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·2. Mai 2024

Silvia Neid: Die Größte wird 60

Artikelbild:Silvia Neid: Die Größte wird 60

Heute vor 60 Jahren wurde Silvia Neid geboren. Aus dem kleinen Mädchen wurde eine der besten Spielerinnen aller Zeiten und die erfolgreichste Trainerin der Fußballgeschichte. In sechs Jahrzehnten hat Silvia Neid Pokale, Titel und Auszeichnungen en Masse gewonnen. Und viele unglaubliche Geschichten und Erfahrungen gesammelt. Aus Anlass ihres Geburtstages blickt sie mit DFB.de zurück und begibt sich auf eine Reise durch die Geschichte der Frauen-Nationalmannschaft.

Da ist ein Tanz mit Theo Zwanziger, da ist ein Tanz - etwas wilder - mit Gerhard Mayer-Vorfelder, da sind Tränen der Rührung bei den Gedanken an eine Teamsitzung bei der EM 2013, da ist die Erinnerung an die Wehmut beim letzten Gang an der Seite von Tina Theune, da blitzt ein Freundschaftsspiel gegen Frankreich auf, da ist die unbändige Freude beim WM-Titel 2003, dann natürlich 2007 und - noch natürlicher - 2016 im großen Finale einer riesigen Laufbahn, im Maracanã, als alles leicht war und Silvia Neid das Gefühl hatte, fliegen zu können.


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Wer Silvia Neid bittet, ihre Karriere auf den einen großen Moment zu reduzieren, auf das Bild, das immer wieder kommt, der erhält eine so große Anzahl an Bildern, dass sich daraus mit Leichtigkeit ein Film in Spielfilmlänge schneiden lassen könnte. Begleitet von einem Soundtrack in Dur.

"Ich habe auf dem Bolzplatz gekickt, mit meinem Bruder"

Dieser Film beginnt am 10. November 1982. Dieser Tag, ein Mittwoch, wurde zum historischen Datum. Nicht nur für Silvia Neid, genauso, nein, noch viel mehr für den Frauenfußball in Deutschland und - etwas größer - für die Gesellschaft in Deutschland. Im Stadion Oberwerth in Koblenz spielten die Frauen-Nationalmannschaften Deutschlands und der Schweiz gegeneinander. Es war das erste Länderspiel einer deutschen Frauen-Nationalmannschaft, eine Zäsur, ein Durchbruch. Bis 1970 war Fußballspielen für Frauen in Deutschland verboten, für viele Frauen war die Premiere in Koblenz ein Meilenstein im Kampf um Gleichberechtigung und Anerkennung.

Für Neid, damals 17 Jahre alt, nicht. "Das Verbot habe ich nicht gespürt. Ich habe auf dem Bolzplatz gekickt, mit meinem Bruder, mit den Jungs. Ich hatte auch erst die Ambition, in einen Verein zu gehen, als Frauenfußball erlaubt war und dann auch das Glück, dass nicht weit entfernt die Möglichkeit dazu bestand."

Vor der Premiere hatte Neid andere Sorgen als gesellschaftspolitische Diskussionen. Sportliche, zum einen. Sie zweifelte, ob sie tatsächlich schon mithalten kann, mit den älteren und erfahrenen Spielerinnen aus Bergisch Gladbach, ihre größte Sorge aber bestand darin, nicht verstanden zu werden. Ihren badischen Dialekt hatte sie sich noch nicht abtrainiert, nicht selten hatte sie in ihrem Leben die Erfahrung gemacht, dass sie Dinge mehrfach sagen musste, bis ihr Gegenüber sie verstand.

Probleme mit der Rückennummer 13? "Nö, im Gegenteil"

Auf dem Platz war von Kommunikationsproblemen nichts zu spüren. Zur zweiten Halbzeit wurde Neid eingewechselt, und schon eine Minute später wurde aus der Nationalspielerin Neid die Nationalmannschaftstorschützin Neid. "Ich habe den Ball im Mittelfeld bekommen, habe ihn nach vorne mitgenommen und direkt aufs Tor geschossen." Aufs Tor, ins Tor. So wie noch ein weiterer Schuss von ihr und wie insgesamt fünf Bälle an diesem Abend, an dem für Neid und die Frauen-Nationalmannschaft beim 5:1-Sieg so vieles gestimmt hat.

"Es hat wirklich alles gepasst. Ich weiß noch, dass mich Gero Bisanz vor diesem Spiel gefragt hat, ich hatte ja die Rückennummer 13, ob ich damit ein Problem hätte. Und ich habe gesagt: Nö, im Gegenteil, das ist ja meine Glückszahl. Und danach war es dann wirklich meine Glückszahl."

