DFB-Pokal der Frauen: Ärger um die Übertragung - Sky zeigt einige Spiele nicht | OneFootball

Für diese Saison hat Sky die Rechte am DFB-Pokal der Frauen. Die werden aber nicht immer genutzt: Zahlreiche Spiele werden überhaupt nicht gezeigt, nicht mal Highlights stehen zur Verfügung - selbst im Duell zweier Bundesligisten in der Runde der letzten 16. Viele Fans ärgern sich darüber.

Achtelfinale im DFB-Pokal, ein Überraschungsteam der Saison, sieben Tore und viel Spektakel: Am 25. November besiegte die SGS Essen den 1. FC Köln mit 4:3. Es klingt wie ein äußerst unterhaltsamer Pokalfight. Ob es das auch war, kann niemand wissen, der nicht im Stadion war - denn das Spiel wurde von Sky nicht übertragen.

Auch die Partien von einigen anderen Bundesligisten wurden nicht gezeigt - weder von Sky, noch von irgendeinem anderen Sender. So hatten die Fans von Essen, Köln, Freiburg und Co. keine Gelegenheit, diese Pokalspiele - normalerweise ein Highlight der Saison - zu verfolgen.

Sky hat die Rechte für den DFB-Pokal der Frauen bis 2026 im März 2022 erworben - begleitet von schönen Marketing-Sätzen wie "Der DFB-Pokal und Sky - das gehört zusammen. Sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen." Das sagte Charly Classen, der Sportchef von Sky Deutschland, nach Bekanntgabe des Deals.

Tatsächlich war die Vereinbarung schon ein Schritt nach vorne. So viele Spiele wie jetzt wurden zuvor nie live im TV gezeigt. Die ARD zeigt auch ein Halbfinale sowie das Pokalfinale. Trotzdem scheint es eines Pokalwettbewerbs nicht würdig, dass selbst im Achtelfinale einige Spiele nicht gezeigt werden - besonders, wenn zwei Bundesligisten beteiligt sind.

Aus Sicht von Sky ist es nachvollziehbar, nur wenige Spiele zu zeigen - denn der Anteil derjenigen, die nur für Essen gegen Köln ein Sky-Abo abschließen, ist vermutlich doch gering. Und eine Live-Übertragung ist mit erheblichen Kosten verbunden.

Trotzdem gäbe es Lösungen: Eine Hochglanz-Übertragung ist nicht notwendig, aber ein kurzes Highlight-Video mit wenigen Winkeln wäre bereits ein großer Schritt nach vorne. Auch die Öffentlich-Rechtlichen könnten sich mit weiteren Spielen im Achtel- und Viertelfinale beteiligen.

Aktuell ist die Situation für Fans und Journalisten frustrierend. Beim Status Quo müssen sie sich auf Augenzeugenberichte und Artikel der Vereine verlassen, die nicht immer sehr neutral gehalten sind. Der Deal mit Sky läuft noch bis 2026 - es wäre schade, wenn der Pokal auch in den nächsten Spielzeiten unsichtbar bliebe.