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·14. Juli 2025

Premiere mit Licht und Schatten: Die Tops und Flops der Klub-WM

Artikelbild:Premiere mit Licht und Schatten: Die Tops und Flops der Klub-WM

Nach ziemlich genau einem Monat ist die FIFA-Klub-WM 2025 Geschichte. Die erste Austragung des neuen XXL-Formats sorgte dabei für zahlreiche Schlagzeilen – sowohl positiver als auch negativer Natur.

Über wenige Turniere wurde in der jüngeren Fußball-Vergangenheit so heftig debattiert wie über die Klub-Weltmeisterschaft. Gerade in Deutschland und Europa standen viele Fans dem Mega-Projekt mit einer Mischung aus Desinteresse und Abneigung gegenüber.


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Nun ist es also Zeit, um Bilanz zu ziehen: Von brasilianischem Zauber bis hin zu halbleeren Rängen bot das Turnier in den USA ein vielschichtiges Bild. Wir werfen daher einen Blick auf die größten Überraschungen, positiven Entwicklungen und Schattenseiten der neuen Klub-WM.

Die Tops der Klub-WM 2025

Südamerikanische Mannschaften beweisen ihre Klasse

Viele Beobachter hatten im Vorfeld befürchtet, dass die europäischen Top-Teams die erweiterte Klub-WM dominieren würden. Doch insbesondere die brasilianischen Vertreter sorgten für frischen Wind. Fluminense begeisterte mit kreativem Kombinationsspiel und schaffte es bis ins Halbfinale, wo man dem FC Chelsea nach hartem Kampf mit 0:2 unterlag. Auch Palmeiras präsentierte sich mutig, musste sich jedoch ebenfalls den Blues geschlagen geben. Die gezeigten Auftritte untermauerten ein weiteres Mal: Der südamerikanische Fußball ist nicht nur auf Nationalmannschaftsebene bestens besetzt!

Chelsea kürt sich zum Überraschungsweltmeister

Nach äußerst durchwachsenen Jahren samt verpasster Qualifikationen für das internationale Geschäft ist der FC Chelsea unter Enzo Mareca auf bestem Wege, um sich zurück in die Weltspitze zu arbeiten. Die WM in den USA zeigte nun: Die Londoner haben diese Entwicklung vielleicht schon abgeschlossen! Trotz unbestrittenem Glück, was Auslosung und Turnierbaum angeht, zeigten sich Cole Palmer und Co. vier Wochen lang in beeindruckender Form. Das größte Statement setzte der Premier-League-Klub dann im Finale, als mit Paris Saint-Germain niemand geringeres als der aktuelle Champions-League-Sieger mit 3:0 in die Schranken gewiesen wurde. Chelsea muss man auch in der kommenden Saison auf dem Zettel haben!

Das letzte Hurra für zahlreiche Legenden

Für viele Altstars war die Klub-WM wohl der letzte große internationale Auftritt. Thomas Müller etwa erlebte mit dem FC Bayern „The Last Dance“, seine Zukunft ist noch offen. Auch für Routiniers wie Luka Modrić, Luis Suárez, Ángel Di María oder Thiago Silva könnte das vierwöchige Turnier ein emotionaler Abschied von der ganz großen Bühne gewesen sein. Ein letzter Glanzmoment am Ende glanzvoller Karrieren! Real-Legende Modrić beendete seine Laufbahn sogar nach dem Halbfinal-Ausscheiden gegen PSG.

Globale Fankultur: Fußball verbindet!

Die unterschiedlichen Fankulturen waren das vielleicht größte Highlight dieses Turniers. In den US-Stadien trafen leidenschaftliche lateinamerikanische Anhänger auf europäische Ultras und amerikanische Fußball-Enthusiasten. Auch die nord- und südafrikanischen Supporter wussten stets mit mit begeisternder Stimmung zu überzeugen. Ebenfalls wurde deutlich: In anderen Teilen des Planeten wird der Klub-WM ein deutlich höherer Stellenwert eingeräumt. Für Fans aus Rio de Janeiro oder Casablanca ist es eben etwas besonderes, auch mal gegen Real Madrid oder den FC Bayern antreten zu dürfen.

Die Flops der Klub-WM 2025

Teilweise geringes Zuschauerinteresse

Die Kehrseite der Medaille: Trotz des hochkarätigen Teilnehmerfeldes blieben viele Stadien überraschend leer. Wenig Interesse zog beispielsweise das Duell zwischen Ulsan HD aus Südkorea und den südafrikanischen Mamelodi Sundowns in Orlando auf sich, denn lediglich 3412 Zuschauer verfolgten das 0:1 vor Ort. Auch bei der Partie Benfica Lissabon gegen Auckland City (6:0) blieben die Ränge weitgehend leer, nur 6730 Fans fanden den Weg ins Stadion. Schnell machten Spottgeschichten die Runde, wonach die FIFA Tickets für wenige Dollar verramschen muss, um die Arenen wenigstens annähernd zu füllen.

Wetterproblematik und Unterbrechungen

Es war ein Bild, an das sich die Zuschauer im Laufe der letzten Wochen fast schon gewöhnt hatten: Immer wieder wurden Spiele durch Wetterkapriolen gestört. Die FIFA musste auf lokale Gesetze reagieren und führte ein striktes Protokoll bei Gewitter ein, was zu teils langen Spielunterbrechungen führte. Die Partie zwischen Red Bull Salzburg und Pachuca wurde etwa für über 90 Minuten gestoppt. Für viele europäische Zuschauer, aber auch für Spieler, war die rigorose Umsetzung ungewohnt und sorgte für Unmut. Ein ähnliches Bild dürfte sich jedoch im kommenden Sommer ergeben, wenn in den USA, Kanada und Mexico die „klassische“ WM stattfindet.

Unwürdiges Schauspiel bei der Siegerehrung

Nach dem 3:0-Finalsieg des FC Chelsea über PSG überreichte US-Präsident Donald Trump den Spielern des englischen Klubs die Goldmedaillen. Doch anstatt das Siegerpodest wie üblich zu verlassen, verblieb Trump dort auch noch, als Mannschaftskapitän Reece James mit seinem Team zum offiziellen Jubelmoment ansetzen wollte. Eine Szene, die traditionell allein den Siegern vorbehalten ist. „Wir waren schon ein wenig irritiert“, erklärte Doppeltorschütze Cole Palmer später. James stemmte daraufhin dennoch wie geplant die Trophäe in die Höhe und wurde von Trumps Applaus begleitet. So postierte sich der Präsident voller Kalkül im Zentrum der Siegesbilder und überstrahlte damit den Moment der Ehrung.

Artikelbild:Premiere mit Licht und Schatten: Die Tops und Flops der Klub-WM

Foto: Getty Images

Die Verletzung von Jamal Musiala

Für die wahrscheinlich unschönste Szene des Turniers sorgte Jamal Musiala – und das komplett unfreiwillig! Im Viertelfinale gegen PSG verletzte sich der Superstar des FC Bayern nach einem Zweikampf mit Torwart Gianluigi Donnarumma. Dabei zog sich der 22-Jähige einen Wadenbeinbruch plus Bänder-Verletzungen im linken Sprunggelenk zu. Mindestens mal die komplette Hinrunde ist für Musiala damit gelaufen. Während Bosse und Mitspieler der Bayern Donnarumma im Anschluss schwere Vorwürfe machten, zeigte sich der Youngster selbst jedoch versöhnlich. „Danke für deine Wünsche und mach dir keine Sorgen! Das ist Teil des Fußballs“, ließ er via Instagram verlauten.

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