"Keine rote Karte": Wehen Wiesbaden hadert mit Platzverweis | OneFootball

Beim 2:4 in Bielefeld kassierte der SV Wehen Wiesbaden die dritte Niederlage aus den letzten vier Partien. Auch, weil die Hessen in der zweiten Halbzeit nach einer roten Karte gegen Tarik Gözüsirin in Unterzahl waren. Den Platzverweis stufte Trainer Nils Döring als Fehlentscheidung ein.

"Wollte ein taktisches Foul ziehen"

Es lief bereits die Nachspielzeit der ersten Halbzeit, als Tarik Gözüsirin einen Konter der Bielefelder unterbinden wollte. Dabei hakte er von hinten gegen Grodowski ein und traf ihn an der Achillessehne. Schiedsrichter Timon Schulz zückte daraufhin die rote Karte. Sehr zum Unverständnis von Trainer Nils Döring: "Er wollte ein taktisches Foul ziehen, um den Konter zu unterbinden. Das ist definitiv kein grobes Foulspiel und keine rote Karte."

Auch Sascha Mockenhaupt plädierte auf Gelb, während Arminia-Coach Mitch Kniat beim Schiedsrichter war: "Er hat keine Chance auf den Ball und trifft ihn. Nach den Regeln ist das eine rote Karte. Auch, wenn es nicht böswillig und keine Absicht war." Doch so oder so: Döring machte dem Unparteiischen "keinen Vorwurf" und schaute lieber auf die Leistung seiner Mannschaft.

Kritik an der Anfangsphase

"Das Zweikampfverhalten und die Intensität in den ersten 15 Minuten haben mir gar nicht gefallen. Wir waren viel zu lethargisch und zu weit vom Gegner entfernt." Durch ein Eigentor von Goppel (2.) und einen Treffer durch Wörl (7.) lag der SVWW bereits früh mit 0:2 hinten. "Anschließend haben wir aber eine gute Moral bewiesen, Zugriff gefunden und uns die ein oder andere Chance erspielt." Die Belohnung war das 1:2 nach 15 Minuten.

"In der zweiten Halbzeit wollten wir dadurch erstmal 20 bis 25 Minuten gut verteidigen, um anschließend das Risiko zu erhöhen. Das hat lange Zeit auch gut funktioniert." Bis Bielefeld binnen vier Minuten auf 4:1 davonzog (68. / 72.). Der erneute Anschlusstreffer von Wohlers (86.) kam zu spät. "Am Ende ist es gegen eine Mannschaft, die so gut den Ball laufen lässt, aber schwer in Unterzahl noch zu punkten. In unserer Situation ist es nicht so leicht einen klaren Kopf zu bewahren. Deswegen bekommt die Mannschaft auch volle Unterstützung von mir."

"So kannst du kein Spiel gewinnen"

Mockenhaupt wollte auf eine größere Analyse der Partie indes verzichten: "Mit so einschneidenden Ereignissen wie der Roten Karte und dem Eigentor kannst du kein Spiel gewinnen. Da ergibt es wenig Sinn, irgendetwas zu analysieren. Wir befinden uns mit zehn anderen Vereinen im Abstiegskampf." Fünf Punkte beträgt der Vorsprung auf die rote Zone. "Da müssen wir mehr Zweikämpfe gewinnen und weniger Gegentore bekommen." Besser machen können es die Hessen schon am Freitagabend gegen Saarbrücken. Neben Gözüsirin werden dann allerdings auch Goppel und Agrafiotis nach der jeweils fünften gelben Karte fehlen.