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·9. Juni 2025

Frankreichs U21: Die nächste goldene Generation in den Startlöchern?

Artikelbild:Frankreichs U21: Die nächste goldene Generation in den Startlöchern?

Frankreich ist seit Jahrzehnten eine Talentfabrik im internationalen Fußball. Die A-Nationalmannschaft rund um Stars wie Kylian Mbappe oder Ousmane Dembele gilt bei jedem Turnier, bei dem sie antritt als Favorit und bei den letzten beiden Weltmeisterschaften erreichte man jeweils das Endspiel von denen man eins gewinnen konnte. Doch auch die U21 steht schon in den Startlöchern, ebenfalls in diese Gefilde vorzustoßen. Die aktuelle Generation ist eine der vielversprechendsten Mannschaften seit Langem.

Trainer Gerald Baticle hat ein Team an der Hand, das technisch brilliant und taktisch flexibel ist. Auch die Ausbildung ist in Frankreichs Nachwuchsleistungszentren überragend. Individualität wird gefordert, spielerische Freiheit ist gerne gesehen und die Spieler werden früh vor viele Entscheidungen gestellt.


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Mannschaft vor Ego: Baticle stellt das Team in den Vordergrund

Baticle stellt seine Mannschaft meist in einem 3-4-3 auf und will die Außenverteidiger stark ins Spiel einbinden. Mit meist sehr dribbelstarken Spielern auf den beiden Außenpositionen überlädt man die Flügel und schafft Überzahlsituationen. Auch die beiden Mittelfeldspieler liefern die nötige Kreativität.

Gegen den Ball verteidigt Frankreich diszipliniert im 4-4-2-Mittelfeldpressing. Ziel ist es, Räume im Zentrum zu schließen und nach Ballgewinn zügig ins letzte Drittel umzuschalten. Die Flügelspieler agieren dabei als Haupttriebfedern. Auch das Gegenpressing nach Ballverlust funktioniert organisiert und effektiv. Diese taktische Balance aus Struktur und individueller Klasse macht das Team brandgefährlich.

Die Stars im Überblick, vier Bundesliga-Spieler im Kader

Mit dem Leipziger Castello Lukeba, dem Stuttgarter Enzo Millot, den Freiburger Kilian Sildillia, sowie dem Augsburger Chrislain Matsima sind gleich vier Spieler aus der deutschen Bundesliga im Kader der Franzosen. Die Mannschaft spielt über Europa verteilt in allen europäischen Top-Ligen. Mit den beiden Keepern Obed Nkambadio und Robin Risser sind zudem auch zwei Spieler aus der Ligue 2 mit von der Partie.

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Foto: Getty Images

Auf der Keeperposition findet sich neben den erwähnten Nkambadio und Risser noch Guillaume Restes von Toulouse. In 29 Ligaspielen kassierte der 20-Jährige gerade einmal 36 Gegentore. Gerade ihm können Les Violets einen starken zehnten Tabellenplatz in der abgelaufenen Saison verdanken. Auch im letzten Testspiel vor dem EM gegen Usbekistan hatte Restes starten dürfen, daher wird er wohl auch erste Wahl im Turnier sein.

Physisch starke Innenverteidiger, offensive Power auf den Außenbahnen

Die Innenverteidigung ist mit ordentlich Bundesliga-Qualität besetzt. Gerade Lukeba und Matsima fallen hier ins Auge. Neben den Beiden sorgte auch Ismael Doukoure in der letzten Saison für ordentlich Furore. Der Strasbourg-Profi qualifizierte sich mit den Elsässern nicht nur für die Conference League, sondern zog zudem die Aufmerksamkeit von Top-Klubs wie Chelsea oder Bayer Leverkusen auf sich. Gerade seine Physis macht ihm zu einem sehr harten Gegenspieler, aber auch sein überdurchschnittlicher Spielaufbau machen ihn für viele Vereine interessant.

Zudem sind Christian Mawissa von der AS Monaco und Nathan Zeze vom FC Nantes mit im Kader. Mawissa spielte bei den Monegassen eine eher durchwachsene Saison nach seinem 16 Millionen Euro schweren Wechsel im vergangenen Sommer. Zeze wurde nach einer starken Hinrunde durch eine Knöchelverletzung ausgebremst. Auf den äußeren Positionen ist man Sildillia und Quentin Merlin zwar dünn aber gut besetzt. Ersterer dürfte den meisten aus der Bundesliga bestens bekannt sein. Merlin ist ein offensivstarker Außenverteidiger, der viele Abwehrreihen in der Slowakei vor Probleme stellen dürfte.

