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Annika Becker·26. September 2023
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Annika Becker·26. September 2023
Deutschland steht nach der Niederlage gegen Dänemark gleich am 2. Spieltag der UEFA Women’s Nations League unter Druck. Gegen Island braucht es einen Sieg, um die Chancen auf die Qualifikation für das Fußballturnier der Frauen bei den Olympischen Spielen 2024 in Frankreich zu sichern.
Für das Spiel in Bochum sind bereits 14.600 Karten verkauft, das Stadion könnte bis heute Abend also noch ausverkauft sein. Das liegt auch daran, dass die UEFA keine Stehplätze erlaubt, deshalb liegt die Kapazität für das Spiel bei 15.998 Plätzen.
Dass es so voll wird, war im Team laut Sydney Lohmann aber trotzdem Thema. „Es freut uns, weil wir wissen, dass wir aktuell nicht den schönsten Fußball spielen und natürlich nicht so erfolgreich, aber dass trotzdem die Unterstützung da ist. Wir würden es natürlich gerne zurückzahlen mit einem Sieg und einem guten Spiel.“
Veränderungen im Vergleich zur WM gab es gegen Dänemark nur im Detail, so spielte Deutschland etwas abwartender, mit einer tieferen und kompakteren defensiven Formation als zuletzt. Nach der Partie waren sich trotzdem alle einig, dass die Intensität im Spiel noch höher sein muss. Zwei schwerwiegende Fehlerketten führten zudem wie schon während der WM zu Gegentoren, die bei voller Konzentration vermeidbar gewesen wären.
Britta Carlson erwartet die Isländerinnen ähnlich wie die Däninnen: „Wir erwarten sie im gleichen System, ein bisschen anders vielleicht im Spielaufbau. Wir nehmen all das mit, die positiven Momente, die wir in der ersten und auch in der zweiten Halbzeit hatten. Als das 2:0 gefallen ist, waren wir eigentlich dran, das 1:1 zu machen, aber der Knoten platzt im Moment noch nicht.“
Im Training wurde daran gearbeitet, das zu ändern, man versuche das Team in dem zu bestärken, was es kann und habe sich speziell die Offensive nochmals angeschaut. „Es sind viele kleine Momente und ich glaube, du brauchst einfach im Spiel einmal diesen einen Moment, wo du in das Spiel reinkommst und dann bin ich mir auch sicher, dass dann das Selbstverständnis von Minute zu Minute wächst“, so die stellvertretende Bundestrainerin.
Gegen die Däninnen gab es zur Pause eine Veränderung, die sehr viel Schwung ins Spiel Deutschlands brachte. In der Startformation standen Sarai Linder und Nicole Anyomi, das DFB-Team spielte aber vor allem über die linke Seite und wenn es doch mal über rechts ging, schien das Zusammenspiel nicht immer zu passen. Das funktionierte mit Jule Brand und Giulia Gwinn besser. Ob die beiden gegen Island starten werden, wollte Carlson vor der Partie nicht verraten.
Schon am Sonntag hatten Klara Bühl und Merle Frohms auf der PK betont, dass sich das Team aktuell den nötigen Mut erarbeiten muss und sich bewusst ist, dass gerade vieles nicht ideal läuft. Sydney Lohmann bestärkte das gestern erneut: „Wenn jeder noch einmal ein paar Prozent mehr drauflegt, dann glaube ich kann auch nochmal bisschen mehr Feuer entstehen, bisschen mehr Energie auf dem Platz und das müsste uns dann auch tragen, selbst wenn die ein oder andere Aktion nicht klappt.“
„Spielerisch, fußballerisch ist es wichtig, dass wir die Energie bringen und uns da gegenseitig auch pushen“, so Lohmann weiter. Sie sagte außerdem, dass das Team an den normalen Abläufen absichtlich nicht zu viel verändert.
Islands Trainer Þorsteinn Halldórsson setzt auf eine disziplinierte Defensive und ein schnelles Umschaltspiel. Wichtig dafür sind auch drei Spielerinnen aus der Bundesliga, allen voran Bayern Münchens passstarke Innenverteidigerin Glódis Perla Viggósdóttir. Sie erzielte beim 1:0 Sieg über Wales das entscheidende Tor nach einer Ecke. Ihre Kopfballstärke ist eine Waffe bei offensiven Standards, aber auch in der Abwehr sehr gefragt.
Wenn es Richtung Angriff geht, stellt sich Islands Abwehr in einer Dreierkette auf und hat mit Bayern Münchens Karólína Lea Vilhjálmsdóttir und Wolfsburgs Sveindis Jónsdottir zwei weitere aus der Bundesliga bekannte Gesichter in den eigenen Reihen. Allerdings ist Wolfsburgs schnelle Flügelspielerin wegen einer Achillessehnenreizung vom Nationalteam abgereist, sie kam bereits gegen Wales nicht zum Einsatz.
Vilhjálmsdóttir, gerade ausgeliehen an den 1. FC Köln, startete im Mittelfeld und ist technisch vermutlich die beste Spielerin in Islands Kader. Am auffälligsten gegen Wales war allerdings Diljá Zomers, die auf der rechten Seite sehr großräumig spielt und sich auch mal ins Zentrum oder die Sturmspitze bewegt, ähnlich wie Deutschlands Jule Brand.
Deutschlands drittes Gruppenspiel findet am 27. Oktober in Sinsheim gegen Wales statt, danach beginnen dann die Rückspiele. Am 31. Oktober geht es in Reykjavik wieder gegen Island, bevor am 1. Dezember das letzte Heimspiel gegen Dänemark ansteht. Den Abschluss bildet am 5. Dezember die Partie in Wales.
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