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Annika Becker·7. Oktober 2021
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Annika Becker·7. Oktober 2021
Gleich am ersten Spieltag der Gruppenphase ist so viel passiert, dass sich ein Rückblick auf einige der besonderen Momente lohnt. Wir schauen daher noch einmal auf die schönsten Tore, abgefahrenen Spiele, lang ersehnten Comebacks und die wirklich tollen Live-Übertragungen im neuen Turnier-Modus.
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Premiere auf internationaler Bühne für die TSG Hoffenheim, und was für eine! Mit einer geschlossen starken Teamleistung siegten die Badenerinnen mit 5:0 auswärts beim HB Køge und jedes der Tore war sehenswert. Der Treffer von Katharina Naschenweng aber gehört zu den schönsten des ganzen Spieltages. Sie drehte sich an der linken Sechzehnerkante einmal um sich selbst in Richtung Tor und jagte den Ball dann mit hübscher Flugbahn rechts oben in den Winkel. Kann man zum Einstand mal so machen.
Alle Fans des europäischen Frauenfußballs kennen die lange und verwirrte Suche nach ständig wechselnden Anstoßzeiten, kameratechnisch abenteuerlichen Übertragungen in den hintersten Winkeln des Internets, falls es überhaupt welche gibt. All das hat jetzt glücklicherweise ein Ende, zumindest in der Champions League.
Mit vorerst kostenlosen Streams auf Englisch und in den Landessprachen der jeweiligen Teams, aussagekräftigen Statistiken während des Spiels, gut vorbereiteten Kommentator*innen und einem großartigen Halbzeitprogramm wurde der erste Spieltag zu einem Fest. Manche sprechen vom Beginn einer neuen Ära. Möge diese Entwicklung auch in den Ligen so weitergehen!
Für die Fans der beiden Vereine muss die Partie zwischen Chelsea und Wolfsburg unglaublich stressig gewesen sein, für alle mit neutraler Perspektive war es aber aufgrund der vielen Torchancen aus Fehlern extrem unterhaltsam. Beide Defensivreihen hatten einen schlechten Tag, besonders die der Londonerinnen und so fragte man sich bei all den unpräzisen Pässen, was wohl als Nächstes passieren würde. Auch den Spielerinnen nagte das sichtlich an den Nerven, so geriet die erstmals nach Verletzung wieder von Beginn an spielende Rauch mit Ex-Wölfin Pernille Harder nach einem Zweikampf aneinander, nach Abpfiff umarmten sich die beiden wieder herzlich lachend.
Wolfsburg tat es gut, mit Lena Oberdorf Robustheit und Weiträumigkeit im Mittelfeld zu haben, offensiv machte Tabea Waßmuth ein richtig gutes Spiel, sie hätte sogar noch öfter treffen können. Ihr Treffer zum dritten Tor für Wolfsburg entstand kurios und war gleichzeitig sehr gut abgeschlossen.
War das zwischen Real Madrid und Kharkiv Fußball? Kickboxen? Holzhacken? Es war jedenfalls nicht schön anzusehen, wie beide Teams immer wieder mit Stollen über Knöchel rutschten oder Ellenbogen irgendwo hin rammten. Die Schiedsrichterin bestrafte diese groben Vergehen viel zu selten und gab lieber Gelb für das Wegschlagen des Balles. In der Liga erwischte Real einen schlechten Start mit nur einem Punkt aus fünf Spielen, die Leichtigkeit aus den Qualifikationsspielen gegen Manchester City scheint erst einmal verloren.
So ein schöner, effektiver Fußball von Barcelona! Die Katalaninnen machten gleich im ersten Spiel gegen das sich gerade eigentlich in Bestform befindende Arsenal deutlich, warum sie die Titelverteidigerinnen sind und warum auch in diesem Jahr der Weg zum Gewinn der Champions League nur über sie gehen wird. Die Spielerinnen haben die Bewegungen auf dem Platz über Jahre so verinnerlicht, dass alles ganz einfach aussieht. Das gegenläufige Entgegenkommen und in den Raum starten, das Rotieren zwischen Flügeln und Mittelfeld.
Arsenal hielt eigentlich stark dagegen, und dennoch reichte es bei weitem nicht aus in diesem Spiel, das von den Namen her auch gut ein Finale hätte sein können. Auch das ist ein schöner Nebeneffekt des neuen Modus mit Gruppenphase: Es gibt von Anfang an richtige Hammerspiele.
20 Monate oder 625 Tage: So lange konnte Ada Hegerberg nach ihrem Kreuzbandriss kein Fußballspiel mehr bestreiten. Gegen BK Häcken wurde sie in der zweiten Halbzeit für Lyon eingewechselt, das Spiel war zu diesem Zeitpunkt schon entschieden, die Gewinnerin des Ballon d’Or 2018 konnte ihre Minuten also einfach genießen. Und das tat sie sichtlich.
Dafür fehlt Lyon eine andere: Mittelfeldspielerin Amel Majri zog sich in der Liga gegen Bordeaux eine schwere Knieverletzung zu und fehlt voraussichtlich für den Rest der Saison. Ihre Mitspielerinnen grüßten sie nach dem ersten Tor, in dem sie ihr Trikot in die Kamera hielten.