Bei allem, was auf die Premiere folgen sollte, den vielen Siegen und Titeln, erstaunt in der Rückschau, wie isoliert der Erfolg im ersten Spiel lange stand. Zu Beginn gab es für die DFB-Frauen mehr Rückschläge als Erfolge, Niederlagen waren keine Ausnahme. Die Qualifikation für die EM 1984 wurde verpasst, 1985 gingen nach allen vier Länderspielen jeweils die Gegnerinnen als Siegerinnen vom Platz, auch die EM 1987 fand ohne die Frauen des DFB statt. Ohne Einfluss auf die Begeisterung in der und um die Mannschaft blieb das nicht.

Finaleinzug im Elfmeterschießen

"Die Euphorie war grundsätzlich da, aber natürlich war sie ein bisschen gebremst. Wir haben uns erstmal finden müssen. Anne Trabant hat aufgehört, bei den Spielerinnen aus Bergisch Gladbach waren viele Ältere dabei, das Trainerteam musste zunächst die Möglichkeit bekommen, etwas aufzubauen. Wir mussten noch unser System finden. Zum ersten Länderspiel haben wir das geschafft, danach eine Zeit lang nicht mehr."

1989 war alles anders. 1989 hatte sich die Frauen-Nationalmannschaft für die EM-Endrunde qualifiziert. Endrunde - das hieß damals: Halbfinale und Finale. Im Halbfinale spielten Neid und Co. in Siegen gegen Italien. Die Partie wurde live übertragen, es war das erste Frauen-Spiel, das in den Fernsehern in den Wohnzimmern deutscher Haushalte flimmerte. Und was da flimmerte, waren spektakuläre und rührende Bilder.

"Es war ein Spiel auf Augenhöhe, es war sehr ausgeglichen, es waren viele Emotionen dabei und große Leidenschaft auf beiden Seiten. Wir haben im Elfmeterschießen gewonnen, mit der speziellen Geschichte um Marion Isbert, die drei Elfmeter gehalten und den entscheidenden verwandelt hat. Dann sehe ich auch das Bild mit ihrem Sohn, den sie auf dem Arm hatte, die Tränen flossen. Es war eine große Geschichte, auch eine Überraschung, wir waren krasser Außenseiter und haben auf so dramatische Art gewonnen."

"Ohne meine Mutter ginge gar nichts"

Das nächste Spiel, Länderspiel 44, war das EM-Finale gegen Norwegen in Osnabrück. Das Spiel war ausverkauft, überausverkauft. Auf dem Platz vernahmen Neid und ihre Mitspielerinnen, wie die Zuschauer*innen über Lautsprecher gebeten wurden, näher zusammenzurücken, damit noch mehr Fans auf den Tribünen Platz finden. Noch größer war das Gedränge vor den Eingangstoren. Zu denen, die im Gedränge standen, gehörten die Eltern von Silvia Neid.

"Sie wurden zunächst nicht reingelassen. Bis meine Mutter zum Ordner gesagt hat: Bitte, ich muss ins Stadion, meine Tochter spielt mit. Sie hat nicht lockergelassen, bis sie und mein Vater im Stadion waren." Durchsetzungsvermögen hat Neid offenbar auch mütterlicherseits in die Wiege gelegt bekommen. Und das sportliche Talent?

"Mein Bruder war ein guter Fußballer, mein Vater ein sehr guter, er hat in der dritthöchsten Liga gespielt. Die ganze Familie - da gab es sonntags nichts anderes, als dass es auf den Fußballplatz ging. Mein Bruder und ich haben am Rand gekickt, und meine Mutter hat meinem Vater zugeschaut. Das hätte sie aber nicht, wenn sie nicht interessiert gewesen wäre. Sie hat das Ganze unterstützt, später auch meine Karriere, obwohl sie selbst nicht gespielt hat. Aber sie war eine gute Sportlerin, hat Volleyball gespielt. Sie war die Frau, die alles mitgestaltet hat. Ohne meine Mutter ginge gar nichts."

Erste Sternstunde in Osnabrück

In Osnabrück sah die Frau, ohne die gar nichts ging, ihre Tochter siegen. 4:1 gegen Norwegen, zwei Tore von Ursula Lohn stellten die Weichen früh auf Sieg. Es war die erste Sternstunde, der erste große Titel für die Nationalmannschaft. Und Neid hielt als Spielführerin den Pokal in die Höhe. Es war einer der vielen Musik-Momente, Queen dringt ins Ohr, "We are the champions".

Zwei Jahre später, 1991, folgten im Sommer die Titelverteidigung bei der EM in Dänemark und im Winter ein Abenteuer. Für Neid und die Nationalmannschaft ging es zur Weltmeisterschaft nach China, in eine fremde Welt, von der die deutschen Frauen erschlagen waren. Die Gerüche, die Gewürze, das Essen, die hohe Luftfeuchtigkeit, die vielen Menschen, die Begeisterung, die Neugier, all das prasselte ein auf die Spielerinnen von Trainer Gero Bisanz.

