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·10. April 2025
Mannheims Trainerwechsel: Ein Spiel mit dem Feuer

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·10. April 2025
Mit Dominik Glawogger hat der SV Waldhof Mannheim nur einen Tag nach der Trennung von Bernhard Trares seinen neuen Cheftrainer vorgestellt. Über Erfahrung im deutschen Profifußball verfügt der 35-Jährige nicht, weshalb der Trainerwechsel ein Spiel mit dem Feuer und eine Harakiri-Aktion ist. Ein Kommentar.
Keine Frage: Glawogger hat trotz nicht vorhandener Drittliga-Erfahrung eine faire Chance verdient. Natürlich kann sich die Verpflichtung des 35-Jährigen als echter Volltreffer herausstellen, zumal es auch mit einem erfahrenen Coach keine Garantie für den Klassenerhalt gegeben hätte.
Doch dass die Kurpfälzer mitten in der Hochphase der Saison erst Bernhard Trares trotz einer Bilanz von 15 Punkten aus den letzten neun Spielen freistellen und dann nicht etwa einen Feuerwehrmann, sondern einen unbekannten Trainer verpflichten, ist ein Spiel mit dem Feuer. Es drängt sich der Eindruck auf, dass die Trennung von Trares auch von Aktionismus getrieben wurde. Ganz nach dem Motto: 'Wir wollen uns nicht vorwerfen lassen, nichts unternommen zu haben, um den Abstieg zu verhindern.'
Gleichzeitig erschließt sich nicht, warum die Buwe mit Dominik Glawogger ausgerechnet in der entscheidenden Saisonphase ein Experiment eingehen. Für den 35-jährigen Österreicher ist die Aufgabe beim Waldhof ohne Frage eine "große Chance", wie er auch selbst sagt, sodass es nur naheliegt, dass er diese angenommen hat. Allerdings bleiben ihm gerade mal sechs Spiele, um den Abstieg zu verhindern. Bis zum Heimspiel gegen 1860 München hat er effektiv nur drei Tage, um die Mannschaft kennenzulernen und sie auf die Partie vorzubereiten.
Das wird auch den Verantwortlichen um Neu-Sport-Geschäftsführer Gerhard Zuber bewusst gewesen sein. Umso mehr wirkt der Trainerwechsel inmitten einer Englischen Woche wie eine Harakiri-Aktion ohne die ganz große Not. Klar ist: Sollte Glawogger scheitern, ist er für einen Neuanfang in der Regionalliga bereits verbrannt. Dann geht die Trainersuche von vorne los …