Im Mittelfeld sorgte in der Ligue 1 vor Allem Strasbourgs Felix Lemarechal für Schlagzeilen. Vier Tore und drei Vorlagen konnte er zum Europa-Einzug seines Klub beisteuern. Daneben stehen noch Djaoui Cisse von Stade Rennes und Andy Diouf von RC Lens für die offensive Position im Mittelfeld zur Verfügung. Diouf gilt als einer der besten Balltreiber der Liga, holte sich die Bälle oft früh ab und drang in die gegnerische Hälfte vor.

Den defensiven Part könnten Lucien Agoume  oder Johann Lepenant übernehmen. Agoume war über weite Teile der Saison Stammspieler beim spanischen Krisenklub Sevilla. Auch Lepenant war bei Nantes einen Großteil der Saison der Spielzeit gesetzt. Auch Soungotou Magassa steht hier zur Auswahl, allerdings konnte er nach seiner Verletzung im Februar nicht wirklich an seine Form anknüpfen.

Der Glanz Frankreichs: Die Offensive

Kommen wir damit zum Prunkstück einer wohl jeden französischen Mannschaft: Der Offensive. In der Qualifikation stürmten noch Namen wie Michael Olise, Bradley Barcola oder Rayan Cherki für die jungen Bleus, aber die sind mittlerweile allesamt in der A-Nationalmannschaft. Die neue Generation steht ihnen dafür in wenig nach. Jean-Matteo Bahoya, Loum Tchaouna und Wilson Odobert auf den Außen, sowie Mathys Tel, Matthis Abline und Thierno Barry im Sturmzentrum bilden die Angriffslinie der Franzosen für das kommende Turnier.

Auf den Flügeln sticht gerade der Frankfurter Bahoya heraus. Nach einem eher mäßigen Saisonstart, entwickelte er sich in der Rückrunde zu einem wichtigen Mann in Dino Toppmöllers Mannschaft und konnte auch den ein oder anderen Scorer einsacken. Tottenhams Odobert hatte sich seine erste Saison bei den Spurs sicherlich anders vorgestellt, dennoch gilt er nach wie vor als ein riesiges Talent und dürfte sich bei der EM für die nächste Saison unter einem neuen Trainer empfehlen wollen.

Das Gleiche trifft auch auf Mathys Tel zu, der nach einer eher mittelmäßigen Leihe in London einer ungewissen Zukunft ins Auge sieht. Tottenham hat eine Kaufoption über 60 Millionen Euro, wird diese aber wahrscheinlich nicht ziehen. Bei den Bayern steht der Franzose auf der Streichliste. Dazu ist die Konkurrenz innerhalb der U21-Nationalmannschaft auch groß.

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Mit Matthis Abline vom FC Nantes und Villarreals Thierno Barry stehen zwei Spieler im Kader, die starke Saisons bei ihren jeweiligen Vereinen hinter sich haben. Abline gelangen in der Ligue 1 neun Tore, während Barry sogar elf Treffer für sich verbuchen konnte. Beide wollen sich natürlich auch ins Rampenlicht spielen und so vielleicht sogar die Tür zu einem großen Wechsel aufstoßen. Während Barry von diversen Premier League-Klubs beobachtet wird, könnte Abline den Schritt zu Olympique Marseille gehen. Aber auch Stuttgart ist wohl an ihm dran.

Diese Saison U21-EM, nächstes Jahr schon Weltmeisterschaft?

Kurz um: Diese Nationalmannschaft steckt voller Talent und es wäre wenig verwunderlich, wenn wir einige dieser Spieler zeitnah auch im Trikot der ersten Mannschaft sehen. Vielleicht ja schon bei der WM im nächsten Jahr. Nichtsdestotrotz ist die Konkurrenz riesig. Nicht nur innerhalb des Teams, sondern auch bei der U21-EM. England, Deutschland, Spanien oder die Niederlande verfügen ihrerseits auch über sehr starke Mannschaften.

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