"Bei den Trainingseinheiten hatten wir mehr Zuschauer als zu Hause in der Liga, die ganzen Dimensionen waren krass für uns. Die Menschen kamen mit ihren Rädern zum Trainingsplatz, es war ein Geklingel und ein Geschepper - unvorstellbar. Das war spannend und faszinierend, aber auch nicht einfach."

Erst Torpremiere, dann Sehnenriss

Bei der Erinnerung an diese erste WM kommen Neid Bilder vom Besuch eines Markts in den Sinn. "Fische zappelten auf dem Boden, dann gab es Schlangen, die sich gehäutet haben, es war alles voller Blut, dann waren da Hühner, die lebendig auf die Gepäckträger geschnallt wurden."

Eine andere Welt. Für Neid auch eine Welt voller Schmerzen. Vor dem Turnier hatte sie sich einen Muskelfaserriss im hinteren Oberschenkel zugezogen. Auf den letzten Drücker schaffte sie den Sprung in den Kader. Und es war wie so häufig: Neid kam, sah und traf. Gegen Nigeria erzielte sie das 1:0, es war das erste WM-Tor in der Geschichte der Frauen- Nationalmannschaft. Fünf Minuten währte das Hochgefühl, dann fuhr der Schmerz in ihren Körper.

"Mir ist die Sehne in der Kniekehle gerissen. Mir war sofort klar, dass die WM vorbei ist." Was für Neid im Spiel gegen Nigeria galt, galt für die ganze Mannschaft nach dem Halbfinale. Nach drei Siegen aus drei Spielen in der Vorrunde und dem dramatischen Viertelfinal-Erfolg in der Verlängerung über Dänemark erwies sich die Hürde USA im Halbfinale als zu hoch. 2:5 hieß es gegen die junge Mia Hamm und ihre Kolleginnen.

"Wenn ich was will, dann gebe ich alles dafür"

Wenn Silvia Neid über ihre größten Momente spricht, über Augenblicke des Stolzes, dann kommt sie früher oder später auf dieses Spiel: 2. September 1992, ein Freundschaftsspielgegen Frankreich in Bad Kreuznach. Wenig spektakulär auf den ersten Blick, spektakulär durch die Augen von Neid. Es war ihr Comeback, zehn Monate nach dem Sehnenabriss in der Kniekehle aus dem Nigeria-Spiel. Um den Begriff Stolz an dieser Stelle für zulässig zu halten, muss Neid den Bogen weit spannen. Sie hat zunächst diese Sichtweise: Sie war verletzt und hat getan, was getan werden musste, um wieder fit zu werden.

"Ich war von morgens bis abends unterwegs, um mich wieder fit zu machen. Als ich wieder Fahrrad fahren konnte, bin ich mit dem Fahrrad 18 Kilometer zu meinen Therapeuten gefahren, habe mich behandeln lassen, habe Kraftübungen gemacht, habe mich gedehnt und bin von da aus mit dem Fahrrad ins Stadion zum Training der anderen gefahren. Dort bin ich ein paar Runden gelaufen, habe Kontakte gepflegt, bin dann wieder mit meinem Fahrrad die 18 Kilometer zurückgefahren und war meistens nicht vor neun zu Hause. Das war ich, so bin ich. Wenn ich was will, dann gebe ich alles dafür."

Ihr Comeback war ein Comeback, das seinesgleichen sucht. Drei Tore sind ihr gelungen, die Treffer zum 4:0, 5:0 und zum7:0-Endstand gingen auf ihr Konto. Da darf man schon mal stolz sein. "Ich bin ein bisschen stolz darauf, wie das Spiel gelaufen ist, ja. Wenn ich in diesem Zusammenhang von Stolz rede, meine ich aber noch etwas anderes: Im nächsten Spiel gab der Trainer mir die Spielführerinnen-Binde zurück."

Knapp am Doppelschlag vorbei

Mit Spielführerin Neid folgte bei der EM 1993 in Italien eine Enttäuschung. Im Halbfinale gegen die Gastgeberinnen kassierte Jutta Nardenbach eine Rote Karte, Neid die einzige Gelbe Karte ihrer Nationalmannschaftskarriere und Torhüterin Manuela Goller im Elfmeterschießen einen Treffer zu viel.

Zwei Jahre später wäre beinahe ein einmaliger Doppelschlag geglückt: WM- und EM-Titel in einem Jahr. Bei der EM gewann Deutschland in den Spielen des Halbfinals gegen England, im Finale gegen Schweden trafen Maren Meinert, Birgit Prinz und Bettina Wiegmann und für die Schwedinnen nur Malin Andersen und Anneli Andelen, 3:2. Vier Monate nach der EM stand die WM in Schweden an, eine heute nicht mehr vorstellbare Taktung. "Es war damals so. Wir haben uns aber schon gewundert. Die meisten von uns haben gearbeitet und mussten dann ja auch irgendwie Urlaub bekommen. Es war sehr seltsam, und es war auch anstrengend. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass wir damals insgesamt weniger Spiele gemacht haben, als das heute der Fall ist."

