Roundup: Schalke springt auf 3, Aue-Drama nach langer Unterzahl | OneFootball

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·1. April 2022

Roundup: Schalke springt auf 3, Aue-Drama nach langer Unterzahl

Artikelbild:Roundup: Schalke springt auf 3, Aue-Drama nach langer Unterzahl

In den Freitagsspielen der 2. Bundesliga hat der FC Schalke 04 mit einem Auswärtssieg gegen Dynamo Dresden Tabellenplatz drei erobert. Im parallel stattfindenden Kellerduell schlug der FC Ingolstadt daheim nach dramatischem Spielverlauf Erzgebirge Aue.

In Sachsen wollte S04 an die beiden Siege vor der Länderspielpause anknüpfen und Druck auf die Konkurrenten im engen Aufstiegskampf aufbauen. Allerdings erwischte die gastgebende SGD den besseren Start ins Spiel und kam auch einer gar nicht unverdienten Führung nahe. Paul Will fasste sich aus der Distanz ein Herz, sein Versuch wurde von Marcin Kaminski abgefälscht und dadurch besonders gefährlich: Das Kunstleder klatschte an den Pfosten, Torhüter Martin Fraisl wäre chancenlos gewesen (26.). Von Schalke kam während der ersten 45 Minuten nach vorn deutlich zu wenig, dennoch nahmen die Knappen eine Führung mit in die Kabine. Schuld war zunächst ein Ballverlust von Tim Knipping und dann ein plumpes Einsteigen von Will gegen Simon Terodde, das den ersten Strafstoß für Schalke im gesamten Saisonverlauf bedeutete. Der gefoulte Torjäger trat selbst an und verwandelte souverän zum 1:0 für die Gäste (45.).


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Auch wenn Dynamo kein Feuerwerk abgebrannt hatte, schmeichelte der Halbzeitstand den Königsblauen durchaus. Im zweiten Durchgang schien sich Schalke die Führung sozusagen nachträglich verdienen zu wollen und hatte seine bis dato beste Phase gleich nach Wiederanpfiff. Die Drangperiode zahlte sich aus, weil Dresden die Kugel trotz mehrerer Gelegenheiten nach einer Ecke nicht klärte, Dominick Drexler in die Mitte flanken konnte und dort Terodde zu viel Platz hatte. Sein anspruchsvoller Kopfball glitt Dynamo-Keeper Kevin Broll durch die ausgestreckten Finger, 2:0! (51.). Mit den beiden Toren im Rücken spielte Schalke zunächst souveräner und suchte die wohl endgültige Entscheidung. Beinahe wäre sie Thomas Ouwejan gelungen, der Kopfball des Linksverteidigers verfehlte sein Ziel aber knapp (59.). Mangelnden Einsatz musste sich Dynamo freilich auch in dieser Phase nicht vorwerfen lassen, alleine fehlte es bisweilen an den spielerischen Mitteln. Oliver Batista Meier mit einem feinen Drehschuss kam dem Anschlusstreffer dennoch nahe, zielte aber etwas zu hoch (64.). 20 Minuten vor Schluss belohnte sich Dynamo für den Mut, nach Freistoßflanke von Chris Löwe köpfte der in mehrfacher Hinsicht auffällige Will ohne großen Gegnerdruck zum 1:2 ein (70.).

Schalke schien durchaus beeindruckt, ein katastrophaler Fehlpass von Malick Thiaw brachte die nächste Chance für Dynamo auf den Weg. Letztlich flankte Löwe von links zu ungenau, doch Kerem Calhanoglu unterlief beinahe ein kurioses Eigentor (74.). Es folgte eine hitzige Schlussphase, in der beide Teams keine große spielerische Linie zeigten. So blieben die ganz großen Gelegenheiten auf beiden Seiten aus und konnte Schalke den dritten Sieg seit der Beurlaubung von Cheftrainer Dimitrios Grammozis zugunsten von Klublegende Mike Büskens festhalten.

