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Niklas Levinsohn·4. August 2020
🎮 Nie mehr Shush-Jubel: Die größten Gameplay-Änderungen in FIFA 21

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Niklas Levinsohn·4. August 2020
EA Sports hat mit FIFA 21 einiges wiedergutzumachen. Heute wurden die Gameplay-Veränderungen präsentiert, die die Herzen der Community zurückerobern sollen. Hier kommen die wichtigsten Neuerungen im Überblick.
Ein neuer Dribbling-Modus, der durch das Halten von R1 bzw. RB beim Bewegen des linken Sticks ausgelöst werden kann. Durch Agiles Dribbling soll der gesteuerte Spieler seine Bewegungen mit Ball schneller, explosiver und präziser ausführen. Wie gut das Agile Dribbling umgesetzt wird, hängt von Spielerwerten wie Dribbling, Beweglichkeit, Reaktion und Ballkontrolle ab. Auf den ersten Blick scheinen also auch in FIFA 21 kleine, wendige Spieler der Schlüssel zum Erfolg zu sein. Ben Yedder freut’s.
Das wohl größte Problem, das FIFA 20 hatte, war der schlichtweg fehlende Spielspaß. Gegen das absurd gute Verteidigungsverhalten der KI war es kaum möglich, vielversprechende Chancen herauszuarbeiten. Die Folge: Jede Menge Partien zum Einschlafen, die 1:0 oder 0:0 endeten. Ob das „Kreative Laufwege“-Feature hier Abhilfe schafft? Zumindest soll es dafür sorgen, dass sich deine nicht von dir gesteuerten Mitspieler wieder intelligenter verhalten und bessere Laufwege starten.
Hauptsächlich durch deine Einflussnahme. Du kannst Läufe in die Tiefe oder zu dir hin nicht mehr nur noch mit L1/LB bzw. R1/RB triggern, sondern beispielsweise auch die Richtung des Laufes mitbestimmen. Etwas, das bisher nicht möglich war und für frustrierend eintöniges Offensivverhalten gesorgt hat. Bis zu fünf Spieler gleichzeitig sollen einen koordinierten Lauf starten können und so für mehr Flexibilität im Angriffsdrittel sorgen.
In FIFA 19 waren Kopfbälle das Nonplusultra, in FIFA 20 waren sie nahezu wertlos. FIFA 21 soll jetzt die goldene Mitte finden. Wie? Mit manuellem Kopfballspiel. In allen kompetitiven FIFA-Modi wie zum Beispiel Ultimate Team wird es keine Kopfball-Assistenz mehr geben. Nur Du bestimmst durch Zielen und Aufladen des Pass- bzw. Schussbalkens die Art und Weise deines Kopfballs. EA verspricht sich davon eine Skill Gap zwischen FIFA-Spielern und mehr Ausgewogenheit.
FIFA 20 online zu spielen war schon meistens eine langweilige Angelegenheit. Aber nichts wirkte so betäubend wie ein Duell gegen den Computer. Es ist ein seit Jahren bestehendes Problem, dass die Spiele gegen den CPU schablonenhaft und vorhersehbar in ihren Abläufen sind. Der Schwierigkeitsgrad Legende ist schnell zu einfach, Ultimativ meistens gleichermaßen frustrierend wir schwer.
Für diese beiden Schwierigkeitsgrade gibt es nun allerdings den sogenannten „Competitor Mode“, der das Spielen gegen den CPU entstauben soll. In der Kurzfassung ist es der Versuch seitens EA, den Computer mehr wie einen Menschen spielen zu lassen. Also mit Tricks, taktischen Umstellungen und unterschiedlichen Spielstilen je nach Zwischenstand und Gegnerkonstellation.
Die meisten Menschen, die FIFA nicht nur gelegentlich spielen, sondern Woche für Woche in Ultimate Team ihr Programm abspulen, werden sich schon mehr als einmal leise resignierend oder lautstark brüllend gefragt haben: „Warum spiele ich das hier eigentlich?“ Denn FIFA kann einen fertigmachen, sehr sogar. Zum Beispiel, wenn der Gegner nach seinem Tor den Zeigefinger auf die Lippen des Torschützen legt und damit über den halben Platz läuft.
Damit ist jetzt allerdings Schluss, denn der verhasste „Shush“-Jubel hat ausgedient und wird kein Teil von FIFA 21 sein. Außerdem wird die Zeit, die einem zum Bejubeln eines Treffers zur Verfügung steht, ganz grundsätzlich verkürzt. EA stellte diese Neuerungen tatsächlich unter dem Punkt „Verbesserungen der Lebensqualität“ vor. Irgendwie deprimierend, dass es überhaupt so weit kommen musste.
Viele der Veränderungen, die EA in den neuesten „Pitch Notes“ verspricht, klingen erstmal verlockend gut. Aber das ist eben auch der Sinn dieser Meldung. Wenn FIFA 21 tatsächlich für ein dynamischeres, ausgewogeneres und damit auch vergnüglicheres Spielerlebnis sorgt, dann ist viel gewonnen. Zu oft ist das, was in den „Pitch Notes“ stand, aber im tatsächlichen Spiel verpufft. Ein bisschen Hoffnung, aber vor allem gesunde Skepsis ist also angebracht. Solange, bis wir FIFA 21 tatsächlich spielen können.