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·4. Februar 2024

Roundup: 96 schlägt Rostock, SCP gewinnt 7-Tore-Thriller

Artikelbild:Roundup: 96 schlägt Rostock, SCP gewinnt 7-Tore-Thriller

Zum Abschluss des 20. Spieltags der 2. Bundesliga am Sonntag hat Hannover 96 gegen Hansa Rostock einen Arbeitssieg gefeiert. Gleichzeitig holte der SC Paderborn gegen Fortuna Düsseldorf einen spektakulären Heimsieg, während die SV Elversberg im Lokalduell den 1.FC Kaiserslautern bezwang.

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Hannover vs. Rostock (2:1)

Mit einem Heimsieg wollte 96 die Platzierung im oberen Tabellendrittel festigen, während es für die Gäste von der Ostsee darum ging, vom Relegationsplatz zu klettern. Dieses Unterfangen ließ sich denkbar schlecht an, denn die erste aufregende Szene bedeutete den Rückstand für Hansa. Nach einer Ecke von Derrick Köhn behinderten sich Junior Brumado und Kevin Schumacher gegenseitig, sodass der Ball von Schumachers Oberschenkel ins eigene Tor prallte (4.). Das Eigentor musste Rostock verdauen, abseits einer Gelegenheit von Dennis Dressel (12.) gab Hannover so den Ton an.


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Die erste Gelegenheit auf ein zweites Tor vereitelte Torhüter Markus Kolke mit einer starken Reaktion auf einen verdeckten Schuss von Köhn (18.), anschließend war die Begegnung wegen des dieser Tage üblichen Tennisball-Protests längere Zeit unterbrochen. Nach Wiederbeginn knüpfte 96 durchaus offensiv an, ein frecher Hackenversuch von Nicolo Tresoldi strich knapp drüber (29.), ehe Kolja Oudenne einen Kopfball freistehend deutlich neben das Tor setzte (41.). Ein Feuerwerk war es nicht, was Hannover abbrannte, die Roten hatten aber eigentlich viel im Griff. Dies jedoch nur bis zu einem Aussetzer von Zieler: Der Weltmeister spielte einen Pass über wenige Meter genau in die Füße von Kai Pröger, der dieses Geschenk kaum ablehnen konnte (45.+4). Hannover kam in der XXL-Nachspielzeit noch zweimal der neuerlichen Führung nahe, Sebastian Ernst schoss jedoch aus etwa 18 Metern vorbei (45.+8), während ein Kopfball von Halstenberg knapp drüber ging (45.+11).

Halstenberg trifft und fliegt

Nach dem Seitenwechsel drückte zunächst Rostock auf einen zweiten Treffer. Pröger hatte ihn auf dem Fuß, nachdem er Halstenberg aussteigen hatte lassen, verzog aber um wenige Zentimeter (48.). Anschließend kontrollierte Hannover die Angelegenheit mit viel Ballbesitz, das Geschehen spielte sich aber fast ausschließlich zwischen den Strafräumen ab. Fans knackiger Zweikämpfe war viel geboten, spielerisch lief die Partie auf niedrigem Niveau ab. Das spielte selbstredend eher den Gästen in die Karten, die sehr solide standen und auf offensive Nadelstiche warteten. Zum Hochkaräter geriet da schon, als Joker Andreas Voglsammer eher zufällig zum Abschluss kam, aber vom herauseilenden Kolke gestoppt wurde (70.). Der Torhüter riskierte anschließend Kopf und Kragen, um eine scharfe Hereingabe von Havard Nielsen abzufangen (73.).

Beinahe folgerichtig, dass ein Treffer in dieser Phase nur nach Standardsituation fallen konnte. Ein sehr lang gezogener Eckball von Köhn fand Halstenberg, der aus kurzer Distanz am zweiten Pfosten einnickte (78.). Anschließend konnte Zieler seinen Lapsus vor dem Ausgleich wettmachen, parierte gegen Dressel (81.) und Sveinn Aron Gudjohnsen (83.) zweimal herausragend. Die absolute Schlussphase bestritt 96 anschließend in Unterzahl, wegen einer angedeuteten Tätlichkeit abseits des Balls sah Halstenberg nach Videobeweis die Rote Karte (88.). Trotz dieses Vorteils kamen die Gäste im Anschluss nicht mehr zu einer ganz konkreten Chance auf den späten Ausgleich, der keineswegs unverdient gewesen wäre. Hansa reklamierte tief in der Nachspielzeit auch vergeblich einen Handelfmeter, als Nielsen von hinten aus kurzer Distanz an den Oberarm geköpft wurde (90.+6).

