"Harakiri-Ding nicht unser Weg": Becker stichelt gegen den FCK | OneFootball

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·5. Juli 2022

"Harakiri-Ding nicht unser Weg": Becker stichelt gegen den FCK

Artikelbild:"Harakiri-Ding nicht unser Weg": Becker stichelt gegen den FCK

Schon seit einiger Zeit ist Dresdens Sport-Geschäftsführer Ralf Becker nicht gut auf den 1. FC Kaiserslautern zu sprechen. Das hängt weniger mit der verlorenen Relegation im Mai, sondern vielmehr mit dem wirtschaftlichen Handeln der Roten Teufel zusammen. In einem "Bild"-Interview stichelt der 51-Jährige nun erneut gegen den FCK.

Becker für "vernünftiges Wirtschaften"

Nur ein Jahr nach dem Aufstieg und der Meisterschaft ist Dynamo Dresden zurück in die 3.  Liga – und will natürlich so schnell wie möglich zurück. Damit der Wiederaufstieg im ersten Anlauf gelingt, muss Geld in die Hand genommen werden. Das weiß auch Ralf Becker, spricht sich aber für "vernünftiges Wirtschaften" aus und stellt klar: "So ein Harakiri-Ding wie in Kaiserslautern ist nicht unser Weg", stichelt er.


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Was der 51-Jährige meint: Die Roten Teufel waren nach dem Abstieg aus der 2. Bundesliga vor vier Jahren ins Risiko gegangen, um die direkte Rückkehr zu schaffen. Weil der Plan jedoch nicht aufging und sich durch Misswirtschaft in den Jahren zuvor ein Schuldenberg in Höhe von 24 Millionen Euro angehäuft hatte, meldete der FCK im Sommer 2020 Insolvenz in Eigenverantwortung an. Dabei profitierten die Roten Teufel von einer Corona-Übergangsregelung des DFB, der den sonst üblichen Neun-Punkte-Abzug nach einem Insolvenzantrag für die Saison 2019/20 ausgesetzt hatte.

Dass sich der FCK somit ohne direkte Folgen für den Spielbetrieb von seinen Altlasten befreien konnte, die zum Großteil nicht durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie zustande gekommen waren, stieß vielen Klubs bitter auf. Auch Dynamo Dresden, das noch auf 50.000 Euro aus dem Transfer von Lucas Röser im Sommer 2019 wartete. Durch die Insolvenz erhielt die SGD am Ende – wie alle Gläubiger – nur vier Prozent der offenen Forderung, also 2.000 Euro.

Mehrfach Kritik am FCK

Was in der Branche anschließend für Verwunderung sorgte, war die Tatsache, dass der FCK auch nach der Insolvenz zum Teil überdurchschnittliche Gehälter zahlte, nachdem eine regionale Investorengruppe mit elf Millionen Euro eingestiegen war. Ein Vorgehen, das Becker schon im vergangenen Frühling kritisiert hatte: "Wenn einerseits Raten für in der Vergangenheit verpflichtete Spieler nicht gezahlt werden, dann aber gleichzeitig die Konkurrenz im Bemühen um neue Spieler mit finanziell deutlich besseren Angeboten ausgestochen wird, dann ist das nicht fair."

Und auch unmittelbar vor der Relegation im Mai hatte Dresdens Sportchef gegen die Roten Teufel gewettert: "Im Gegensatz zu anderen Vereinen setzen wir bei Dynamo nicht alles auf eine Karte, sondern denken nicht erst seit Corona solide und vernünftig." Über diesen Weg soll nun auch die Rückkehr in die 2. Liga gelingen. "Es gibt sicherlich keine Garantie für sportlichen Erfolg. Aber es gibt eine Garantie für vernünftiges Wirtschaften", sagt Becker.

Ob der Plan aufgehen wird? Finanziell sind die Sachsen trotz des Abstiegs gut aufgestellt: Das Eigenkapital liegt bei rund acht Millionen Euro, zudem haben die Transfers von Christoph Daferner (Nürnberg) und Ransford-Yeboah Königsdörffer (HSV) rund 2,2 Millionen Euro in die Kassen gespült. Geld, das nun in den Kader investiert werden soll – aber mit Bedacht und Weitsicht.

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