Deutschland fuhr als einer der großen Favoriten nach Schweden und wurde dieser Rolle bis zum Finale gerecht. Dort gab es ein 0:2 gegen Norwegen - Neid bezeichnete diese Niederlage später als ärgerlichste von allen. Warum war sie so ärgerlich? "Wir waren schläfrig. Es war ein Wolkenbruch, es hat aus Eimern geschüttet, der Platz stand schnell unter Wasser. Das 0:1 resultierte aus einem Rückpass, der zu kurz gespielt war, dann haben wir schnell noch ein zweites Gegentor gefangen und lagen zur Halbzeit 0:2 zurück. Es waren einfache Fehler, die in einem Finale einfach nicht passieren dürfen. Irgendwie kamen die Norwegerinnen mit den Bedingungen viel besser klar als wir. Bis wir wach wurden, war es zu spät. In der zweiten Halbzeit waren wir am Drücker, aber wir hatten nicht das Glück, das Tor zu machen. Das war traurig."

Olympia 1996: "Als das Turnier begann, konnten wir nicht mehr laufen"

Traurig für Neid auch deshalb, weil ihr Karriereende absehbar und damit klar war, dass der Traum vom WM-Titel als Spielerin unerfüllt bleiben würde. In der Enttäuschung hat sie sich an die Hoffnung geklammert, daran, dass ein Jahr später mit den Olympischen Spielen in Atlanta noch ein großes Turnier und damit eine große Chance auf sie wartete. Olympia 1996 wurde zum letzten Vorhang der Spielerin Silvia Neid und des Trainers Gero Bisanz.

Die deutsche Mannschaft tat sich schwer, gewann mit 3:2 gegen Japan und verlor mit 2:3 gegen Norwegen. Gegen Brasilien, im dritten Gruppenspiel, musste ein Sieg her. Was kam, war ein Remis: 1:1. Im gesamten Turnier blieb die Mannschaft unter ihren Möglichkeiten, und Neid sagt, dass dafür Fehler verantwortlich sind, die im Vorfeld gemacht wurden.

"Wir haben zu viel trainiert. Wir haben in einer Luftfeuchtigkeit trainiert, bei der man schon im Sitzen das Gefühl hatte, keine Luft zu bekommen. Wir haben trainiert und trainiert, zweimal am Tag. Wir waren völlig ausgepowert - und als das Turnier begann, konnten wir gar nicht mehr laufen." Neid war da keine Ausnahme. Gegen Brasilien musste sie nach 68 Minuten vom Platz, es ging nichts mehr, der Akku war leer. Das war’s dann, ihr 111. und letztes Länderspiel, Länderspiel 127 der Frauen-Nationalmannschaft. Wieder ein Musik-Moment, diesmal in Moll.

Nach Karriereende auf die Trainerbank

"Wir hätten gewinnen müssen und haben es nicht geschafft. Das war sehr, sehr schade. Von der Qualität hatten wir auf jeden Fall das Zeug, bei diesem Turnier sehr weit zu kommen. Ich habe mich damals mit Tina Theune unterhalten und wir haben gesagt, dass uns so etwas nicht passieren darf, dass wir in der Belastungssteuerung künftig klüger agieren wollen."

Dahinter verbirgt sich: Bei den Olympischen Spielen 1996 war ihre Zukunft schon angelegt, es war vereinbart, dass sie künftig als Assistentin der neuen Bundestrainerin Tina Theune fungieren würde. Was so selbstverständlich klingt, hat eine komplexe Vorgeschichte. Neid hatte lange andere Pläne, Trainerin zu werden, war nie ihr unbedingtes Ziel. Dass sie Verständnis für das Spiel und Interesse an den Abläufen innerhalb einer Mannschaft hat, war ihr bewusst, nicht umsonst war sie Spielmacherin. Im Laufe der Karriere als Spielerin hatte sie die B- und A-Lizenz gemacht. Aber Trainerin werden, das war nie ihre Ambition.

Gearbeitet hat die Spielerin Neid bei der AOK in Siegen, geträumt hat sie davon, einen Lotto-Toto-Laden mit Reisebüro aufzumachen. Der Traum begann gerade konkret zu werden, Neid hatte über ihre Kontakte das Versprechen einer dafür erforderlichen Lizenz, als ein Anruf aus Grevenbroich ihrem Leben eine Wendung gab. Traumzerstörer war Berti Vogts, der Neid überredete, ihre Pläne zu ändern und sich als Trainerin beim DFB zu versuchen. Über das Telefonat zwischen Vogts und Neid gibt es viele Erzählungen, einiges bleibt ein Mysterium. Etwa, warum der Bundestrainer, der Vogts damals war, die Rolle innehatte, eine Trainerin für den DFB zu akquirieren. Rätselhaft ist auch, warum Vogts auf Neid kam. Auch Neid hat darauf nur ein Achselzucken als Antwort.

