KFC geht juristisch gegen Einstellung des Spielbetriebs vor | OneFootball

Die Meldung, dass sich Ex-Drittligist KFC Uerdingen mit sofortiger Wirkung vom Spielbetrieb in der Regionalliga West zurückzieht, sorgte am Dienstag für einen großen Paukenschlag, zumal damit gleichzeitig der MSV Duisburg als Aufsteiger in die 3. Liga feststeht. Einfach so hinnehmen will der Klub die Entscheidung des Insolvenzverwalters allerdings nicht und geht juristisch dagegen vor.

Mannschaft wollte unentgeltlich weiterspielen

Bereits am Montagabend sei der Vorstand über die Einstellung des Spielbetriebes informiert worden, teilte der KFC in einer Stellungnahme mit. Die Freistellungen und Kündigungen der Spieler seien demnach allerdings schon am 17. April erfolgt, wodurch der Klub "nicht die geringste Möglichkeit" gehabt habe, zu reagieren. Entgegen der Meldung des Insolvenzverwalters, dass keine Zahlungen mehr zu erwarten seien, "lagen ihm allerdings Zusagen vor, etwaige Fehlbeträge zu übernehmen, genauso wie die Zusage die Gehälter der Mannschaft bis zum Saisonende zu gewährleisten", erklärt der Klub.

Zudem habe die Mannschaft erklärt, die Saison in jedem Fall auch unentgeltlich zu Ende spielen zu wollen. KFC-Berater Mehmet Eser habe zudem zugesagt, die Kosten für den Spieltag zu übernehmen, sodass dem Verein keine Kosten für die Durchführung des Spielbetriebes entstehen würden. Bei einem Termin am Dienstagmittag soll ein Vertreter des Insolvenzverwalters angekündigt haben, dass unter diesen Umständen die Möglichkeit bestünde, den Spielbetrieb fortzuführen.

Rückzug vom Rückzug nahezu ausgeschlossen

Dass am frühen Abend durch den Insolvenzverwalter dennoch die sofortige Einstellung des Spielbetriebs verkündet wurde, darüber zeigt der KFC "mehr als nur verwundert". Dem Vorstand seien die angeforderten Unterlagen über Einnahmen und Ausgaben des Insolvenzverwalters bislang nicht zur Verfügung worden. "Die Tatsache, dass uns keine Möglichkeit gegeben wurde, die gegebenen Zusagen auch umzusetzen irritiert nicht nur, sondern lässt uns auch daran zweifeln, dass eine Lösung der Probleme gewollt ist."

Die Uerdinger wollen dieses Vorgehen nicht akzeptieren und haben juristische Maßnahmen eingeleitet. Per einstweiliger Verfügung will der Klub die Fortsetzung des Spielbetriebs erreichen. Dass es dazu kommen wird, ist allerdings nahezu ausgeschlossen, da der Insolvenzverwalter in einem Insolvenzverfahren alle Entscheidungen trifft und sich nicht mit den Verantwortlichen des Vereins abstimmen muss. Somit bleibt es auch beim Aufstieg des MSV Duisburg. In der offiziellen Tabelle des westdeutschen Fußball-Verbandes ist der KFC bereits mit null Punkten ans Ende der Tabelle gesetzt worden.