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·19. Mai 2024

Gut, dass diese Saison vorbei ist! Drei Erkenntnisse zur Hoffenheim-Pleite

Artikelbild:Gut, dass diese Saison vorbei ist! Drei Erkenntnisse zur Hoffenheim-Pleite

Der FC Bayern verliert das letzte Spiel der Saison bei der TSG Hoffenheim. FCBinside liefert drei Erkenntnisse zur Partie.

Am 34. Bundesliga-Spieltag unterliegt der FC Bayern mit 2:4 der TSG Hoffenheim und verspielt damit sogar Platz zwei in der Abschlusstabelle. Das Spiel lieferte folgende Erkenntnisse.


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1. Gut, dass diese Saison vorbei ist

Dass die enttäuschende Bayern-Saison mit einer Niederlage beendet wurde, passt eigentlich nur zu gut. Dass am Ende nicht einmal Platz zwei heraussprang, verdeutlicht nur noch mehr, dass sich beim FC Bayern einiges ändern muss.

Nicht nur ist Bayer Leverkusen der verdiente Deutsche Meister, jetzt zog sogar noch der VfB Stuttgart an den Münchnern vorbei. Vor Beginn der Spielzeit hätte das niemand geglaubt. Innerlich haben die Bayern die Saison schon mit dem Abpfiff in Madrid beendet. Thomas Müller brachte es nach dem Spiel in Sinsheim auf den Punkt: “Wir wollen jetzt einfach raus aus der Saison und im Sommer neu anfangen”, sagte der Ur-Bayer.

Dieser Neuanfang ist absolut notwendig, es stellt sich aber die Frage, inwieweit die aktuelle Vereinsführung dazu in der Lage ist. Bisher scheitert man ja schon seit Wochen kläglich an Schritt eins: der Suche nach einem neuen Trainer.

Bevor der neue Coach gefunden ist, kann man laut des eigenen Plans gar nicht mit der Kaderplanung beginnen. Eigentlich müsste jetzt über Vertragsverlängerungen verhandelt werden, Spieler verkauft und neue Stars geholt werden.

Zuletzt wurde berichtet, die Bayern könnten bis zu sieben neue Spieler verpflichten. Wenn man sich anschaut, wie öffentlich, planlos und inkonsequent die Trainersuche im Moment abläuft oder man zurückblickt auf die letzten Transfer-Poker der Bayern, ist kaum vorstellbar, wie das überhaupt zu stemmen sein soll. Der schwierige Harry-Kane-Deal beschäftigte letzten Sommer alle, den Palhinha-Transfer setzte man komplett in den Sand, im Winter war die Suche nach einem Rechtsverteidiger das Wichtigste. Am Ende holte man nach großem Hin-und-Her Sacha Boey für viel zu viel Geld – es spielte dann aber Joshua Kimmich klaglos auf seiner alten Position.

Eigentlich sollte Max Eberl als Sportvorstand jetzt eine klare Linie reinbringen, doch mit der Trainersuche wirkt der neue Boss gerade ziemlich überfordert.

All diese Themen abseits des Platzes überschatten das Sportliche bei den Bayern sowieso. Gut, dass man sich im größten Fußballverein des Landes jetzt für ein paar Wochen zumindest nicht mehr ums Fußballspielen kümmern muss. Gut, dass diese Saison vorbei ist.

2. Bayern gibt schon wieder eine Führung ab

Bei der Pleite gegen die Hoffenheimer gaben die Bayern einmal mehr eine Führung ab, diesmal sogar einen Zwei-Tore-Vorsprung. Das passierte diese Saison viel zu oft und war ein Grund für das schlechte Abschneiden.

Trainer Thomas Tuchel merkte das nach dem Spiel auch an: “In Stuttgart hatten wir die Chance, uns klar abzusetzen, haben am Ende zwei Gegentore kassiert und das Tor hergegeben. In Heidenheim hatten wir die Chance zum 3:0, 4:0, 5:0, haben 2:3 verloren. Heute ist das wieder passiert. Das ist einfach zu oft passiert.”

Nämlich auch in Freiburg, wo man nach Führung nur 2:2 spielte, in Bochum, wo man nach Führung 2:3 verlor oder schon zu Beginn der Saison, als man zuhause gegen den späteren Meister Leverkusen nach Führung nur ein 2:2 holte.

Dass diese Bayern-Mannschaft sich nach Führungen hängen lässt, ist also symptomatisch. Tuchel sagt, er kennt die Erklärung dafür, möchte sie allerdings nicht öffentlich teilen: “Ja, ich habe eine Erklärung, aber sie ist nicht für die Öffentlichkeit bestimmt”, blieb er geheimnisvoll.

Höchstwahrscheinlich ist ein Hauptgrund, dass die Bayern-Stars der Meinung sind, es bräuchte nicht die vollen 100 Prozent wie in der Champions League gegen Arsenal, um Teams wie Heidenheim, Bochum oder Hoffenheim zu schlagen. Dass die Spieler damit falsch liegen, zeigen die Ergebnisse mehr als deutlich.

Gerade auswärts kamen die Bayern auch bei “kleinen” Teams mehrmals ins Schwimmen. Die Qualität dieser Bayern-Mannschaft reicht einfach nicht aus, um irgendwo mit 80 oder 90 Prozent Leistung zu gewinnen. Sollte es diese Zeiten überhaupt irgendwann mal gegeben haben, sind sie spätestens jetzt ohne Frage vorbei.

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Foto: IMAGO

3. Die Abhängigkeit von Kane ist groß

Das Spiel im Kraichgau unterstrich nochmal, was schon zu Beginn der Saison sehr schnell klar wurde: Harry Kane war ein großartiger Transfer. Der 100-Millionen-Mann machte von Beginn an das, wofür er geholt wurde: Tore schießen. Gleich in seiner ersten Saison holte er mit 36 Treffern die Torjägerkanone. Alleine das ist schon eine hervorragende Leistung.

Darüber hinaus bringt sich Kane aber auch vorbildlich in das Spiel der Bayern ein. Er bereitet Tore vor, leitet Spielzüge ein und kämpft sogar in der Defensive, wenn nötig. Damit trug der Engländer diese Saison das Spiel der Bayern. In den Partien, in denen Kane fehlte, wurde das überdeutlich.

So auch in Sinsheim. Die Bayern ohne Kane sind eine komplett andere Mannschaft als die Bayern mit Kane. Die Bayern sind abhängig von Kane. Ohne ihn geht nicht mehr viel.

Mathys Tel gab bei den Hoffenheimern einmal mehr sein Bestes und traf auch. Trotzdem ist der Franzose noch weit davon entfernt, Kane ersetzen zu können – was mit 19 Jahren ja auch gar nicht geht. Auch wenn Tel als Hoffnung für die Zukunft weiter Spielzeit braucht: Die Bayern müssen für die kommende Saison auch im Sturm nachlegen, wenn man die hochgesteckten Ziele inklusive Einzug ins Champions-League-Finale dahoam schaffen will. Die Abhängigkeit von Kane darf in Zukunft nicht mehr allzu groß sein.

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