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·13. August 2025
Rapid kämpft gegen 60 Jahre Schottland-Fluch

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·13. August 2025
Der SK Rapid Wien steht vor einer entscheidenden Bewährungsprobe in der UEFA Conference League: Nach dem 2:2 gegen Dundee United im Hinspiel muss die Mannschaft von Peter Stöger nun am Donnerstag im Tannadice Park bestehen, um das Playoff-Ticket zu lösen. Laut SkySportAustria sieht Stöger seine Elf auf einen „richtigen Fight“ vorbereitet – vor allem körperlich werde das eine Herausforderung, wie der Trainer betont.
Das erste Duell im Allianz Stadion war von Rapids Überlegenheit geprägt, doch das Team ließ Effizienz vermissen und kassierte zwei Gegentore gegen die widerstandsfähigen Schotten. Stöger resümiert: „Die Schotten haben gezeigt, dass sie sehr effizient sein und aus relativ wenig viel machen können.“ Für ihn bleibt klar, dass man auswärts alles abrufen müsse, um weiterzukommen. Kapitän Matthias Seidl unterstrich, Rapid müsse in Schottland „von der ersten Minute an präsent sein“, da der Gegner vor eigenem Publikum besonders motiviert auftreten werde.
Neben dem sportlichen Druck hat das Rückspiel für Rapid einen historischen Beigeschmack. Denn noch nie gelang den Hütteldorfern ein Pflichtspielsieg auf schottischem Boden – eine Negativserie, die mittlerweile über 60 Jahre andauert, wie SkySportAustria berichtet. Der letzte volle Erfolg gegen ein schottisches Team liegt in der Saison 1984 zurück, damals allerdings auf neutralem englischem Boden.
Auch die aktuelle Verfassung spricht für eine enge Partie. Während Rapid mit dem Rückenwind des 2:1-Erfolgs bei Sturm Graz anreist und laut Stöger den dort erarbeiteten „positiven Spirit“ ins Europacup-Spiel transferieren will, wartet Dundee United nach zwei Spielen in der heimischen Liga noch auf den ersten Saisonsieg. Personell plagen die Schotten Verletzungssorgen: Isaac Pappoe fällt mit einer schweren Knieverletzung aus, während Stürmer Max Watters, im Hinspiel Torschütze zum 1:0, nach Krankheit wohl wieder einsatzbereit sein wird.
Im Umfeld ist die Erwartungshaltung klar: Ein Scheitern vor der Playoff-Phase, wo der Sieger auf AIK oder Györ träfe, würde als enttäuschender Rückschlag gewertet werden. Zwar sind laut Verein die Einnahmen aus der Gruppenphase nicht explizit im Budget vorgesehen, doch die Teilnahme gilt als großes Ziel – auch weil der Kader im aktuellen Zustand auf europäische Belastungen ausgelegt ist.
In Rapids jüngster Europacup-Geschichte endeten Playoff-Teilnahmen häufig enttäuschend. Die schmerzhafteste Niederlage setzte es 2022 gegen den FC Vaduz, worauf sowohl Geschäftsführer als auch Trainer ihre Posten räumten. Um ein ähnliches Szenario zu vermeiden, setzt Stöger auf maximale Wachsamkeit und fordert: „Wenn man in einem K.o.-Duell weiterkommen will, muss man zumindest ein Spiel gewinnen.“
Quellen: SkySportAustria, APA
Photo by Michael Campanella/Getty Images