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·15. August 2025

Schon wieder Sorgenkind? HSV quält sich in die neue Saison

Artikelbild:Schon wieder Sorgenkind? HSV quält sich in die neue Saison

Merlin Polzin ließ sich nicht aus der Reserve locken. Desolate Testspielergebnisse? Ein kaum eingespieltes Team? Nur noch wenige Stunden bis zum Saisonstart? Für den Trainer des Hamburger SV längst kein Grund zur Panik. „Um uns muss sich keiner Sorgen machen. Wir freuen uns extrem auf den Pokal“, sagte Polzin vor dem Erstrundenduell des Bundesliga-Aufsteigers am Samstag (13.00 Uhr/Sky) beim Oberligisten FK Pirmasens.

Ob alle Anhänger des Traditionsvereins diese entspannte Haltung teilen, darf jedoch bezweifelt werden. Schließlich ist der HSV nach dem Abschluss der Vorbereitung noch lange nicht da, wo er gerne wäre – und wohl auch sein müsste, um in der Bundesliga bestehen zu können. 0:1, 1:2, 0:4, 1:1, 0:4 und 0:2, so lauten die ernüchternden Ergebnisse der vergangenen Auftritte gegen gute, aber nicht überragende Gegner.


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„Unsere Mannschaft braucht kein Selbstvertrauen, das über Testspiele kommt. Unser Selbstvertrauen kommt über Inhalte“, beruhigte Polzin – um daraufhin im Stile eines echten Kommunikationsprofis zu ergänzen: Er wolle nichts „beschönigen“, aber „schwierige Momente, die in den Testspielen aufgetaucht sind, sind für uns eine Investition in die Zukunft“.

HSV: Noch keine große Euphorie

Und doch: Von Aufstiegseuphorie war bei den Hamburgern in der Vorbereitung mal so gar nichts zu spüren, nach dem biederen 0:2 gegen RCD Mallorca soll Sportvorstand Stefan Kuntz seinem Ärger lautstark Luft gemacht haben. Polzins Systemumstellung – weg vom 4-3-3 hin zu einem defensiveren Ansatz – sorgt für Abstimmungsprobleme und der große Umbruch, der im Sommer lanciert wurde, er macht den Hamburgern wohl mehr zu schaffen als erhofft.

Einige wichtige Säulen der Aufstiegsmannschaft haben den Verein verlassen, Angreifer Davie Selke zum Beispiel oder der Publikumsliebling Ludovit Reis – andere, wie der langjährige Kapitän Sebastian Schonlau, scheinen vorerst keine Rolle mehr zu spielen. Gleichzeitig schlagen die Neuzugänge noch nicht ein. Yussuf Poulsen wird mit muskulären Problemen das Pokalspiel verpassen, der designierte Abwehrchef Jordan Torunarigha war zuletzt ein Unsicherheitsfaktor.

Unter diesen Vorzeichen wirkt sogar der Sieger des Verbandspokals Südwest wie ein potenzieller Stolperstein, nicht zuletzt weil peinliche Erstrundenpleiten beim HSV über eine gewisse Tradition verfügen. „Wir wissen, dass es eine sehr unangenehme Aufgabe werden kann“, sagte Polzin, lobte aber demonstrativ die professionelle Spielvorbereitung seiner Mannschaft.

Für die Spieler bietet der Aufgalopp in Pirmasens ja auch eine große Chance. Ein souveräner Sieg gegen den Fünftligisten, und schon sähe die Welt vor dem komplizierten Bundesliga-Auftakt (inklusive dem Auswärtsspiel in Mönchengladbach, einem Stadtderby gegen den FC St. Pauli und dem Spiel beim FC Bayern) wieder etwas rosiger aus.

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