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Annika Becker·15. April 2023
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Annika Becker·15. April 2023
Die Titelverteidigerinnen des VfL Wolfsburg mussten wenige Wochen nach der Niederlage gegen Bayern München in der Liga schon wieder an den Campus des FC Bayern München reisen – konnten sich im Halbfinale des DFB-Pokals aber souverän durchsetzen. Am auffälligsten waren Sveindís Jónsdóttir und Jill Roord.
Bayern München vs. VfL Wolfsburg 0:5 (0:2)
Die Partie war sehr vom schlechten Zustand des Rasens geprägt, es gab viele Fehlpässe und Ungenauigkeiten, Spielerinnen rutschten regelmäßig weg. Ein richtiger Leckerbissen war das Spiel deshalb über weite Strecken nicht, es fehlten die Strafraumszenen. Dabei hatte Bayern München in der Anfangsphase noch die besseren Szenen, Rall schickte gleich in der ersten Minute Schüller und konnte ihrerseits einen Chip von Stanway hinter die Abwehr in der 6. Minute nicht mehr erlaufen.
Die Wolfsburgerinnen machten das Spiel mit ihrer Aufstellung breit und so kam es nicht von ungefähr, dass mit Jónsdóttir eine der beiden Flügelspielerinnen die Akteurin des Spiels war. Das erste Tor fiel nach einem öffnenden Pass von Roord raus auf die linke Seite in den Lauf der isländischen Nationalspielerin, die den Ball flach ins linke Eck hämmerte, Grohs hatte im Tor der Münchenerinnen keine Chance (19.).
Kurz darauf (24.) hatte Bayern die Chance auf den Ausgleich, die frei stehende Lea Schüller traf allerdings nach einer Ecke den Ball am zweiten Pfosten nicht richtig. So wurde es noch vor der Pause ganz schwierig für Bayern noch einmal in diese Partie zurückzukommen, das Zustandekommen des 2:0 der Wolfsburgerinnen war allerdings kurios: Jónsdóttir schleuderte einen ihrer langen Einwürfe in Münchens Strafraum, Pajor köpfte aufs Tor, Grohs konnte parieren und den Ball an den Pfosten lenken, allerdings prallte er von dort erst an den Rücken der Torfrau und dann über die Linie (44.).
Nach der Pause kam bei Bayern Carolin Simon für Rall ins Spiel, Tuva Hansen rückte dadurch auf die rechte Abwehrseite. Gegen Jónsdóttir sah sie allerdings kurz darauf mit dem Rest der Abwehr nicht gut aus, wieder wurde die Isländerin von Roord mit einem Pass eingesetzt und setzte sich dann sowohl gegen Hansen als auch Lohmann im Zweikampf durch, sodass sie plötzlich komplett frei vor dem Tor stand und zum 0:3 treffen konnte (47.). Damit war sie an allen ersten drei Treffern beteiligt.
Aber es ging noch weiter, in der 56. Minute spielte Jule Brand einen eigentlich viel zu ungenauen Ball in Richtung Pajor auf Höhe des Elfmeterpunktes, Bayern bekam den Ball aber nicht geklärt, weshalb Brand im zweiten Versuch aufs Tor schießen konnte und zum 4:0 für Wolfsburg traf. Zudem gab es noch einen Handelfmeter für den VfL, weil Hansen einen Schussversuch von Pajor mit dem abgewinkelten Arm blockte, Janssen verwandelte sicher (60.).
Die Münchnerinnen hatten in der 73. Minute durch Saki Kumagai noch eine Gelegenheit zu verkürzen, sie kam nach einer von Wolfsburg schlecht geklärten Ecke an den Ball, ihr Schuss ging allerdings am Tor vorbei. Die eingewechselte Ivana Rudelić setzte sich in der 78. Minute in einem Alleingang durch, ihr Abschluss war aber zu harmlos.
Bayern war jetzt vor allem auf Schadensbegrenzung aus, auf beiden Seiten bekamen in der Schlussphase einige Ersatzspielerinnen Einsatzminuten. Rebecka Blomqvist zwang Grohs in der 81. Minute zu einer Flugparade, auffälligste Spielerin blieb aber Jónsdóttir, die auf der Jagd nach ihrem dritten Tor im Spiel noch weitere Gelegenheiten liegen ließ.
Damit steht der VfL Wolfsburg im Finale von Köln am 18. Mai und hat dort die Chance auf den insgesamt 10. Gewinn des DFB-Pokals, es wäre außerdem der neunte hintereinander. Wer den Wölfinnen ins Finale folgt, entscheidet sich Sonntagabend um 18:30 Uhr, wenn der SC Freiburg auswärts bei RB Leipzig spielt.