Titel, Titel, und noch mehr Titel

"Ich glaube, Gero Bisanz hatte mich für diese Position vorgeschlagen - und Berti Vogts hat sich für mich entschieden." War halt so. Und so kam es, dass Neid Cheftrainerin verschiedener Juniorinnen-Teams des DFB wurde und Assistentin von Tina Theune bei der Frauen-Nationalmannschaft. Neun Jahre umfasst diese Zeitspanne, die Länderspiele 128 bis 262 standen unter der Regie des Duos Theune/Neid. In diese Zeit fallen große und riesige Erfolge.

Bei der EM 1997 in Norwegen wäre Deutschland nach zwei Remis zu Beginn beinahe nach der Vorrunde ausgeschieden. Im letzten Gruppenspiel war ein Sieg gegen Dänemark Pflicht, bis kurz vor Ende stand es 0:0, dann erlösten Tore von Monika Meyer und Birgit Prinz die deutsche Auswahl. Siege im Halbfinale gegen Schweden und im Finale gegen Italien machten Deutschland zum vierten Mal zum Europameister. Bei der WM 1999 in den USA schied Deutschland im Viertelfinale aus, 2:3 gegen die USA. Bei den Olympischen Spielen 2000 in Sydney wurde Bronze gewonnen. 2001 folgte EM-Titel Nummer 5, 2003 der WM-Titel und 2005 EM-Titel Nummer sechs.

"Der erste WM-Titel war Wahnsinn"

Werten kann und will Neid die vielen Titel ihrer Laufbahn nicht, für sie ergibt sich auch keine Bedeutungsreihenfolge aus der Funktion, die sie jeweils innehatte. "Ich bin glücklich darüber, dass ich als Spielerin so viele Titel gewinnen konnte. Genauso als Assistenztrainerin und als Bundestrainerin. Auch die Titel mit den Juniorinnen-Mannschaften gehören für mich dazu." Diese Titel: 2000, 2001 und 2002 wurden die deutschen Juniorinnen Europameister. 2004 folgte der WM-Titel in Thailand. Rührt daher die Sequenz des Tanzes mit Gerhard Mayer-Vorfelder?

"Ja, die Spielerinnen haben auf den Tischen getanzt, völlig losgelöst. Wunderschön. Was die Titel angeht: Es ist jeweils ein bisschen anders, aber es ist alles schön. Was auf keinen Fall geht, ist über 2003 in einem Halbsatz wegzugehen. Dieser Erfolg, der erste WM-Titel, war Wahnsinn." Wahnsinn war auch, was er ausgelöst hat.

"Wir waren in allen Medien präsent. In fast jeder Talkshow waren unsere Spielerinnen zu sehen. Unsere Mannschaft erhielt den Bambi-Fernsehpreis, wir wurden 'Mannschaft des Jahres'. Wir erlebten einen Boom wie noch nie zuvor. Die Anzahl der Mädchenmannschaften verdoppelten sich."

Nachfolgerin wider Willen

Noch vor der EM 2005, dem letzten Turnier von Tina Theune, stand fest, wer ihre Nachfolge übernehmen würde: Silvia Neid. Und wieder hatten sich die Dinge anders entwickelt, als sich Neid das vorgestellt hatte. "Das war nie mein Plan. Ich hatte nie vor, in die erste Reihe zu treten. Ich habe es total bedauert, als Tina gesagt hat, dass sie aufhört. Ich konnte und wollte es nicht glauben."

Tina Theune war es, die zum ersten Mal den Gedanken aussprach, dass Neid ihr folgen solle. Der Dialog, von dem Neid berichtet, könnte einem Louis de Funès-Film entliehen sein.

Silvia Neid: "Das kannst du nicht machen. Du kannst nicht aufhören."

Tina Theune: "Doch, kann ich."

Silvia Neid: "Nein."

Tina Theune: "Doch."

Silvia Neid: "Und wer soll das hier machen?"

Tina Theune: "Du musst das machen!"

Silvia Neid: "Nein."

Tina Theune: "Doch."

Silvia Neid: "Vergiss es, ich mach' hier gar nichts."

Ära Neid mit Erfolgen in Serie

Sie hat es dann doch gemacht. Es war nicht so, dass Neid sich die Rolle fachlich nicht zugetraut hätte. Es gab gute Gründe, aus dem Schatten in die erste Reihe zu treten. Sie kannte die Spielerinnen, sie kannte die Spielerinnen, die nachkommen, sie kannte das Geschäft, wusste, was sie erwartet. Ihr Zögern lag darin begründet, dass sie die Verantwortung nicht wollte. Entscheidungen zu treffen, die ganz Deutschland berühren, das schien ihr dann doch eine Nummer zu groß. Letztlich war es Theo Zwanziger, der Neid überredete. Der damalige DFB-Präsident sagte ihr seine unbedingte Unterstützung zu und versicherte, auch bei Misserfolgen zu ihr zu halten.

