Magath stimmt Klinsmann-Abrechnung mit Hertha zu: "Habe das ähnlich erlebt" | OneFootball

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·18. August 2022

Magath stimmt Klinsmann-Abrechnung mit Hertha zu: "Habe das ähnlich erlebt"

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Das kuriose Tagebuch, das Jürgen Klinsmann während und kurz nach seiner Zeit bei Hertha BSC verfasste, enthielt quasi eine General-Abrechnung mit dem Klub. Felix Magath erlebte in der Hauptstadt ähnliche Zustände.

Während Jürgen Klinsmann zwischen November 2019 und Februar 2020 als Cheftrainer bei Hertha aktiv war, war der sportliche Absturz bereits im Gange. Der ehemalige Nationaltrainer Deutschlands war es zwar nicht, der diesen Absturz mit eigenen Entscheidungen eingeleitet hatte. Doch hat er es - freundlich formuliert - auch nicht geschafft, eine Trendumkehr zu erreichen.


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Was von ihm blieb: Die Kuriosität seines Tagesbuches. "Zusammenfassung: Zehn Wochen Hertha BSC", nannte er es. Was wie eine sachliche Aufarbeitung für ihn selbst klang, war tatsächlich eine Abrechnung mit dem Verein - und mit allen Verantwortlichen.

Magath las das Klinsmann-Tagesbuch - und zieht Vergleiche

Felix Magath hat die Auszüge, die damals in der Sportbild veröffentlicht wurden, gelesen. Zum Ende der vergangenen Saison war er es, der die Berliner kurz vor knapp vor dem Abstieg bewahrte.

Rückblickend findet er die Klinsmann-Worte offenbar gar nicht mehr so abwegig.

"Ich habe Auszüge gelesen. Was den Zustand des Vereins betrifft, habe ich das ähnlich erlebt", erklärte er nun selbst gegenüber der Sportbild. Damit bezog er sich vor allem auf den allgemeinen Zustand des Hauptstadtklubs.

"Der Verein war nicht stabil, viel Unsicherheit war zu spüren, es gab kaum ein Miteinander", führte Magath aus.

Bereits während seiner Amtszeit hatte er verschiedene Aspekte, die das Team während der schwierigen Mission begleitet hatten, kritisiert. Etwa die fehlende Strategie im Umgang mit den Ultras, die zu diesem Zeitpunkt ein schlechtes Verhältnis zur Mannschaft hatten. Das forcierte Ablegen von Trikots war dabei nur ein Negativ-Highlight.

Magath sah sich in der Konsequenz gezwungen, die Mannschaft anschließend fernab der Öffentlichkeit trainieren zu lassen. Auch die Versöhnung zwischen Fans und Team, unmittelbar vor einem Spiel, kritisierte er. Es habe den Ablauf und die Konzentration gestört, bemängelte er damals.

Klinsmann schrieb damals nieder: "Der Klub hat keine Leistungskultur, nur Besitzstandsdenken und es fehlt jegliches Charisma in der Geschäftsleitung." Ein Aspekt, auf den Magath sich jedoch nicht beziehen konnte. Immerhin war Michael Preetz, der von seinem 'Vor-Vor-Vor-Vor-Vorgänger' ins Visier genommen wurde, bereits durch Fredi Bobic ersetzt worden.

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