LIGABlatt
·3. November 2020
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Fenerbahçes Sieg war trotz oder wegen 45 Minuten Überzahl ein hartes Stück Arbeit. Den entscheidenden Treffer steuerte mit Diego Perotti mal wieder ein Neuzugang bei. Dazu deutete der Argentinier an, wie er seinem neuen Verein auch in Zukunft helfen kann.
Erol Bulut beweist aktuell ein gutes Händchen für Joker. Gegen Trabzonspor brachte er Papiss Demba Cissé und der Senegalese steuerte einen Assist und einen Treffer bei. Gegen das dezimierte Antalyaspor wechselte der Trainer nach einer guten Stunde Diego Perotti ein und der Linksaußen wurde zum Matchwinner. So holte er einen Elfmeter heraus, den er dann auch noch kurz vor Schluss selbst verwandelte. Der tapfere Gegner konnte zu diesem Zeitpunkt nichts mehr entgegensetzen und musste sich geschlagen geben.
Kaltstart gegen Antalyaspor
Dass Perotti ein sicherer Schütze vom Elfmeterpunkt ist, war bereits aus seiner Zeit in Italien bekannt. Viele weitere Hinweise auf die Qualitäten des 32-Jährigen ließen sich allerdings nicht wirklich finden. Perotti pendelte bei AS Rom zwischen Krankenbett, Bank, Tribüne und Startelf hin und her. Trotzdem war man bei Fenerbahçe seit langem bemüht, den Mann aus Moreno unter Vertrag zu nehmen. Das klappte letztendlich zum Ende der Transferphase. Der Neuzugang wurde mit einem etwas irritierenden Tanzvideo vorgestellt und verschwand dann erstmal wieder in der Versenkung. Eine hartnäckige Oberschenkelverletzung, die er aus Rom mitgebracht hatte, zwang Perotti zum Zusehen. So hatte er fast keine Vorbereitung mit der Mannschaft, bevor ihn Bulut gestern eine halbe Stunde vor Schluss auf das Feld schickte. Der Grund, warum der Trainer zuerst den Argentinier einsetzte und nicht den positionsgleichen Sinan Gümüş, Mert Hakan Yandaş, der gegen Trabzon überzeugen konnte oder Sturmkante Kemal Ademi, wurde ziemlich schnell offensichtlich. Und da hatte man plötzlich wieder das Tanzvideo vor Augen.
Selbstbewusster Auftritt
Perotti ging quasi vom Start weg ins Eins-gegen-Eins. In einer Phase, in der Antalyaspor in Unterzahl nur noch das Unentschieden verteidigte und Fenerbahçe herzlich wenig einfiel, war der wuselige Neuzugang genau die richtige Wahl. Permanent stürzte er sich ins Dribbling, zog Gegner auf sich und schaffte so Räume für seine Mitspieler. Auch den Elfmeter erzwang er mit seiner engen Ballführung. Das Selbstbewusstsein, dass ihn bei eigenem Ballbesitz auszeichnet, war dann auch beim Elfmeter zu sehen, den er ausführte, obwohl Erkin und Cissé sicherlich ebenfalls Ansprüche angemeldet hatten. Nach einer halben Stunde Spielzeit lässt sich natürlich noch keine abschließende Bewertung des Neuzugangs vornehmen, eine eindrucksvolle Visitenkarte hat er allerdings hinterlassen. Erol Bulut hat eine weitere Geheimwaffe für die Offensive und der nächste Neuzugang scheint einzuschlagen.