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·28. März 2024

Nach Porsche-Einstieg: VfB-Boss Vogt bereut sein Handeln

Artikelbild:Nach Porsche-Einstieg: VfB-Boss Vogt bereut sein Handeln

VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)

Bundesweit spielt 1860 nur noch eine untergeordnete Rolle. Sieben Jahre unterklassiger Fußball hinterlassen Spuren. Über die Löwen wird kaum noch überregional gesprochen. Der Dauerclinch im Verein interessiert kaum noch einen. Doch die Löwen sind nicht der einzige Klub im deutschen Fußball, in dem es um Macht, Einfluß und große Peinlichkeiten geht.


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Sogar ganz oben in der Bundesliga-Spitze wird sich kräftig gefetzt - bestes Beispiel ist der VfB Stuttgart. Die Schwaben sind auf dem Weg zurück in die Champions League, dennoch hängt der Haussegen in der Autostadt gewaltig schief. Nach dem Einstieg der Edelmarke Porsche kracht’s im Ländle so richtig.

Fan-Präsident Claus Vogt, der für Porsche nicht gut genug ist, erklärte gegenüber dem “Kicker”: “Ich respektiere jede Meinungsäußerung. Natürlich auch und besonders die unserer Fans in der Cannstatter Kurve. Dass mich diese Forderung in meinem Herzen getroffen hat, können Sie sich vorstellen.” Am vergangenen Freitag hatte die Cannstattter Kurve den gesamten Rücktritt des Präsidiums gefordert, denn “durch den Verkauf und Verrat der Mitgliederrechte ist die Vertrauensbasis endgültig komplett zerstört.”

Der VfB-Boss betonte, dass er sich in seinem Amt “immer für die Mitglieder und den e.V. und somit für 50+1 eingesetzt” habe und keine Konflikte gescheut habe, um sich “In einer fortschreitenden kommerziellen Entwicklung” auf “das Herz des Fußballs zu besinnen”. Dieser werde für die “Menschen und Fans, die den Fußball lieben” gespielt: “Für die möchte ich da sein.”

Doch weil sich der VfB Stuttgart in großen finanziellen Schwierigkeiten bewegt, hat der Klub an Porsche 10 Prozent verkauft. Für 40 Millionen Euro. Auf Druck von Porsche musste Vogt seinen Posten als Aufsichtsratsboss abgeben, die ehemalige CDU-Landesministerin Tanja Gönner übernahm das Amt. Vogt hatte diesem Wechsel zugestimmt: “In der Situation konnte man nichts richtig machen. Entweder der uns vorgestellte Einstieg eines Wunschpartners scheitert speziell an mir und der VfB kommt dadurch weiter in große wirtschaftliche Schwierigkeiten. Oder ich unterschreibe eine Erklärung, die zwar unverbindlich ist, aber später auch als Druckmittel genutzt werden kann.” Dass Vogt entgegen seiner eigenen Interessen gehandelt habe, begründete er mit der “angespannten finanziellen Situation”.

Vogt fühlt sich einer schmutzigen Kampagne ausgesetzt. Es sei auffällig, dass er “zum wiederholten Mal aus ähnlicher Richtung öffentlich angegriffen werde: Entweder von denen, die ich daran erinnere, den VfB nicht allein mit Geld, Macht und Einfluss wie ein Wirtschaftsunternehmen zu führen ist” oder von “den anderen, die sagen: Claus, jetzt hört auf, dich immer wieder in der AG für den Verein und seine Mitglieder so stark einzusetzen, immer diese 50+1-Diskussion, das bringt nichts.”

Vogt kritisiert die Pläne der Schwaben: “Ich formuliere es mal ein wenig überspitzt: Wenn der Verein und seine Mitglieder nicht aufpassen, verkommt er bei unserem VfB zur reinen Folklore. Dann liefert er am Ende nur noch die Tradition und die Mitglieder und Fans die Stimmung im Stadion. Der Rest wird allein durch diejenigen bestimmt, die die Stellschrauben der AG drehen: Vorstand, Präsidialausschuss und Aufsichtsrat.”

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