Das Fragezeichen hinter Sei Muroya | OneFootball

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·23. Oktober 2020

Das Fragezeichen hinter Sei Muroya

Artikelbild:Das Fragezeichen hinter Sei Muroya

Am morgigen Samstag trifft Hannover 96 in der heimischen HDI-Arena auf Bundesligaabsteiger Fortuna Düsseldorf. Trotz der aktuellen Entwicklungen rund um die Covid19-Pandemi wird das Spiel vor Zuschauern stattfinden, geplant wird mit knapp 9.000 Gästen. Der 12. Mann wird den Niedersachsen guttun, denn die bisherigen Ligapunkte holte man allesamt daheim. Die Niederlage in Paderborn hat man laut Kocak gut verdaut, nichtsdestotrotz steht ein großes Fragezeichen zu Buche…

Was genau passiert da eigentlich auf der Rechtsverteidigerposition? Diese Frage dürfte einigen 96-Fans jüngst durch den Kopf geschwirrt sein. Der stark aufspielende Neuzugang Sei Muroya musste zuletzt auf der Bank versauern, für ihn durfte der gelernte Offensivakteur Kingsley Schindler ran. Bei all der offensiven Spielausrichtung ging gegen Paderborn der Aspekt des Verteidigens etwas verloren. Zwar ist die Rückwärtsbewegung von Schindler nicht zu bemängeln, allerdings gleicht sein Zweikampfverhalten nicht dem eines gelernten Verteidigers. Im Derby gegen Braunschweig gab der 27-Jährige eine gute Figur ab (der Grund, warum er auch gegen Paderborn auflaufen durfte), allerdings wurde seine rechte Abwehrseite im Derby kaum bespielt. Dies änderte sich gegen den SCP und prompt hatte man auf der rechten Seite das Nachsehen. In seinen 57 Spielminuten brachte er eine Passquote von lediglich 59 Prozent zustande, seine Zweikampfquote lag bei 38 Prozent. Wir alle wissen, das Schindler durch seine Dribblestärke und sein Tempospiel eine wahre Bereicherung für die Offensive ist, in der Abwehr ist er jedoch ein Unsicherheitsfaktor. Schindler sollte deshalb in der Formation von Kocak vorgezogen werden. Sofern es nicht für die Startelf reicht, ist er definitiv ein überqualifizierter Backup-Spieler. Wir sind uns sicher, dass die Köln-Leihgabe in den letzten Spielminuten den Unterschied machen kann.


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Auf der rechten Abwehrseite kann derweil kein Weg an Sei Muroya vorbeiführen. Er wurde gegen den SCP in der 55 Minute für Schindler eingewechselt – im direkten Vergleich geht er als deutlicher Sieger vom Platz. Seine rechte Seite wirkte ab dato deutlich stabiler, mit einer Passquote von 76 Prozent, 100 Prozent gewonnen Zweikämpfen und drei Balleroberungen konnte er überzeugte. Ein weiteres Argument für Muroya sind seine präzisen Lang- und Steilpässe. Zu Begründen ist dieser Vorteil mit einer Schwäche der Düsseldorfer Abwehr. Im letzten Spiel kassierten die Gäste (2:2 gegen Regensburg) beide Gegentore nach hohen Bällen aus dem Halbfeld heraus. Im Zweikampfverhalten (insbesondere im Luftzweikampf) wirkt die Defensive der Düsseldorfer komplett zerfahren. Muroya ist für eben diese hohen Bälle aus dem Halbfeld heraus prädestiniert, beispielsweise leitete er einen Treffer gegen die Würzburger Kickers auf diese Art und Weise sehenswert ein. Mit Hendrik Weydandt und Marvin Ducksch hat man darüber hinaus zwei dankende Abnehmer im Sturmzentrum. Mit ihrer bulligen Spielweise werden sie sich das ein oder andere Mal durchsetzen können.

Die Schwachstelle der Düsseldorfer ist ganz klar die Innenverteidigung. Zwar hat man mit Kevin Danso einen starken Akteur dazugewonnen, allerdings ist er noch nicht in das Spielsystem integriert. Deutlich problematischer ist derweil die Besetzung der zweiten Innenverteidiger-Position. Mit Andre Hoffmann fällt der eigentlich gesetzte Spieler aus, gegen die Regensburger gab Jamil Siebert sein Debüt. Dem 18-Jährigen unterliefen jedoch zahlreich Fehler, hier muss Hannover 96 angreifen. Auf der Links- bzw. Rechtsverteidigerposition gehen die Probleme weiter. Mit Koutris und Zimmermann fallen auch hier die geplanten Stammkräfte aus, Kocak sollte das Flügelspiel also nicht vernachlässigen. Neben Linton Maina dürften vor allem Patrick Twumasi und Kingsley Schindler für diese Aufgabe geeignet sein. Die bisherigen sechs Gegentore von Fortuna Düsseldorf waren keine Glückstreffer…

Aufpassen muss man derweil auf das Sturmduo Karaman/Hennings. Zwar muss man auch im Angriff einen schmerzhaften Ausfall beklagen (Dawid Kownacki), allerdings reichte es gegen Regensburg dennoch zu zwei Treffern. Die Düsseldorfer gelangen zumeist über Einzelaktionen zu Torchancen, allen voran der Ex-Hannoveraner Karaman blüht derzeit auf. Die positive Nachricht für die Roten: Mit Jaka Bijol wird ein Anker im defensiven Mittelfeld zurückkehren. Darüber hinaus verfügt man mit Frantz (Passquote: 80 Prozent, defensive Zweikampfquote: 60,8 Prozent) und Kaiser (Passquote: 79,7 Prozentdefensive Zweikampfquote: 61 Prozent) über zwei sehr agile und zweikampfaffine Spielertypen. Ein Sieg gegen Fortuna Düsseldorf ist definitiv machbar, allerdings muss Hannover 96 seine „dreckige“ Mentalität auspacken. Es gilt die (personellen) Schwachstellen zu analysieren und genau an diesen Schnittstellen zu intervenieren.

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