MillernTon
·11 November 2024
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Ein erstmaliger Auswärtssieg bei Holstein Kiel sorgt bei den 1. Frauen des FC St. Pauli für gute Laune und weiterhin Platz 3. Hier ihr Bericht vom Spiel. Titelbild: Matthias von Schramm
Der Sieg gegen Barmke letzte Woche hatte uns sichtlich gut getan. Jetzt wollten wir endlich auch mal die schon fast beängstigende Serie auf der Kieler Waldwiese beenden. Bei der Anreise wurde zumindest schon mal alles dafür getan, mit dem Bus der Profis kamen wir überpünktlich an der Förde an. Wir müssen für die nächsten Fahrten aber unbedingt noch herausfinden, wie man weiter hinten im Bus die Heizung aufdreht – es war echt kalt.
Es war kalt im Bus – dafür gab es in Kiel keinen Grund mehr, uns zu verstecken.
Wenn man zwei Stunden vor Anpfiff da ist, kann man in aller Ruhe eine Platzbegehung machen. Wahrscheinlich müssten wir aber mal zwei Monate vorher anreisen und die Greenkeeper vom Millerntor mitnehmen, wenn wir es hinbekommen wollen, dass die „Waldwiese“ ihrem Namen nicht mehr alle Ehre macht. „Holprig“ ist ein schönes Wort, welches für die Platzverhältnisse nach wie vor zutreffend ist.Aber klar, die Gegnerinnen spielen da ja auch drauf, also keine Ausrede.
Die Kieler Waldwiese
Wenn der Tabellendritte zum Zweiten reist, klingt das nach Duell auf Augenhöhe. Angesichts unserer Bilanz in Kiel und dem Fakt, dass Holstein die ersten acht Spiele allesamt gewonnen hatte, inklusive einem Heimsieg gegen den HSV, wählte Trainerin Kim aber dann doch andere Motivationstechniken. „Underdogs“ wären wir in diesem Spiel. Fehlte eigentlich nur noch ein abschließendes „Rausgehen, warmmachen, weghauen!“ – alles andere war da und wir waren hochmotiviert.
Hochmotiviert waren auch die anwesenden Zuschauer*innen. 400 sollen es laut fussball.de gewesen sein. Auch aufgrund eines Jubiläums bei den Störchinnen, wo Paula Harder ihr 100. Spiel in der Regionalliga machte, die früher auch für den Walddörfer SV auflief. Wir gratulieren herzlichst, die Punkte nahmen wir am Ende aber trotzdem gerne mit. Der Support der Heimfans war aller Ehren wert, wie gewohnt hielten unsere mitgereisten Fans sehr gut dagegen – vielen Dank!
Gute Laune vor Anpfiff – sowohl bei uns, als auch auf den Rängen. // (c) Matthias von Schramm
Wir taten auf dem Feld unser Bestes, um ihnen dabei zu helfen. Wir waren von Beginn an besser im Spiel, hatten mehr Zugriff und auch wenn am Anfang die klaren Chancen noch fehlten, kamen diese mit der Zeit. Wenn es ein bisschen anderes läuft, sind wir sogar schon nach wenigen Minuten in Überzahl. Hechti wird gelegt und nicht wenige von uns hatten gedanklich schon die Rote Karte für eine Notbremse in die Höhe schnellen sehen. Laut Schiedsrichterin aber wären da zwei Kielerinnen gewesen, die noch hätten eingreifen können. Nun ja, agree to disagree – so ging es mit Elf gegen Elf weiter.
Ein paar Minuten vor der Pause aber war es dann so weit: Mareike konnte Annie freispielen und unsere Kapitänin vollstreckte cool zur Führung! Mit dem verdienten 1:0 für uns ging es in die Pause. Aus dieser kam Kiel verbessert heraus, doch schon nach fünf Minuten konnten wir nachlegen. Lina mit ihrem ersten Tor für uns nach ihrem Kreuzbandriss im Sommer 2023. Was für eine lange Pause, wie hart Du für das Comeback gearbeitet hast – wie schön, dass Du wieder da bist!
Holstein drängte auf den Anschluss, aber auch hier fehlten lange Zeit die großen Chancen – bis Tara uns zehn Minuten vor Schluss mit einer Reihe von Paraden rettete.Der Jubel nach Abpfiff war entsprechend groß, denn wir haben hier schon oft gut begonnen, aber dann am Ende auch ebenso oft das Spiel noch aus der Hand gegeben. Da ist es dann auch umso schöner, die drei Punkte mit den Fans bejubeln zu können, inklusive dem obligatorischen Siegerinnenfoto.
Und Lina, wie war es für Dich?
„Es war kein leichtes Spiel, aber wir haben von Anfang an gezeigt, dass wir die drei Punkte mit nach Hause nehmen wollen. Die Mädels haben letzte Saison schon einen großen Schritt nach vorne gemacht und es macht einfach Spaß wieder mit ihnen auf dem Platz stehen zu dürfen. Dass ich dem Team am Ende sogar noch mit einem Tor helfen konnte, freut mich sehr.“ Lina Jubel, Torschützin zum 2:0
Zawadi und Lina freuen sich über die drei Punkte. // (c) Matthias von Schramm
Vor Gericht und gegenüber den Trainer*innen würden wir das natürlich leugnen, aber es gab Stimmen, die anschließend von Bier in der Kabine sprachen.
So oder so hatten wir eine entspannte Rückfahrt, die von dem ein oder anderen Lächeln beim Anblick der Tabelle weiter erhellt wurde. Jetzt schauen wir mal, wer uns im Pokal zugelost wird, genießen das spielfreie Wochenende und dann warten ja noch zwei Spiele gegen den SVHU auf uns. Das erste davon am 24. November um 13.00 Uhr in der FeldArena. Kommt alle!// FC St. Pauli 1. Frauen
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