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Moritz Oppermann·26. Oktober 2024

Unerklärlich Höhenflüge: Ein "Weltklasse"-Spieler, der sich verpokerte

Artikelbild:Unerklärlich Höhenflüge: Ein "Weltklasse"-Spieler, der sich verpokerte

Es gibt sie, diese Spieler, die plötzlich wie Phönix aus der Asche auftauchen, für kurze Zeit zur Weltklasse aufsteigen und danach in der Versenkung verschwinden. In unserem Format "unerklärliche Höhenflüge" widmen wir uns seit einigen Wochen eben jenen "Phantom"-Stars. Heute ist ein ehemaliger DFB-Kicker an der Reihe. Vor allem Fans des FC Schalke 04 werden sich nur zu gut an ihn erinnern.

Max Meyers Karriere begann vielversprechend. Ausgebildet in der Knappenschmiede unter Schalkes Jugendikone Norbert Elgert, sammelte der Spielmacher im Frühjahr 2013 bereits mit 17 Jahren seine ersten Champions-League-Minuten bei den Profis. Ab dem Sommer startete der heute 29-Jährige dann richtig im Profikader durch. Schalkes neue Nummer Sieben (zuvor Rául) wurde sofort zum Stammspieler und erregte sogar Jogi Löws Aufmerksamkeit. Im Mai 2014 folgte dann tatsächlich das Debüt in der deutschen Nationalmannschaft.


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📸 Maja Hitij - 2017 Getty Images

„Besser kann ich es mir nicht vorstellen. Bei dieser Mannschaft und mit diesen Spielern spielen zu dürfen, ist eine Riesenehre für mich und ich bin stolz, mitmischen zu dürfen“, wurde der damals 18-jährige Meyer auf der vereinsinternen Seite zitiert. Debüt kann ja jeder, dachte sich Meyer, und schoss in seinem zweiten Länderspiel gegen Finnland (2:0) prompt sein erstes Tor. Auch wenn es letztlich nicht für den WM-Zug reichte, spielte der 1,73m große Techniker weiterhin eine tragende Rolle auf Schalke. Erst im Jahr 2017 sollte Meyers Höhenflug durhch Vertragspoker allmählich ein jähes Ende finden.

Im Winter standen für den 22-Jährigen Vertragsgespräche an. Problematisch war jedoch, dass Meyers Berater ganz genaue Vorstellungen hatte. Laut Roger Wittmann sei Max Meyer bereits damals ein "Weltklasse-Spieler" (Quelle: 'Welt') gewesen. Spieler und Berater forderten deshalb vom Verein mehr Gehalt als die angebotenen 5,5 Millionen Euro jährlich. Es entbrannte eine Schlammschlacht zwischen dem Verein, vertreten durch den damaligen S04-Manager Christian Heidel, und Meyer.

Nach etlichen gegenseitigen Vorwürfen wurde das Offensiv-Talent im Frühjahr 2018 suspendiert, und der Vertrag lief aus. Ob das noch Folgen haben sollte?

Aus Spielersicht leider ja. Denn: Auch wenn Meyers Berater ihn an einen Premier-League-Klub vermitteln konnte, kam der Ex-Knappe nie so richtig in England an. Nach einer soliden ersten Saison im Crystal-Palace-Trikot (29 PL-Spiele) verbrachte er ab dem zweiten Jahr viel Zeit damit, die Ränge des Selhurst Parks zu inspizieren. Jahre später blickte der Ex-Nationalspieler dennoch positiv auf seine Zeit bei den "Eagles" zurück: „Unterm Strich habe ich bei Crystal Palace unheimlich viel gelernt", betonte er, nachdem er im Februar 2021 frisch beim 1. FC Köln unterschrieben hatte.

Beim FC konnte das einstige Mittelfeld-Juwel allerdings nicht viel von dem Gelernten präsentieren. Nach einem halbjährigen Intermezzo ging es weiter durch Europa. Im Jahr 2024 spielt Max Meyer mittlerweile weit entfernt von der Bundesliga und der Weltklasse. Seine Profirealität heißt heutzutage APOEL Nikosia. Traurig, aber wahr: Im April 2018 war Meyer einst 20 Millionen Euro wert. Sein heutiger Verein hat insgesamt einen Kaderwert von 14,85 Millionen Euro (Quelle: 'Transfermarkt.de').