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·22. Oktober 2020

Eiertanz im Tor: Favre irritiert den BVB

Artikelbild:Eiertanz im Tor: Favre irritiert den BVB

An Marwin Hitz hat es nicht gelegen. Der Schlussmann stand bei Borussia Dortmund am Dienstagabend wiederholt unter Beschuss, kam unter den Gästen bei Lazio noch am besten zurecht, auch wenn ihm die UEFA offiziell ein Eigentor in die Handschuhe schob. Dass er überhaupt im Tor stand, hat das Potenzial zum Politikum, bei dem Lucien Favre nicht gut wegkommt.

Auch auf mehrmalige Nachfrage bleibt der Chefcoach bislang eine schlüssige Antwort schuldig, warum Hitz die eigentliche Nr.1, Roman Bürki, derzeit scheinbar verdrängt hat. In seiner typisch drucksenden Art hat der kauzige Schweizer so völlig unnötig ein Fass eröffnet, das Bürki, der grundsätzlich der klar bessere und vor allem komplettere Torhüter ist, wohl kaum gefallen dürfte.


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Bürki bei den Bossen nicht umstritten

Wie der kicker berichtet kommt Favre mit seinem Eiertanz um das Thema auch intern nicht gut an. Demnach sehen die Chefs beim BVB Bürki weiterhin als klare Nr.1. Dies dokumentierte auch die Vertragsverlängerung, die der 29-Jährige erst im Juni unterschrieb und die ihn bis 2023 an den BVB bindet. Eine dauerhafte Demission ins zweite Glied durch Favre würde die Verlängerung ins Zwielicht rücken. Und siehe da, laut des Fachmagazins soll Bürki am Samstag im Revierderby gegen den FC Schalke 04 ins Tor zurückkehren. Auf eine entsprechende Erklärung von Favre wartete die Öffentlichkeit am Donnerstag in der Spieltagspressekonferenz allerdings vergeblich.

Krankheit keine stichhaltige Erklärung

Und, so viel Prognose sei gestattet, sie wird wohl auch am Samstagabend ausbleiben. Ein Verweis auf den Gesundheitszustand von Bürki jedenfalls wäre nicht ausreichend. Der frühere Nationalspieler hatte vor der Länderspielpause einen Atemwegs-Infekt erlitten. Einen Torhüter dürfte so etwas jedoch kaum vier Wochen außer Gefecht setzen. Und wirklich außer Gefecht war Bürki ja gar nicht. Für die Bank hat es schließlich immer gereicht. Als einziger Ersatzkeeper im Aufgebot muss die Nr.2 aber zu jeder Zeit einsatzbereit sein und theoretisch auch 89 Minuten durchhalten.

Unnötige Geheimniskrämerei

Ergo, Bürki hätte die Spiele aus rein logischer Betrachtung auch einfach selbst machen können. Ob er seine Sache besser oder schlechter gemacht hätte als Hitz ist dabei reine Spekulation. Klar ist nur, dass Favre es sich damit deutlich einfacher hätte machen können. Stattdessen passt seine unnötige Geheimniskrämerei ins Bild eines Cheftrainers, der auch im dritten Jahr keinen Zugang zur großen Öffentlichkeit rund um den BVB gefunden hat. Und auch nie ein gesteigertes Interesse dafür angedeutet hat.

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