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·1. Oktober 2022

Waldhof-Debakel beim VfL: Fans stellen Spieler zur Rede

Artikelbild:Waldhof-Debakel beim VfL: Fans stellen Spieler zur Rede

Was für ein Debakel für den SV Waldhof Mannheim! Mit 0:5 gingen die Kurpfälzer am Samstag beim VfL Osnabrück unter und kassierten somit die vierte Auswärtspleite in Folge. Während Trainer Christian Neidhart einen bitteren Geburtstag nach einer "Scheiß-Woche" erlebte, wurden die Spieler von den Fans zur Rede gestellt.

"Der Elfmeter war der Nackenschlag"

Ob es an seinem Geburtstag lag? Obwohl sein Team gerade eine herbe Klatsche kassiert hatte, gab sich Trainer Christian Neidhart am Mikrofon von "MagentaSport" erstaunlich ruhig und sachlich. Ganz nüchtern analysierte der 54-Jährige: "Den Doppelschlag haben wir nicht verkraftet." Gemeint waren die ersten beiden Gegentore, die binnen drei Minuten fielen (35. / 38.). Vor allem das 0:2 war dabei überaus bitter, brachte Julian Riedel den Ball doch höchst unglücklich im eigenen Tor unter.


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Doch damit nicht genug: In der Nachspielzeit der ersten Halbzeit blockte Riedel einen Freistoß der Lila-Weißen im Strafraum mit dem Arm ab, sah dafür Gelb-Rot und verursachte einen Elfmeter, der zum 0:3 führte – was für ein gebrauchter Tag für den 31-Jährigen. "Der Elfmeter war der Nackenschlag", so Neidhart. Ein Nackenschlag, von dem sich die Kurpfälzer auch im zweiten Durchgang nicht mehr erholten. "Mit dem 0:3 im Rücken und einem Mann weniger ging es darum, das Ergebnis zu halten und nicht auseinander zu fallen." Das gelang angesichts von zwei weiteren Gegentoren jedoch nur bedingt.

Und dennoch: Einen großen Vorwurf machte Neidhart seiner Mannschaft trotz der schwachen Leistung nicht: "Das einzige, was ich der Mannschaft vorwerfen muss, ist das Zweikampfverhalten – das war nicht ausreichend. Osnabrück hat es vorgemacht und uns wehgetan – wir haben das nicht geschafft".

Mannschaft muss sich am Zaun erklären

Warum, das wollten auch die mitgereisten Fans wissen – und stellten das Team nach der Partie am Zaun zur Rede. Die minutenlange Diskussion mit den Spielern verlief dabei zwar durchaus hitzig, aber friedlich. "Es ist natürlich nicht schön, wenn man sich so etwas anhören muss, aber das gehört dazu. Das hat auch was mit Anstand zu tun", sagte Kapitän Marcel Seegert im Vereins-TV. "Sie haben so einen Scheiß-Kick nicht verdient. Punkt. Es tut extrem weh. Ein rabenschwarzer Tag."

"Wir müssen das Spiel jetzt erstmal sacken lassen und analysieren", so Mannheims Coach. Es gehe darum, Ruhe reinzubekommen und die Mannschaft wieder aufzurichten. Das wird auch nötig sein, denn aktuell laufen die Kurzpfälzer ihren Ansprüchen hinterher. Zwar bleibt der SVW vorerst Tabellensechster und hat nur zwei Punkten Rückstand auf Rang 3, doch vier von fünf Auswärtsspielen bei einem Torverhältnis von 4:15 zu verlieren (Liga-Tiefstwert), ist nicht das, was man sich in Mannheim vorgestellt hatte. Zumal es in Osnabrück nach dem 2:6 in Meppen nun die zweite herbe Klatsche in einem fremden Stadion in dieser Saison gab. Dabei hatte Neidhart vor der Partie noch eindringlich betont, kein Déjà-vu erleben und keine Geschenke verteilen zu wollen – genau das ist jedoch passiert.

"Wir müssen jetzt kleinere Brötchen backen", sagte der 54-Jährige nach einer "Scheiß-Woche" mit dem Kreuzbandriss von Marco Höger, dem Aus im Landespokal bei Viertligist Walldorf und dem Debakel in Osnabrück. Und so gebe es trotz seines Ehrentages "aktuell nichts Versöhnliches", wie Neidhart sagte. Der Druck vor dem Derby gegen den 1. FC Saarbrücken am kommenden Samstag steigt.

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