Hannover 96 bleibt dank des doch glücklichen Arbeitssiegs Tabellensechster, verkürzt den Rückstand auf den Relegationsplatz aber auf fünf Zähler. Hansa Rostock ist dank eines mehr geschossenen Treffers gegenüber Eintracht Braunschweig weiter Tabellen-16.

Paderborn vs. Düsseldorf (4:3)

In Ostwestfalen bot sich den Gastgebern mit einem Sieg die Gelegenheit, zur DFB-Pokal-Halbfinalistin Fortuna aufzuschließen. Die erste gute Gelegenheit gehörte dabei nach einer Phase des Abtastens den Gästen, Jona Niemiec scheiterte an Pelle Boevink (16.). Anschließend drehte der SCP auf und zeigte sich bei seinen Torchancen eiskalt. David Kinsombi schloss eine schöne Kombination über rechts mit einem Flachschuss ins kurze Eck zum 1:0 ab (19.), dann folgte ein Doppelschlag: Mattes Hansen versenkte den Abpraller nach einem geblockten Schuss von Ilyas Ansah (34.), keine drei Minuten später fand der über rechts durchgebrochene Koen Kostons Filip Bilbija im Zentrum freistehend, wo der Angreifer nur noch den Fuß hinhalten musste (37.).

Besonders ärgerlich für Fortuna: Zwischenzeitlich hatte es für Ao Tanaka per Kopfball die große Gelegenheit zum Ausgleich gegeben, nach butterweicher Flanke von Isak Johannesson platzierte der Japaner unter Gegnerdruck nicht genau genug, sodass Boevink per Reflex retten konnte (31.). Beim Stand von 0:3 aus Sicht der Gäste gab es zudem für Niemiec und Daferner gute Gelegenheiten, das Team wieder ins Spiel zu bringen. Niemiec schoss aus beachtlicher Distanz aber knapp vorbei (42.), während Boevink gegen Daferner zur Stelle war (44.). Die Halbzeitführung ging letztlich sicher in Ordnung, fiel mit drei Treffern aber zu hoch aus.

Fortuna findet zweimal zurück ins Spiel

Düsseldorf korrigierte den Eindruck kurz nach Wiederbeginn: Nach einem Einwurf von rechts steckte Johannesson mit einem sehenswerten Kontakt auf Yannik Engelhardt durch, der aus recht spitzem Winkel ins lange Eck verkürzen konnte (49.). Fortuna witterte nun ein Comeback und blieb mit dem Fuß auf dem Gaspedal, schnürte Paderborn phasenweise in der eigenen Hälfte ein. Daferner hätte den Anschluss eigentlich schon erzielen müssen, verfehlte aber freistehend das von Boevink verwaiste Tor (53.). Kurz darauf besorgte der zur zweiten Hälfte eingewechselte Marlon Mustapha den Treffer: Tanaka schickte den Winter-Zugang tief, der kam mit etwas Glück an seinem Gegenspieler vorbei und schob dann souverän ein (55.).

Auch in Paderborn gab es anschließend wegen der Fan-Proteste eine kurze Unterbrechung, die der Heimmannschaft wohl auch sportlich half, weil sie den Sturmlauf von Fortuna pausieren ließ. In der Folge jedenfalls konnten die Ostwestfalen für mehr Entlastung sorgen. Ansah hatte dabei nach einer Ecke die erste Chance auf einen Paderborner Treffer in der 2. Halbzeit, sein Flachschuss prallte aber vor der Linie an einem Mitspieler ab (70.). Fortuna schien in dieser Phase gewissermaßen Luft für die Schlussviertelstunde zu sammeln, womöglich schwanden nach dem Pokalfight vom Dienstag auf St. Pauli aber auch die Kräfte. Eine ganz große Überraschung war so nicht, dass Paderborn den Vorsprung wieder vergrößern konnte. Dabei setzte sich Ansah auf links herausragend gegen Andre Hoffmann durch und legte ins Zentrum, wo Kostons abzog und Kastenmeier wenigstens unglücklich aussehen ließ (82.).

