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·26. April 2024

Alles, was ihr zum 35. Spieltag wissen müsst

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Bis einschließlich Freitagnachmittag läuft in unserer Redaktion noch das Kabinettstückchen von Ulms Supertechniker Leo Scienza in Dauerschleife über die Bildschirme. Spaß beiseite: Der volle Fokus, welch herrliche Floskel, richtet sich natürlich längst auf den 35. Spieltag. Denn dass dort Entscheidungen fallen, ist wahrscheinlich. Welche das sind? Das verraten wir in unserer Vorschau.

Die Ausgangslage

Die nächste Sensation steht kurz bevor: Der SSV Ulm 1846 wird in die 2. Bundesliga durchmarschieren, das scheint nur noch Formsache. Gelingt es schon am frühen Sonntagabend in Freiburg? Einziges Kriterium ist neben dem eigenen Sieg die Schützenhilfe von Viktoria Köln: Dort gastiert am Samstag Preußen Münster – bei einer Niederlage des SCP könnte Ulm die Zweitliga-Rückkehr nach mehr als 20 Jahren krönen. Münster wiederum hat schon wieder Jahn Regensburg im Blick, und alle beide die SG Dynamo Dresden, die sich nach der Entlassung von Markus Anfang einen finalen Effekt erhofft. Dass der Jahn und die SGD auch noch direkt aufeinandertreffen, mag ein schicksalhafter Wink sein. So oder so: Saarbrücken (gegen Halle) und Essen (gegen Ingolstadt) lauern auf jeden Fehler, der ihre letzte Chance bedeutet.


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Kurz noch der Blick in den Tabellenkeller. Bekanntlich hat der MSV Duisburg Boris Schommers von seinen Aufgaben entbunden, setzt wie auch Dresden vorerst auf eine interne Interimslösung – die Chancen auf einen Klassenerhalt sind nur noch winzig. Schon am späten Samstagnachmittag könnte der Gang in die Regionalliga besiegelt sein. Der VfB Lübeck steigt bereits sicher ab, wenn er am Freitagabend bei aufstrebenden Bielefeldern nicht gewinnt. Das zunächst verbliebene Duell lautet: Halle (35 Punkte) jagt Mannheim (38 Punkte). Weil der HFC in Saarbrücken Großes vollbringen muss, hat der Waldhof umso größere Hoffnungen, das vermeintlich machbare Auswärtsspiel in Verl für sich zu nutzen.

Fünf Spiele im Fokus

Arminia-Rettung und VfB-Abstieg? Arminia Bielefeld gegen den VfB Lübeck

Die Buchmacher sind sich ziemlich einig: Bielefelds Quoten liegen für das anstehende Freitags-Heimspiel im Keller, die Lübecker ganz weit oben. Alles andere als ein Heimerfolg der zuletzt immer konstanter und sicherer wirkenden Ostwestfalen wäre eine Überraschung, eine Niederlage sogar eine der Marke "faustdick". Der VfB hat sich aufgegeben, das 0:5 gegen den BVB II wurde einfach hingenommen.

Trainer-Oldie Jens Martens ist kein Wunderheiler, die Mission Neuaufbau und ein möglicher dritter Drittliga-Anlauf führt über die norddeutschen Dörfer. Sollte die Arminia im vorletzten Liga-Heimspiel von Rekordtorjäger Fabian Klos tatsächlich stolpern, könnte das aber zumindest dem Halleschen FC nochmals Extra-Auftrieb geben.

Anfang-Aus als letzte Hoffnung: SSV Jahn Regensburg gegen die SG Dynamo Dresden

Als Regensburg und Dresden sich im Hinspiel duellierten, taten sie dies im Wissen um einen Sieben-Punkte-Vorsprung auf Platz 3. Die unnötige 0:1-Heimniederlage war damals die vierte der Saison für Dynamo – mittlerweile steht der einstige Topfavorit bei 13 (!) Nullrunden und damit ebenso viel wie der Tabellen-15. Arminia Bielefeld.