Die Ära Neid begann erfolgreich. Im Frühjahr 2006 gewann Deutschland den Algarve-Cup, zum ersten Mal überhaupt. 2007 stand bei der WM in China die Mission Titelverteidigung an. Die Mission wurde erfolgreich gemeistert, und dabei wurde etwas vollbracht, das im Weltfußball einmalig ist und wohl auch bleiben wird: Torhüterin Nadine Angerer kassierte im gesamten Turnier kein Gegentor, sechs Spiele, sechs weiße Westen. Der Frage, ob sie hierauf Stolz empfinde und die Stabilität in der Defensive auch als besondere Trainerinnen-Leistung für sich reklamiere, weicht Neid aus.

"Das ist eine besondere Leistung aller Spielerinnen, des Trainer*innen-Teams und des Teams hinter dem Team." Diese besondere Leistung wurde besonders gewürdigt. Bei der Rückkehr nach Deutschland war die Begeisterung für den Frauenfußball und die Frauen-Nationalmannschaft so groß wie nie zuvor.

Nah an der Perfektion: 14-mal zu Null

"Wir sind damals in Frankfurt gelandet, sind dann mit dem Bus zum Römer gefahren, und auf dem Weg dorthin standen rechts und links Fans, den ganzen Weg lang, an den Autobahnen, die Erde hat gebebt. Es war mehr und intensiver als zu jeder anderen Gelegenheit." Zu Null - die Serie hielt insgesamt 14 Pflichtspiele, erst bei den Olympischen Spielen 2008 kassierte Deutschland wieder Gegentore, beim 1:4 im Halbfinale gegen Brasilien.

"Es war einfach so, dass dieses 'Zu-Null' irgendwie eine Eigendynamik erhalten hat. Alle haben die Serie unbedingt halten wollen. Das begann vorne bei den Stürmerinnen. Wir haben bei der WM einfach überragend verteidigt und hatten zudem mit 'Natze' (Nadine Angerer; Anm. d. Red.) noch eine Torfrau, die in der Lage war, einen unhaltbaren Schuss zu parieren." So wie den Elfmeter von Marta in der 64. Minute des WM-Finals. "Das hat man 'Natze' angesehen - die will jetzt kein Tor reinkriegen. Das will sie ja sonst auch nicht, aber irgendwie hatte sie bei diesem Turnier eine besondere Ausstrahlung. Ich bleibe aber dabei: Die WM 2007, das war eine überragende Teamleistung, alles hat auf allen Positionen und an allen Stellen funktioniert. Die Ansprache, die Einstellung, die Einwechslungen - alles hat zu tausend Prozent gepasst."

Die WM in China war nah an der Perfektion, das Finale gegen Brasilien (2:0) eine Demonstration, Werbung für den Frauenfußball und die Frauen-Nationalmannschaft. Neid hat getanzt am Abend nach dem Finale in Shanghai, nicht auf den Tischen, dafür Wange an Wange mit Theo Zwanziger. Der Soundtrack zu dieser Epoche? In Anlehnung an Rocky, "Gonna fly now". Oder, weil Silvia Neid Helene Fischer mag: "Fehlerfrei."

Nicht im Vorübergehen

Wer es sich mit Neid verscherzen will, erzählt über die folgenden Jahre diese Geschichte: Ähnlich rauschhaft wie 2007 war es 2009 bei der EM in Finnland, wo Deutschland im Finale gegen England einen Rekord aufstellte: Das 6:2 war der höchste Finalsieg in der EM-Geschichte. Ein Titel im Vorbeigehen?

"Nein. Es war ein hartes Stück Arbeit. Das ist das, was mich ärgert. Man sagt immer, früher war alles einfacher, und man hat ja immer gewonnen, und es war ein Durchrauschen. Damit wertet man die Erfolge ab. Denn es war kein Durchrauschen, und es war nicht einfach. Es gab kein Turnier, in dem uns irgendeiner irgendwas geschenkt hat. Schon gar nicht 2009 im Finale gegen England. Das war über 75 Minuten ein ausgeglichenes Spiel. Es ging hin und her, dann stand es 3:2 und die Engländerinnen haben gedrückt, es war kurz vor dem Kippen. Als wir das 4:2 gemacht haben, war England von der Psyche durch, weil sie immer nachlegen mussten. Und dann haben wir das 5:2 und 6:2 gemacht. Aber es war eigentlich auf Messers Schneide, mit ein bisschen weniger Glück bei uns und weniger Pech bei denen hätten wir dieses Spiel auch verlieren können."

Neid zögert ein wenig bei der Antwort auf die Frage, ob es gut gewesen wäre, wenn ihre Mannschaft 2009 ein wenig weniger Glück gehabt und das Finale gegen England verloren hätte. "Vielleicht wären die Erwartungen in Deutschland nicht ganz so groß gewesen. Aber auch diesen EM-Titel 2009 möchte ich nicht missen." Wenn eine Bundestrainerin nachdenken muss, um die Antwort auf die Frage zu finden, ob sie ein gewonnenes EM-Finale möglicherweise lieber verloren hätte, dann muss sich dahinter eine Geschichte verbergen.

