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·21. Januar 2024

Herthas emotionale Abschiednahme von Kay Bernstein

Artikelbild:Herthas emotionale Abschiednahme von Kay Bernstein

Nicht einmal eine Woche nach dem Bekanntwerden der schrecklichen Nachricht zum plötzlichen Ableben von Kay Bernstein stand das Spiel gegen Fortuna Düsseldorf an. Das Spiel selbst war an diesem ganz speziellen Tag allerdings nur eine Nebensache. Im Vordergrund stand die sehr emotionale Abschiednahme von Kay Bernstein.

Großer Trauermarsch vor Spielbeginn

Am Vormittag vor dem Spiel ehrten rund 7.000 Fans den verstorbenen Präsidenten mit einem Trauermarsch. "In tiefer Trauer um Kay" stand in weißen Buchstaben auf einem schwarzen Banner an der Spitze des Zuges. Die meisten Fans waren ganz in schwarz gekleidet. Dem Rahmen entsprechend verzichteten sie auf laute Fangesänge und das Abbrennen von Pyrotechnik.


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Im Stadion ging die berührende Abschiednahme weiter. Während der insgesamt rund einstündigen Andacht hielt Stadionsprecher Fabian von Wachsmann eine emotionale Ansprache, bei der ihm beinahe die Stimme versagte. Auch Trainer Pal Dardai und einige Spieler hatten Tränen in den Augen. "Wir sind Menschen, wir müssen das zeigen. Es muss raus, wir dürfen das nicht runterschlucken", so der Hertha Trainer. Er habe "einfach Gänsehaut" gehabt, sagte Kapitän Toni Leistner.

"Kay war ein Mensch, der uns berührt hat. Er war ein Mensch, der nie von oben herab geredet hat. Er hat nie gefragt, was ist gut für Kay. Er hat immer gefragt, was ist gut für Hertha BSC", erinnerte sich Dardai. Die Fans in der Ostkurve präsentierten ihre Schals sowie ein schwarzes Banner "In Gedenken an Kay". Kay, der lange Zeit selbst im Herzen der Kurve zu finden war - als Ultra, Vorsänger und Mitbegründer der "Harlekins Berlin".

Tabakovic widmet Torjubel dem Gedenken an Bernstein

"Mein Wunsch ist: wenn der Ball rollt, dann fighten wir. Kay würde sich das auch wünschen", hatte Dardai vor der Partie angekündigt. Auch wenn sich die Berliner in der Anfangsphase sichtlich schwertaten, sich voll auf das Spiel zu fokussieren, sorgte Haris Tabakovic nach einer halben Stunde für die Führung. Anstatt zu jubeln stürmte der Schweizer direkt nach seinem Tor zur Bank, um ein schwarzes T-Shirt mit dem Aufdruck "Wir Herthaner in tiefer Trauer" zu präsentieren. Eine starke Geste des Torjägers.

Das Spiel wog in der Folge hin und her - am Ende stand ein leistungsgerechtes 2:2 zu Buche. Ein Ergebnis, das an diesem Tag völlig zweitrangig war. Viel wichtiger war Dardai: "Es war sehr schön, dass die Jungs gefightet und nicht nachgelassen haben. Auch was das Publikum geleistet hat – großartige Sache!"

Das Berliner Urgestein endete seine Ausführungen mit starken Worten: "Es lohnt sich Fußball zu spielen oder sich mit Fußball zu beschäftigen. Wenn so eine Familie, das Fußball-Land, zusammenhält, ist es geil. Diesen Moment habe ich genossen." Dieser höchst emotionale Tag hat in der Tat einmal mehr deutlich gemacht: Der Fußball ist weit mehr ist die Jagd nach dem runden Leder. Vielmehr erzeugt er ein Gemeinschaftsgefühl, das weit über das Spielfeld hinausreicht und Meschen in ihren Emotionen vereint und zusammenschweißt. In fröhlichen wie in traurigen Momenten.

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