Doch auch der Jahn hat mächtig Federn gelassen, sein Zwischenhoch ist vorbei und noch vor Dynamo (sechs Zähler zurück) ist Preußen Münster wieder auf der Fährte der Donaustädter. Beide haben am vorigen Wochenende verloren, die SGD zog bekanntlich den Schlussstrich unter das Kapitel Markus Anfang. Kann das illustre Trainer-Interimstrio um Ulf Kirsten die lahmenden Beine der Spieler mobilisieren? Gegen Zwickau gelang das im Landespokal bereits. Die Spieler wollen erst einmal nicht mehr über den Aufstieg sprechen – gleichwohl wäre ein Auswärtssieg wohl das direkte Ticket zurück ins Rennen.

Der FCS braucht Extra-Reserven: 1. FC Saarbrücken gegen den Halleschen FC

Die Hoffnung auf den Saarbrücker Aufstieg hat binnen vier Tagen einen schweren Dämpfer erhalten. Das 1:1 gegen Essen durfte unter dem Motto "zu spät aufgewacht" verbucht werden, das vergangene Wochenende (1:1 bei 1860 München inklusive langer Überzahl) schmerzte noch deutlich mehr – dort ließ der FCS vieles vermissen, verwaltete zu früh und zu ausgiebig eine knappe Führung. Im Ergebnis stehen da fünf Punkte Rückstand.

Größer scheint da die Hallenser Hoffnung, den SV Waldhof doch noch einmal angreifen zu können, und wenn es erst am 38. Spieltag so weit ist. Niederlagen sind für Stefan Reisinger und seine Mannen – Besar Halimi fehlt gesperrt – aber wortwörtlich verboten. Kleiner Haken: In fünf Drittliga-Auswärtsspielen seit 2012 holte sich der HFC im Ludwigspark fünf teils derbe Pleiten bei einem Torverhältnis von 1:16 ab.

Ulmer Aufstiegsparty im Breisgau? SC Freiburg II gegen den SSV Ulm 1846

0:0 in Dresden, 2:0 gegen Münster, 1:0 gegen Regensburg, neun der vergangenen zehn Pflichtspiele ohne Gegentor, 2024 nach wie vor ungeschlagen: Herzlichen Glückwunsch, SSV Ulm 1846! Ihr werdet hochverdient aufsteigen, wenn ihr nicht einen Schiffsbruch historischen Ausmaßes erleidet. Feiert ihr lieber auswärts oder in der Heimat? Ersteres gelingt nur, wenn Viktoria Köln – im Übrigen auch der kommende Gegner im Donaustadion – gegen Münster gewinnt und der SSV bei den schon abgestiegenen Freiburger Talenten seine Pflicht erledigt.

Wird es wieder einen Geniestreich des über der gesamten 3. Liga schwebenden Leo Scienza geben? Oder gibt’s noch einen Arbeitssieg mit typischer Ulmer Note, auch wenn der Regensburg-Siegtorschütze Felix Higl gesperrt pausieren muss? Tausende Spatzen kündigen sich an, den Schwarzwald zu überfliegen, um vielleicht schon an der Dreisam zu feiern. Unmöglich ist dieses Szenario sicherlich nicht.

S-Bahn-Derby im Süden: SpVgg Unterhaching gegen 1860 München

So viel Aufstiegskampf, so viel Abstiegskrimi! Ist da noch Platz für eines der letzten Derbys in dieser Spielzeit? Definitiv – zumal die Münchner Löwen nach dem aufopferungsvollen Kampf in Unterzahl und dem verdienten 1:1-Remis gegen Saarbrücken nun eine zufriedenstellende Rückrunde krönen und den vorzeitigen Klassenerhalt dingfest machen wollen.

Die im Raum stehende Talent-Kooperation der SpVgg Unterhaching mit 1860-Stadtrivale FC Bayern sorgt für zusätzliche Würze vor dem "S-Bahn-Derby", das wie gewohnt ausverkauft ist und für die Sechziger ein akustisches Heimspiel mit sich bringt. Leroy Kwadwo fehlt dem TSV nach seiner Roten Karte, Haching hat fünf seiner vergangenen sechs Spiele verloren. Wir hoffen dennoch auf mehr als einen lauen Frühsommerkick.

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