzusehen – die ersten 20 Minuten gehörten dem Gastgeber, der mehr vom Ball und mit dem direkten Freistoß von Marvin Wanitzek (15.) auch die bis dahin beste Chance des Spiels hatte. Dieses Bild blieb auch im Rest des ersten Durchgangs bestehen. Beide Defensivreihen standen sehr tief und hatten alles im Griff, sodass sich eine äußerst zähe Begegnung ohne Höhepunkte entwickelte. Beide Mannschaften scheuten sich davor, großes Risiko einzugehen und den Gegner so zu Chancen einzuladen. In der 41. Minute wäre St. Pauli fast aus dem Nichts beinahe in Führung gegangen, Rico Benatelli setzte den Ball nach unfreiwilliger Vorlage von Gegenspieler Philipp Hofmann von der Strafraumkante jedoch nur auf den Querbalken – Glück für den KSC. Zur Halbzeitpause hieß es somit 0:0.

Während die erste Halbzeit quasi ohne Höhepunkt blieb, begann die zweite sogleich mit einem Knall. Zwei Minuten nach Wiederanpfiff foulte St. Pauli-Verteidiger James Lawrence Gegenspieler Hofmann recht unnötig im eigenen Strafraum, weshalb es Elfmeter gab. Änis Ben-Hatira trat an, doch sein Schuss ins linke Eck war viel zu schwach, sodass Torhüter Robin Himmelmann, der die Ecke erahnt hatte, keinerlei Probleme hatte. So hieß es weiter 0:0. Die Partie sollte nun aber deutlich an Fahrt gewinnen. In der 55. Minute ging St. Pauli durch Dimitris Diamantakos in Führung, der auf einen langen Kopfball von Lawrence lauerte und plötzlich frei vor dem KSC-Keeper Benjamin Uphoff stand. Der Grieche lupfte über den Schlussmann – 1:0 für die Gäste. Die Führung sollte aber nicht lange halten – nur zwei Minuten später erzielte Jerome Gondorf das 1:1. Lukas Grozurek flankte aus dem linken Halbfeld in den Strafraum. Dort startete Gondorf und hielt freistehend den rechten Fuß hin, Ausgleich. Nach diesen hektischen Minuten verflachte das Spielniveau wieder, beide Teams mussten sich erst einmal wieder sortieren. In der 79. Minute hätte Hofmann beinahe noch den Siegtreffer für den KSC erzielt, doch riss Himmelmann noch rechtzeitig die Arme nach oben. Auf der Gegenseite setzte Johannes Flum den Ball freistehend aus zwölf Metern rechts neben den Pfosten (81.). So endete Partie leistungsgerecht mit 1:1.

Der Punkt erhält die Serie des Karlsruher SC, jedoch bleibt es für den Aufsteiger bei Rang 16. Der FC St. Pauli bleibt im zweiten Spiel infolge ungeschlagen, wird sich aber mehr ausgerechnet haben. Es bleibt bei Platz zwölf.

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