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·16. November 2022
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·16. November 2022
Die Winter-WM in Katar beginnt am Sonntagnachmittag mit dem Eröffnungsspiel des Gastgebers gegen Ecuador. Seit der Vergabe des Turniers in die Wüste wird wegen der Menschenrechtslage im Land von manchen gesellschaftlichen Akteuren ein Boykott gefordert. Anders als Paul Breitner bei der WM 1978 im von einer Militärjunta geführten Argentinien verzichtet aber kein Top-Profi aus politisch-moralischen Gründen auf die Teilnahme.
Wer bei der Endrunde 2022 fehlt, tut dies in den meisten Fällen unfreiwillig. Einige Superstars des Fußballs haben sich mit ihren Nationen nicht qualifizieren können, zum Beispiel trifft das auf Erling Haaland (Norwegen/Manchester City) oder Mohamed Salah (Ägypten/FC Liverpool zu), auch Europameister Italien hat die Teilnahme zum zweiten Mal in Folge verpasst. Andere große Namen sind von ihren Trainern nicht in den Kader berufen worden, für große Diskussionen sorgte das hierzulande im Falle von Mats Hummels (Borussia Dortmund), in Spanien bei Sergio Ramos (Paris Saint-Germain). Die tragischsten Abwesenheiten sind freilich verletzungsbedingt.
Erst am späten Dienstagabend hat etwa Frankreich den Ausfall von Christopher Nkunku bekanntgegeben. Der Torjäger von RB Leipzig hatte sich in einer Trainingseinheit des amtierenden Weltmeisters eine Stauchung zugezogen, die eine Teilnahme unmöglich macht. Für Nkunku zerbricht damit auf den letzten Metern ein Traum. Geringen Trost bietet, dass er sicher in Zukunft für weitere Endrunden in Frage kommt und sein Leid unter anderem mit Leipzig-Kollege Timo Werner teilt, der seinerseits einen Kaderplatz im DFB-Team sicher gehabt hätte. Das Sturmduo der Sachsen gehört zu einer ganzen Reihe von Top-Spielern, die die WM in Katar nun am Fernsehen verfolgen müssen. fussball.news hat daraus eine Elf zusammengestellt, mit der man fußballerisch durchaus für Furore sorgen könnte. Vor allem Frankreich ist arg gebeutelt und stellt alleine fünf Kicker in dieser fiktiven Elf.
Tor: Mike Maignan (Frankreich)
Der Schlussmann von der AC Mailand mit bisher fünf A-Länderspielen für Frankreich wäre mutmaßlich als Nr.2 hinter Kapitän Hugo Lloris dabei gewesen, hätte er sich nicht Ende September an der Wade verletzt.
Rechter Verteidiger: Reece James (England)
Der 22-Jährige hat sich nach der EURO im Team von Gareth Southgate auf der rechten Seite festgespielt. Auf sein 16. Länderspiel für England muss der Mann vom FC Chelsea aber warten, nachdem er eine Knieverletzung erlitten hat.
Innenverteidiger: Presnel Kimpembe (Frankreich)
Der 28-fache Nationalspieler von Paris Saint-Germain stand schon im Aufgebot von Didier Deschamps, wurde mangels Fitness nach Oberschenkel- und Achillessehnenproblemen in der laufenden Saison aber wieder gestrichen.
Innenverteidiger: Miles Robinson (USA)
Dem 25-Jährigen MLS-Profi von Atlanta United wäre ein Stammplatz in der US-Abwehr sicher gewesen, jedoch hat er einen Wettkampf mit der Zeit nach einem Achillessehnenriss im Mai verloren.
Linker Verteidiger: Ben Chilwell (England)
Für den Chelsea-Profi ist das WM-Aus mit Oberschenkelbeschwerden besonders bitter: Bei der EURO kam er nicht zum Einsatz, anschließend war ein Stammplatz in Reichweite. Einen Kreuzbandriss hat Chilwell überwunden, nun folgte der neuerliche Rückschlag im Dress der Blues.
Defensives Mittelfeld: Ngolo Kante (Frankreich)
Nicht wenige Experten sind der Ansicht, dass Kante vor viereinhalb Jahren in Russland der größte Schlüssel zum französischen Erfolg war. Die Löcher im Mittelfeld müssen nun andere stopfen, der 31-Jährige von Chelsea fehlt ebenfalls wegen eine Verletzung am Oberschenkel.
Zentrales Mittelfeld: Georginio Wijnaldum (Niederlande)
Der leihweise Sommer-Zugang hat bei der AS Rom nur einen Kurzeinsatz absolviert, ehe er sich im August bei einer Trainingseinheit das Schienbein brach. Bei der EURO im Vorjahr führte er Oranje noch als Kapitän an.
Zentrales Mittelfeld: Paul Pogba (Frankreich)
Die Verfügbarkeit für Katar von Pogba war in den vergangenen Monaten ein großes Thema in Frankreich. Letztlich hat es für den Juventus-Rückkehrer nach Knie-Operation nicht gereicht. Ärgerlich: Hätte er sich nicht zunächst für eine konservative Behandlung entschieden, wäre die WM wohl drin gewesen.
Offensives Mittelfeld: Marco Reus (Deutschland)
Nach seiner Sprunggelenksverletzung aus dem Revierderby hat der Kapitän von Borussia Dortmund zwei Comeback-Versuche unternommen, womöglich kamen sie beide zu früh. Mit dem schon vierten Großturnier, das Reus verpasst, ist er einer der großen tragischen Helden des Fußballs.
Angriff: Christopher Nkunku (Frankreich)
Nun hat es also auch den Leipzig-Profi erwischt und das so besonders dramatisch, nachdem er seinem Traum bereits so nahe war. Seit seinem Debüt im März hatte Nkunku in acht Länderspielen in Folge Einsatzzeiten erhalten, also wäre auch in Katar eine wichtige Rolle möglich gewesen.
Angriff: Diogo Jota (Portugal)
Der Sturmkollege von Cristiano Ronaldo hat sich beim Sieg des FC Liverpool über ManCity Mitte Oktober an der Wade verletzt und es so nicht in den Kader geschafft. Dem bisher 29-fachen Nationalspieler war ein Stammplatz trotz der großen Konkurrenz etwa von Joao Felix und Rafael Leao eigentlich sicher.