Bauchlandung bei der Heim-WM 2011

Die Geschichte heißt "WM 2011", und sie geht so: Deutschland war Gastgeber der WM, der Frauenfußball erfuhr einen gewaltigen Hype, alles war angerichtet für ein weiteres, diesmal weibliches Sommermärchen. Die Ansprüche waren hoch, die Erwartungen uferlos. Deutschland war 2003 Weltmeister geworden, 2007, 2009 dann der Erfolg bei der EM. Und jetzt eine Heim-WM - was sollte da schiefgehen? Für Neid lässt sich das Dilemma dieses Turniers an einem Slogan festmachen: "Dritte Plätze sind etwas für Männer", damit hatten ARD und ZDF Deutschland in Anspielung an die Männer-Weltmeisterschaften 2006 und 2010 plakatiert. Ohne Absprache mit dem DFB, ohne Kenntnis der Bundestrainerin und ihrer Spielerinnen.

"Dieser Spruch ist herablassend, respektlos, arrogant und damit das Gegenteil von dem, wie wir sind. Und das ist uns um die Ohren geflogen, obwohl wir nichts dafürkonnten. Alle haben gedacht, dass wir hinter dieser Kampagne stecken." Mit den Erfolgen der Vergangenheit hatte ihre Mannschaft Geister gerufen, die nicht mehr vertrieben werden konnten. Der Druck wurde groß. Zu groß?

"Ja. Ich weiß noch, wie die Diskussion vor dem Viertelfinale gegen Japan lief, die Frage war nur, ob wir 3:0 oder 5:0 gewinnen. Ich habe versucht, darauf hinzuweisen, dass Japan nicht irgendwer ist, sondern eine technisch versierte Mannschaft, die taktisch sehr gut ausgebildet ist. Aber das wollte keiner hören." Deutschland gewann nicht 3:0 und auch nicht 5:0. Deutschland gewann gar nicht, Deutschland verlor 0:1. Noch heute brodelt es in Neid, wenn sie an dieses Spiel und einige Begleitumstände denkt. "Ich ärgere mich. Wegen der ganzen Vorgeschichte, aber auch, weil wir zudem noch richtig blöd verloren haben. Wir hätten ja auch gewinnen können, aber wir haben einfach kein Tor gemacht. Dann haben wir in der Verlängerung ein sehr vermeidbares Tor bekommen. Und das war’s dann. Bumm."

Schwierige Phase nach 2011

Auf die Enttäuschung bei der Heim-WM folgte eine schwierige Phase für Neid und die Nationalmannschaft. Zur EM 2013 in Schweden fuhr die Bundestrainerin mit einer Mannschaft mit vielen jungen Spielerinnen. Sechs Stammspielerinnen hatten sich verletzt, mehr als die halbe Mannschaft. Und dennoch wurde von Deutschland der Titel erwartet, so empfanden es Neid und die Spielerinnen, als Wiedergutmachung für 2011 quasi. Und weil es halt immer so war.

Das Turnier begann holprig. Mit vier Punkten aus drei Spielen erreichte Deutschland nach der Vorrunde nur aufgrund des besseren Torverhältnisses das Viertelfinale. Neid spürte, dass etwas nicht rund lief in ihrem Team. Die jüngeren Spielerinnen verließen sich auf die älteren, die älteren waren genervt davon, die Tage von Kalmar und Växjö - sie waren schwierig. Beim Abschusstraining vor dem Viertelfinale gegen Italien meldete sich Neids Bauch. Etwas in ihr sagte der Bundestrainerin, dass eine besondere Aktion erforderlich ist, um die Mannschaft näher zusammenzubringen. Es war absehbar, dass das Spiel gegen Italien ein Kampfspiel, ein Willensspiel würde, eine Partie, in der nur bestehen kann, wer den Kampf annimmt, wer bereit ist, alles und mehr zu investieren. Und das geht nur bei Mannschaften, in denen es zu 100 Prozent stimmt.

In ihrer Mannschaft stimmte es nicht, nicht zu 100 Prozent. Die Maßnahme, die ihr Bauch empfahl, war: Neid ließ im Training beim Ausschießen Alt gegen Jung antreten, mit der Vorgabe, dass das unterlegene Team am Abend im Rahmen der Teamsitzung Vorträge halten muss. Jung verlor - und so mussten die jungen Spielerinnen Vorträge halten zu Begriffen und Werten, die für die Mannschaft wichtig sind: Mut, Vertrauen, Stolz, Leidenschaft, Teamgeist. Niemand, der an diesem Abend in Växjö dabei war, wird diese Sitzung jemals vergessen.

