Union setzt ein leiseres Zeichen für Vielfalt und trifft damit genau den richtigen Ton | OneFootball

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Textilvergehen

·24. Juni 2021

Union setzt ein leiseres Zeichen für Vielfalt und trifft damit genau den richtigen Ton

Artikelbild:Union setzt ein leiseres Zeichen für Vielfalt und trifft damit genau den richtigen Ton

Nachdem die UEFA verboten hatte, dass beim gestrigen EM-Spiel von Deutschland gegen Ungarn die Münchner Arena in Regenbogenfarben leuchten darf, wurde mit der Beleuchtung von anderen Stadien in Deutschland gegen die Entscheidung protestiert und sich mit der LGBT-Community solidarisiert.

Neben dem Berliner Olympiastadion erstrahlten auch etliche andere Stadien in den Regenbogenfarben.


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Die Alte Försterei tat es dagegen nicht. Zwar deutete ein kurz nach seiner Veröffentlichung am Dienstag wieder gelöschter Tweet auf dem Account der Alten Försterei darauf hin, letztendlich entschied man sich aber gegen eine Beleuchtung. Stattdessen gab der Verein ein Statement ab.

Abgesehen davon, dass ich nicht weiß wie schnell eine solche Lichtinstallation an Unions Stadion funktionstüchtig gemacht werden kann, fand ich die gewählten Worte sehr passend. Aus vielerlei Gründen. Mir hat vor allem gefallen, dass mit Statement alle marginalisierten und besonders von Diskriminierung betroffenen Gruppen inkludiert wurden und sich somit gegen jegliche Art von Diskriminierung ganz klar positioniert wurde.

Sehr gut finde ich zudem, dass Union daran appelliert im eigenen Stadion, im eigenen Kreis anzufangen („Fangen wir bei uns selbst an“).

Bitte nicht falsch verstehen. Die durch die Regenbogenbeleuchtung symbolisierte Solidarität in vielen Stadien war genauso wichtig wie kleinere Gesten wie die Kapitänsbinde von Manuel Neuer oder der Flitzer bei der ungarischen Hymne, um ein Problembewusstsein und vor allem Öffentlichkeit zu schaffen, um dann daraus politische Prozesse und gesellschaftliche Veränderung anstoßen zu können.

Trotzdem bleibt es vor allem aber natürlich eine Symbolik und es kommt vielmehr darauf an, dass sich möglichst viele Menschen in alltäglichen Situationen „gerade machen“ und gegen Diskriminierung vorgehen. Unions Statement knüpft genau dort an und fasst sich mehr an die eigene Nase als mit erhobenem Zeigefinger auf andere zu zeigen. Denn machen wir uns nichts vor, Menschen aus der LGBT-Community haben auch in Deutschland und vor allem in Fußballstadien immer wieder mit Beleidigungen oder Schlimmeren zu kämpfen.

Insbesondere wenn wie gestern Nazigruppierungen wie die “Carpathian Brigade” ins Stadion kommen und ihren menschenfeindlichen Dreck verbreiten, sind wir alle gefordert dagegen aufzustehen. Und genauso verstehe ich Unions „Fangen wir bei uns selbst an.“

Insgesamt gibt es sicherlich auch einige Unioner*innen, die enttäuscht sind, dass der Verein auf die Regenbogenbeleuchtung verzichtet hat. Ich kann diese Sichtweise verstehen, fand es aber persönlich genau richtig, dass Union eher die leisere Gangart gewählt hat und an die eigenen Werte erinnert, die von uns allen immer wieder verteidigt werden müssen.

Rapp, Moser und Maciejewski verlassen (wahrscheinlich) Union

Da Nicolai Rapp für eine Ablöse von 200.000 Euro zum SV Werder Bremen wechselt, hat Union nun wieder einen Spieler zu wenig für die Innenverteidigung. Wie Oliver Ruhnert vor kurzem durchblicken ließ, plant man ja mit fünf Spielern für diese Position. Wir können somit wohl noch einige Transfers in der Sommerpause erwarten.

Artikelbild:Union setzt ein leiseres Zeichen für Vielfalt und trifft damit genau den richtigen Ton

Während der Abgang von Rapp feststeht, stehen die Zeichen bei  den jungen Lennart Moser und Tim Maciejewski auch in der nächsten Saison darauf, dass sie nicht das Union-Trikot tragen werden, wie der Kicker berichtet.

Beide Spieler waren in der letzten Saison schon an den damaligen Zweit- und nun Erstligisten Austria Klagenfurt ausgeliehen. Jetzt soll die Leihe verlängert werden.

Der Kicker berichtet zudem, dass Keita Endo nicht für Olympia-Auswahl von Japan nominiert wurde. Für Union ist das eine gute Nachricht, da Endo somit die komplette Vorbereitung absolvieren kann.

Außerdem berichtet die Sportzeitschrift, dass Leon Dajaku kurioserweise von Union ausgeliehen werden könnte, obwohl er ja von Union selbst nur vom FC Bayern ausgeliehen ist.

Weitere Medienberichte über Union

  • Stadion-Zoff: Uefa bietet Union eine Zwickmühle an (Kurier)
  • So tickt Unions neuer Stürmer Voglsammer (BZ)

Und sonst so?

Tymoteusz Puchacz ist nach Polens 2:3-Niederlage gegen Schweden bei der Europameisterschaft ausgeschieden und kann damit vielleicht schon etwas früher als geplant in die Vorbereitung bei Union einsteigen. Zur Leistung von Puchacz kann ich leider nichts sagen, da ich das Spiel nicht gesehen habe.

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