Die Gäste schüttelten sich kurz, fanden nochmal zurück ins Spiel: Niemiec setzte den eingewechselten Dennis Jastrzembski ein, der aus halblinker Position einen tollen Schlenzer über den Innenpfosten ins Tor schickte (90.). Sieben Minuten Nachspielzeit blieben anschließend, um einem verrückten Spiel die letzte Pointe zu geben. Eine gute Chance dazu gab es noch: Vincent Vermeij traf die Kugel am Fünfmeterraum aber nicht ideal und schob so knapp vorbei (90.+5).

Für die Energieleistung nach teils verschlafener erster Hälfte hätte sich Fortuna einen Punkt verdient gehabt, so aber fehlen dem Tabellenfünften fünf Punkte auf den Relegationsplatz. Der SC Paderborn liegt nun punktgleich auf Rang sieben.

Elversberg vs. Kaiserslautern (2:1)

Im Südwestduell wollten die Pfälzer den Schwung aus den Siegen in der Liga über Schalke und im Pokal über Hertha BSC mitnehmen, dabei auch die starke Aufsteigerin aus dem Saarland tiefer in den Tabellenkeller ziehen. Die Roten Teufel nahmen dabei zunächst das Heft des Handelns in die Hand, hatten über einen Versuch von Marlon Ritter früh eine gute Abschlussgelegenheit (5.). Von der SVE kam zunächst wenig, abgesehen von einem Abseitstor durch Florian Le Joncour (7.). Nach der Anfangsviertelstunde fand Elversberg aber immer besseren Zugang zur Partie und nutzte eine gute Phase für die Führung. Dabei brach Maurice Neubauer über links durch und flankte in die Mitte. Abgefälscht landete die Kugel bei Paul Wanner, der in einer feinen Bewegung annahm und mit links sehenswert ins linke Eck vollendete (19.).

Lautern schien um eine Antwort verlegen, auch eine Unterbrechung wegen des Protests gegen den DFL-Investorendeal, diesmal flogen Zitrusfrüchte, schien den Gästen nicht zwingend gut zu tun. In den letzten Minuten der ersten Hälfte drängte Elversberg aufs zweite Tor, vor allem Luca Schnellbacher kam ihm zweimal nahe (45., 45.+2). Dann aber stach Lautern in die gute Phase der Hausherren hinein zu: Nach Ablage von Richmond Tachie nahm sich Ragnar Ache rund 20 Meter vor dem Tor ein Herz und setzte die Kugel mit der Innenseite technisch herausragend ins rechte Eck (45.+6).

Ein Handelfmeter entscheidet das Südwestduell

Lautern hatte über weite Strecken der Partie mehr vom Spiel, aber tat sich längste Zeit schwer, zu Chancen zu kommen. Insofern ging das Unentschieden zur Pause in Ordnung, wenngleich Elversberg das Plus an Abschlüssen auf seiner Seite hatte. Der zweite Durchgang ließ sich recht verhalten an, die neuerliche Führung für die Gastgeber konnte so beinahe nur einem ruhenden Ball folgen. Nach Handspiel von Almamy Toure entschied Schiedsrichter Deniz Aytekin auf Strafstoß, den Thore Jacobsen souverän verwandelte (56.). Beinahe gelang ein Doppelschlag, Julian Krahl parierte einen wuchtigen Abschluss von Semih Sahin (58.). Aber auch Lautern wurde gefährlich, Tachie traf nach einer immer länger werdenden Hereingabe das Außennetz (63.).

In Richtung der Schlussphase ließ Elversberg die mutmaßliche Vorentscheidung aus, erst fand Neubauer aus kurzer Distanz in Krahl seinen Meister (73.), dann legte Joker Wahid Faghir in aussichtsreicher Schussposition vorbei (75.). Von den Pfälzern kam nach vorn wenig Konkretes, das Bemühen war den Gästen dabei keineswegs abzusprechen. Womöglich fehlte es aber nach dem Pokalfight bei Hertha BSC am Mittwochabend an den sprichwörtlichen Körnern. Jedenfalls verlief auch die sechsminütige Nachspielzeit ohne eine letzte klare Gelegenheit für die Roten Teufel.

Die SV Elversberg verbessert sich durch den ersten Dreier nach zuvor fünf sieglosen Spielen tabellarisch auf Rang neun, der 1.FC Kaiserslautern rutscht nach dem 20. Spieltag auf Platz 15 ab.

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