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·31. Juli 2024

Darum wäre ein Füllkrug-Verkauf aus Sicht des BVB ein Fehler

Artikelbild:Darum wäre ein Füllkrug-Verkauf aus Sicht des BVB ein Fehler

Bei Milan und Atletico stand er (offenbar) auf der Liste, aktuell scheint West Ham United im Rennen um Niclas Füllkrug gute Chancen zu haben und große Fortschritte zu machen. Noch ist ein Deal nicht fix, die Vorzeichen haben sich aber zuletzt deutlich in Richtung Abgang verschoben.

Und das nur ein Jahr, nachdem der Angreifer aus Bremen nach Dortmund wechselte. Abgesehen von der Tatsache, dass man bei den Schwarzgelben Einnahmen benötigt, um alle Baustellen zu schließen, sorgt auch die neue Konkurrenzsituation dafür, dass es überhaupt Gedanken an einen Abgang gibt. Das Problem: Der BVB könnt sich damit eine neue Baustelle aufmachen.


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Füllkrug: Ein gutes Jahr in Dortmund

Nach einer absolut formidablen Saison 2022/23 bei Werder Bremen, als „Lücke“ zu einem der Protagonisten avancierte und 21 Torbeteiligungen in der Bundesliga hinlegte, wechselte er zum BVB. Für die Dortmunder war der Transfer, der für eine Ablösesumme von rund 17 Millionen Euro über die Bühne ging, bis zu einem gewissen Punkt eine recht sichere Sache. Der Spieler kannte die Liga, war in der besten Form seiner Karriere und konnte mit seiner Wucht für ein wichtiges Zusatzelement sorgen.

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Die Bilanz seiner Debütsaison in Dortmund: 46 Spiele, 16 Tore und zehn Vorlagen. Der Angreifer konnte seine Qualitäten also ausspielen. In vielen Spielen hatte Dortmund zahlreiche offensive Aktionen, was ihm natürlich entgegenkam. Auch auf höchstem Niveau, in der Champions League nämlich, hielt er gut mit, erzielte drei Tore und legte zwei weitere vor. Und mit einem stabileren System und mehr Konstanz innerhalb der gesamten Mannschaft wäre sicher noch mehr möglich gewesen. Zudem war Füllkrug ein Spieler, der gerne auch einmal den Finger in die Wunde legte, wenn es nicht rund lief.

Grund genug, um zufrieden zu sein, oder nicht? Jein, denn wenn sich eine besondere Möglichkeit ergibt, dann muss zugeschlagen werden. Und eine solche Möglichkeit ergab sich aufgrund der Ausstiegsklausel im Vertrag von Serhou Guirassy, der 2023/24 in 28 Bundesligaspielen stolze 28 Tore erzielte. Ihn verpflichteten die Schwarzgelben für knapp unter 20 Millionen Euro, natürlich mit einer signifikanten Unterschriftsprämie und einem Gehalt, das sich sehen lassen kann.

Das ist der aktuelle Stand bei Füllkrug

Aktuell hat der BVB also drei “echte” Mittelstürmer im Kader: Neben Guirassy und Füllkrug auch noch Sebastien Haller, der nach seiner Krebserkrankung nachvollziehbarerweise nicht mehr ganz am eigenen Optimum kratzte. Youssoufa Moukoko, der ebenfalls noch im Angriff im Kader steht, ist zumindest kein Spieler für alleinige “9”. Ein kleines Überangebot herrscht da aber trotzdem und nach der letzten Saison und der Europameisterschaft, als er mit guten Jokereinsätzen überzeugen konnte, überrascht es nicht, dass gerade Füllkrug das Interesse einiger Teams weckt.

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(Photo by Alexander Hassenstein/Getty Images)

Zunächst galt Milan als interessiert, verfolgte dann aber andere Ziele. Stuttgart und Atletico wurde Interesse nachgesagt, wirklich konkret wurde das aber nicht. Zuletzt wurde West Ham als potenzieller Abnehmer genannt, das konkretisierte sich erst einmal nicht. Bis zum heutigen Mittwoch, denn der aktuelle Stand ist, dass die Hammers nicht nur ernsthaftes Interesse haben, sondern auch schon Gespräche mit dem BVB führen.

Mehr noch: Es soll sogar schon eine Einigung in Reichweite sein, wie Sky Sports berichtet. Der Klub aus der Premier League hat Bedarf und das Kleingeld, um den Dortmundern eine Summe zu zahlen, die der Kaufsumme entspricht. Zudem unterstrichen die Transfers von Max Kilman und Luis Guilherme, dass Ambitionen vorhanden sind. Zumindest in Richtung der internationalen Ränge will West Ham schielen und braucht dafür einen Knipser, der die Vorarbeiten von Spielern wie Mohamed Kudus, Lucas Paqueta oder Jarrod Bowen verwerten kann.

Darum wäre ein Füllkrug-Verkauf ein Fehler

Auf den ersten Blick könnte man meinen, dass ein Füllkrug-Verkauf eine naheliegende Lösung wäre. Der BVB benötigt Einnahmen, für den Spieler gibt es einen Markt und konkretes Interesse. Passt schon, oder? Nein, passt eben nicht! Denn die Gesamtsituation ist etwas verzwickter. Ja, Dortmund benötigt Geld, aber eben auch nicht um jeden Preis.

Sehen wir uns das etwas genauer an: Guirassy garantiert zwar Tore bis zu einem gewissen Maße, eine Saison wie in Stuttgart spielte er aber bisher erst ein einziges Mal. Zudem startet er mit Verzögerung, musste erst noch eine Verletzung auskurieren und wird zum Saisonstart nicht bei 100 % seiner Schaffenskraft sein. Ob der angesprochene Haller diese überhaupt jemals wieder erreicht und wie es mit ihm genau weitergeht, ist offen.

Und Moukoko? Der hat sich spätestens seit den Aussagen seines Beraters, der dem BVB kürzlich vorwarf, viel zu versprechen, aber viel weniger zu halten, in das Aus gedribbelt. Und will auch noch weg. Auch wenn es für ihn aktuell keinen allzu großen Markt gibt. Zudem hat er nur als Joker gute Ansätze gezeigt, in der Startelf stehend nicht selten enttäuscht.

Diese Ausgangslage mit einigen offenen Fragen sorgt dafür, dass Dortmund am ersten Spieltag ohne einen topfitten Stürmer dastehen könnte. Das wäre planungstechnisch eine mittelschwere Katastrophe. Zumal ein Konkurrenzkampf zwischen Füllkrug und Guirassy nicht nur beide anspornen, sondern auch in einer langen Saison für Verschnaufpausen sorgen würde, ohne einen größeren Qualitätsverlust zu erleiden. Wer weiß, vielleicht gelangen die Verantwortlichen der Schwarzgelben ja noch zu dieser Erkenntnis.

(Photo by INA FASSBENDER/AFP via Getty Images)

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