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·5 May 2025
#M05SGE – Noch kein Platz im Kühlschrank

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·5 May 2025
Entscheidung vertagt. Der Schampus muss mindestens eine weitere Woche im Kühlschrank bleiben. Was fängt man nun an mit diesem Punkt aus dem Nachbarschaftsduell? Bin ein bisschen zwiegespalten. Kurz nach Abpfiff war ich, zugegebenermaßen, ziemlich verärgert. Insgeheim hatte ich, wie wahrscheinlich ziemlich viele von uns, darauf gehofft, dass der Deckel auf den CL-Einzug gemacht wird am gestrigen Abend. Die Vorstellung, sich in den letzten beiden Saisonspielen zurücklehnen zu können, um sich das Treiben hinter uns entspannt anschauen zu können, war doch verlockend. Natürlich, im Sinne des Sports, mit der nötigen Ernsthaftigkeit. Sollte aber nicht sein.
Verärgert war ich deshalb, weil ich nicht das Gefühl hatte, dass wir an diesem Abend alles in die Waagschale geworfen haben, um den, zum Erreichen des großen Ziels, nötigen Sieg gestern schon einzufahren.
Mit einer Stunde Abstand hat sich der Ärger allerdings etwas gelegt: Mehr als ein Punkt wäre, so ehrlich muss man sein, nicht verdient gewesen und den bissigen Mainzern ist es gelungen uns den Schneid abzukaufen. Am Ende muss man das so anerkennen und froh sein, dass es dennoch für den Punkt gereicht hat.
Nachdem wir gut ins Spiel gekommen sind und bereits in der ersten Minute hätten in Führung gehen können, entglitt uns das Spiel, nach dem 1:0, doch zusehends. Die langen Unterbrechungen in der ersten Halbzeit, wegen der Verletzungen unserer Ehemaligen und anderer Umstände (was genau verspricht man sich eigentlich vom Werfen von Papierkugeln und anderen Gegenständen auf den Linienrichter und einen gegnerischen Spieler beim Ausführen eines Eckballs?) schienen die Mainzer zusätzlich zu motivieren und uns den Stecker zu ziehen.
Das Ergebnis lässt, meines Erachtens, eben diese zwei Lesarten zu. 1. Man hat den ersten Matchball, ärgerlicherweise, vergeben. 2. Die, ohnehin hervorragende, Ausgangsposition ist mit dem Punktgewinn noch einmal ein bisschen besser geworden.
Das Spiel allerdings lässt nur eine Lesart zu: Die Mainzer waren galliger und heißer auf den Sieg. Ihnen hat man angemerkt, dass es so etwas wie die letzte Chance war noch einmal ernsthaft in den Kampf um die CL einzugreifen. Sie waren, abgesehen von den Toren, in allen relevanten Statistiken besser. Unserer Mannschaft hat man angemerkt, dass sie nach diesem Spiel noch zwei weitere Matchbälle hat. Exemplarisch hierfür: Hugo Ekitiké, der gleich drei Hochkaräter, etwas zu lässig, liegen ließ.
Hoffen wir, dass, wie gegen Leipzig, in der nächsten Woche wieder klar zu erkennen sein wird, wie heiß die Mannschaft darauf ist den historischen Erfolg unter Dach und Fach zu bringen. Es ist an der Zeit Platz im Kühlschrank zu schaffen.
Titelbild: Pau Barrena (Getty Images)