Dynamo Dresden bleibt Tabellen-16., der FC Schalke 04 springt für mindestens eine Nacht auf den Relegationsrang.

Aue-Drama nach 83 Minuten in Unterzahl

Für beide Kontrahenten im Spiel zwischen dem FC Ingolstadt und Erzgebirge Aue bestand nach menschlichem Ermessen absolute Siegpflicht, um noch halbwegs realistische Hoffnungen auf den Klassenerhalt hegen zu dürfen. Dabei brachte Prince Osei Owusu seine Veilchen schon nach sechs gespielten Minuten mit dem sprichwörtlichen Bärendienst ins Hintertreffen. Der Stürmer leistete sich gegen Marcel Gaus eine Tätlichkeit, aus der der Kapitän des FCI sehr viel machte, die aber trotzdem nur einen Platzverweis zur Folge haben konnte. Aue musste also die kommenden 83 Minuten in Unterzahl angehen und wirkte damit stellenweise vor allem in der Defensive schlichtweg überfordert. Ingolstadt nahm zunächst Anlauf, schlug dann aber doppelt zu. Erst vollendete Patrick Schmidt einen Angriff, den er selbst eingefädelt hatte, mit einem zielsicheren Linksschuss (24.); dann ließ Aue Abwehrmann Visar Musliu nach einem Eckball mutterseelenallein zum Kopfball kommen (28.). In einem ansonsten an Highlights armen Spiel brachten diese drei Szenen Ingolstadt bereits nach einer halben Stunde scheinbar unaufhaltsam auf die Siegerstraße.

In der zweiten Hälfte verbesserte sich das Spielniveau nicht. Es blieb eine zerfahrene Partie mit vielen Unterbrechungen, in der Ingolstadt nicht etwa gelöst auftrat, weil es gegen zehn Mann zwei Tore vorne lag. Die Schanzer hatten dennoch die Gelegenheit, alle Restzweifel zu beseitigen, Schmidt verpasste seinen Doppelpack auf Vorlage von Filip Bilbija aber knapp (55.). Weil die Gastgeber auch weitere Gelegenheiten teils schon in der Entstehung stümperhaft ausließen, blieb Aue am Leben. Der eingewechselte Antonio Jonjic packte die kleine Chance auf ein Comeback beim Schopf, dribbelte von links ins Zentrum und erzielte mit seinem Abschluss, bei dem Torwart Robert Jendrusch keine sonderlich gute Figur hinterließ, den Anschlusstreffer (69.). In der Folge schien plötzlich wieder alles offen, wobei vor allem Ingolstadt zu Gelegenheiten kam. Unter anderem verpasste der aufgerückte Thomas Keller nach feiner Einzelleistung knapp die Wiederherstellung des Zwei-Tore-Vorsprungs (77.). Acht Minuten vor Schluss ließ auch Schmidt eine Top-Chance aus, wobei Martin Männel im Erzgebirge-Kasten stark reagierte und den krachenden Abschluss an die Latte lenkte (82.).

Die Veilchen gaben sich trotz der stärkeren Dominanz der Gastgeber weiterhin nicht auf und kamen spät zum Ausgleich: Jan Hochscheidt blieb im Zweikampf stabil, legte zurück auf den aufgerückten Sören Gonther. Der Abwehrmann bewahrte die Coolness vor dem Tor und jagte das Leder unter die Latte (89.). Die Freude währte aber nur wenige Momente. Nach Wiederanpfiff erspielte sich der FCI eine Ecke, die Aue unzureichend klärte. Andreas Poulsen hatte freie Schussbahn und zirkelte wunderschön zum 3:2 ins Netz (90.+1). Von diesem späten Schock erholten sich die Gäste nicht mehr.

Der FC Ingolstadt bleibt Schlusslicht, liegt aber nur noch einen Punkt hinter Erzgebirge Aue. Die Veilchen haben zwar ein Nachholspiel gegen den Hamburger SV in der Hinterhand, beide Gegner vom Freitagabend steuern aber wohl unaufhaltsam dem Abstieg entgegen.

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