In Rostock lieben alle Breier: "Man kann es nicht schöner schreiben" | OneFootball

In einem Spiel, in dem es für den F.C. Hansa Rostock um nichts mehr ging, stand das Ostseestadion plötzlich Kopf. Ausgerechnet Pascal Breier, dessen Leidensweg in dieser Saison so lang war, stand in der Nachspielzeit genau richtig und hielt den Fuß hin - um den 2:1-Sieg der Kogge zu markieren. Ein Tor, das ihm jeder Rostocker gönnte.

"Breier ist eine Bereicherung für Rostock"

Pascal Breier fiel in dieser Saison lange wegen Rückenproblemen aus, hinzu kamen private Schwierigkeiten wegen eines schweren Krankheitsverlaufs bei seiner Ehefrau. Die Verantwortung des 31-Jährigen lag bei den drei Kindern. Als Breier dann am Sonntag gemeinsam mit der Mannschaft ins Ostseestadion einlief, wurde der Mittelstürmer bereits vom Publikum gefeiert. Schon bei seiner ersten Einwechslung seit acht Monaten flossen bei Breier in der 83. Minute die Tränen - und als der Kultstürmer in der dritten Minute der Nachspielzeit den Ball über die Linie drückte, war das Märchen perfekt.

"Ich glaube, dass man es nicht schöner schreiben kann. Wie das Spiel geendet ist. Pascal Breier hat hart an sich gearbeitet, bekommt jetzt diese Möglichkeit. Er hat irgendwie so ein Näschen, in dem Moment steht er genau richtig", freute sich Cheftainer Alois Schwartz über das geglückte Comeback nach acht Monaten. Zuletzt saß der 31-Jährige immer wieder auf der Bank, doch erst am letzten Spieltag wechselte der Fußballlehrer seinen Schützling wieder ein. Und Schwartz stellte klar: "Breier ist eine Bereicherung für Rostock."

Schwartz über Urlaub und Arbeit

Ob die Zukunft des Mittelstürmers weiter an der Ostsee liegt, ist ungewiss. Denkbar wäre, dass Breier das U23-Team der Rostocker in der kommenden Saison als erfahrender Spieler in der Regionalliga Nordost anführt. Weitere Einsätze im Profiteam sind auch nicht auszuschließen. Doch zuerst einmal wird Hansa nun die Saison abschließen. "Wir laufen nicht sofort in alle Himmelsrichtungen auseinander, wir machen noch kurz etwas zusammen", kündigte Schwartz nach Spielschluss an. Danach folgt der Urlaub - und die Planung für die kommende Saison, denn Ende Juni geht es bereits weiter.

Dann auch wieder mit Alois Schwartz, der seinen Vertrag um zwei Jahre verlängerte. "Wir werden uns zusammensetzen und alles analysieren. Wir werden die richtigen Schlüsse ziehen", erklärte der 56-Jährige, der diese Aufgabe an der Ostsee angehen möchte. Mit einem Endspurt, in dem Rostock insgesamt 16 Punkte in sechs Spielen sammelte, hat Schwartz bereits die Weichen gestellt und alle Skeptiker widerlegt. "Wir wollten uns mit einem Sieg verabschieden, ist uns gelungen. Wir wollten die 40-Punkte-Marke überspringen, ist uns gelungen", fasste Schwartz zusammen - und gab das Lob ans Team weiter: "Die Mannschaft hat geliefert." Auch Pascal Breier, der das Ostseestadion ein letztes Mal in dieser Saison zum Toben brachte.