Magischer Abend in Schweden

"Die Art und Weise, in der die jungen Spielerinnen die Vorträge umgesetzt haben, war sehr besonders. Wir haben alle mit Tränen in den Augen dagesessen, waren gerührt und sprachlos." Lena Lotzen sprach über ihren Stolz darüber, in einer Mannschaft mit Nadine Angerer zu spielen, Bianca Schmidt zerlegte einen Kugelschreiber und demonstrierte daran, dass aus Einzelteilen etwas Großes entstehen kann, jeder einzelne Vortrag war berührend und bewegend. "Das war etwas Magisches. An diesem Abend ist etwas passiert in der Mannschaft. Ich bin an diesem Abend ins Bett gegangen mit einem sehr besonderen Gefühl. Für mich war klar: Ganz egal, wie das hier ausgeht - ich hab’ die alle lieb." Wurde Deutschland an diesem Abend Europameister?

"Man kann das so sagen. Wir hatten danach ein riesiges Zusammengehörigkeitsgefühl, jede ist für die andere gelaufen, bis zum Umkippen, wirklich buchstäblich. Im Viertelfinale gegen Italien wäre es ohne das nicht gegangen, es war ein Kampfspiel bei 35 Grad im Schatten. Wir haben 1:0 gewonnen, genauso wie das Halbfinale gegen Schweden und das Finale gegen Norwegen. Jeweils 1:0, es war jeweils unglaublich eng. Solche Spiele kann man nicht gewinnen, wenn es in der Mannschaft Probleme gibt." Dass Nadine Angerer gegen Norwegen zwei Elfmeter hielt - auch das hat nicht geschadet.

Als Europameister fuhr Deutschland 2015 zur WM nach Kanada. Dort war im Halbfinale nach einem 0:2 gegen die USA Schluss. Schon im Viertelfinale gegen Frankreich sah es lange nicht gut aus. Bis zur 84. Minute lag Deutschland mit 0:1 zurück, dann behielt Célia Šašić die Nerven und verwandelte einen Elfmeter zum 1:1. Im Elfmeterschießen dann wurde einmal mehr Angerer zur Heldin, sie parierte den Schuss von Claire Lavogez - Deutschland stand in der Runde der letzten Vier.

Olympiasieg als Höhepunkt und Abschluss

Die Bedeutung dieser Tat und dieses Sieges sollte ein Jahr später klar werden. Der Halbfinaleinzug war gleichbedeutend mit dem Ticket für die Olympischen Spiele 2016 in Rio de Janeiro, er war die Eintrittskarte für den Showdown, für das märchenhafte Ende einer großen Karriere. Neid hatte vorher beschlossen und verkündet, ihre Laufbahn nach den Olympischen Spielen zu beenden, nach 34 Jahren sei es an der Zeit, dass Baby Frauen-Nationalmannschaft in andere Hände zu legen. Sie war befreit durch diese Entscheidung, nie war sie lockerer als im Rahmen dieser Olympischen Spiele, nie hat sie mehr in sich geruht.

"Ich habe jeden Tag und jedes Erlebnis genossen. Ich habe mich um meine Mannschaft gekümmert und alles an Nebengeschichten ausgeblendet. Ich habe jeden Gang aufs Feld und jede Trainingseinheit aufgesogen. Es war ein Gefühl wie Fliegen. Und dann sind wir auch noch Olympiasiegerinnen geworden, im Maracanã, in diesem Stadion. Besser geht es nicht, mehr geht nicht."

Kein Widerspruch. Mit dem 2:1 im Finale über Schweden, Länderspiel 431, komplettierte Neid ihre Titelsammlung und schaffte etwas, das nur ganz wenigen vergönnt ist: Sie trat auf dem Höhepunkt ab, gefeiert, goldbehangen. Beethovens 9. erklingt, Freude schöner Götterfunken.

"Eigentlich müsste man alle nennen"

Wer Silvia Neid nach den Namen fragt, die nicht unerwähnt bleiben können im Rahmen einer Danksagung im Rückblick auf ihre Jahrzehnte bei und mit der Nationalmannschaft, erhält als Antwort ein Telefonbuch. Doris Fitschen fällt ihr zuerst ein, als beste Libera überhaupt. Nach einer Pause sprudeln die Namen. Anne Trabant und Doris Kresimon aus der Anfangszeit. Heidi Mohr, Birgit Prinz, natürlich Birgit Prinz. Und wenn man bei Birgit Prinz ist, kann man Kerstin Stegemann nicht vergessen. Auch Bettina Wiegmann nicht, Maren Meinert, Ariane Hingst, Renate Lingor. Dazu die Trainer. Gero Bisanz, Tina Theune.

"Eigentlich müsste man alle nennen." Eigentlich. Im Film ließe sich das umsetzen. Als Mitwirkende in einem sehr langen Abspann: von Sandra Alter bis Ingrid Zimmermann. Und mittendrin: Silvia Neid.

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