Martin Gräfer bewirbt sich für Ehrenamt beim TSV 1860 und nicht als US-Präsident | OneFootball

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Löwenmagazin

·24. März 2024

Martin Gräfer bewirbt sich für Ehrenamt beim TSV 1860 und nicht als US-Präsident

Artikelbild:Martin Gräfer bewirbt sich für Ehrenamt beim TSV 1860 und nicht als US-Präsident

Den Wahlkampf zu den Wahlen des Verwaltungsrates hat quasi Hans Sitzberger mit einem Interview begonnen. Das bemerkte zumindest die Presse. Das Bündnis Zukunft hat diesen Spielball gerne angenommen. Während andere Kandidaten sich bedeckt halten, betreibt vor allem Martin Gräfer aktiv Wahlkampf. Auf Facebook verfasste er nun eine längere Stellungnahme.

Es sei nicht gestattet Auszüge seines Kommentars ohne seine Zustimmung zu verwenden oder weiterzuverbreiten, erklärt Martin Gräfer auf Facebook. Das Vorstandsmitglied des Hauptsponsors “die Bayerische” will also Wahlkampf betreiben, aber selbst entscheiden auf welcher Plattform. Das irritiert. Gräfer kandidiert offiziell für ein Amt beim TSV 1860 München. Da wäre es denkbar ungerecht, dass er seinen Wahlkampf nur in der von ihm vorgesehenen Blase führt und eben kritische Stimmen nicht zulässt. Ohnehin ist es fragwürdig, dass Gräfer und sein Team fleißig die Email-Adressen von Löwenfans gesammelt haben, um über Ergebnisse der Arbeitsgruppen zu berichten und Löwenfans an der Entwicklung von Ideen partizipieren zu lassen, nun jedoch genau diese Kanäle nutzt um Wahlkampf zu betreiben.


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Es gehe um ein Ehrenamt und nicht darum US-Präsident zu werden, meint Martin Gräfer in einer ausführlichen Stellungnahme. Das ist fast schon ein ironischer Vergleich. Denn ähnlich wie Donald Trump in seinem Wahlkampf versucht Gräfer immer und immer wieder kritische Stimmen mit “Fake News” oder als “Lügen” abzustempeln.

Die Mitglieder hätten es verdient, dass der Fokus darauf liegt, den Verein in eine Zukunft zu führen, die vielleicht sogar aus dem Streit zwischen den Lagen führe. Ob das ausgerechnet Gräfer mit seiner enorm polarisierenden Art gelingt, bezweifeln viele Fans. Das sieht man an den Reaktionen, die Gräfer in den sozialen Medien bekommt. Teilweise wirkt es so, als hätte das Bündnis den Streit zwischen den Parteien sogar angefacht. Gräfer will eine Kurskorrektur, will den Schulterschluss mit Ismaik. Das kommt nicht überall gut an.

Das mit ihm und mit Alexander Hofmann zwei der wesentlichen Antriebsfedern des Bündnis Zukunft als Verwaltungsrat antreten, das sei kein Widerspruch. Man habe nie die Kandidatur einzelner Initiatoren ausgeschlossen. Auf Social Media las sich das noch anders. Gräfer gibt auch offen zu, dass sowohl er, als auch sein Kollege Thomas Heigl gesagt hätten, dass sie kein Amt anstreben. Und zwar mehrfach. Allerdings im Kontext als es um eine Rolle im Präsidium ging. Und es bleibe auch dabei. Ins Präsidium wolle keiner der beiden Vorstandsmitglieder von “die Bayerische”. Der Grund sei auch der Interessenskonflikt, den man dabei sehe, wenn man im Präsidium sei und gleichzeitig als Vorstand die Interessen des Hauptsponsors vertrete. Diesen Interessenskonflikt sehe man im Verwaltungsrat hingegen nicht. Gräfer stellt hier sogar die Frage, ob es nicht toll wäre, wenn Verwaltungsräte, sofern es ihnen möglich ist, auch Sponsoren der KGaA oder Förderer des Vereins seien. Wenn Gräfer es richtig sieht, dann würde auch aus dem aktuellen Verwaltungsrat einige Mitglieder nach Kräften unterstützen, wenn es um Belange des Vereins geht. Ein mehr als kritischer Satz. Zum einen sind die Verwaltungsräte ehrenamtlich tätig und investieren viel Zeit und Engagement in den Verein. Gräfer spricht allerdings explizit von finanzieller Unterstützung. Ob das ein Kriterium für die Wahl eines Verwaltungsrates sein sollte, muss bezweifelt werden. Dieser explizite Fokus von Gräfer auf diese Thematik ist fragwürdig. Seiner These folgt auch gleich eine Lobeshymne auf das finanzielle Engagement des Hauptsponsors. Er ergänzt dabei, das dieses Engagement unabhängig von den anstehenden Wahlen sei.

Die ersten Verwaltungsrats-Kandidaten haben sich bereits beim Löwenmagazin für unsere Serie “Verwaltungsratskandidaten 2024 im Blickpunkt” gemeldet. Das Interesse der Kandidaten ist groß. Wir haben für die Interviews einen straffen Zeitplan erstellt. Im Rahmen der Biergartentour, die wir dieses Jahr wieder starten, hoffen wir zudem auf den einen oder anderen Kandidaten bei uns am Biertisch unserer Löwenheimat Giesing.

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