Bundesliga | Nicht nur Bayern spürt die WM-Folgen, Leipzig weiter im Aufwind und das TSG-Tief: Die Brennpunkte des Spieltags | OneFootball

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·26. Januar 2023

Bundesliga | Nicht nur Bayern spürt die WM-Folgen, Leipzig weiter im Aufwind und das TSG-Tief: Die Brennpunkte des Spieltags

Artikelbild:Bundesliga | Nicht nur Bayern spürt die WM-Folgen, Leipzig weiter im Aufwind und das TSG-Tief: Die Brennpunkte des Spieltags

Spotlight | Mit dem 17. Spieltag ist die Hinrunde der Bundesligasaison 2022/23 offiziell beendet. Für Schlagzeilen sorgte erneut der FC Bayern – aber auch die TSG Hoffenheim. Die Brennpunkte.

1. Bayerns spielerisches Tief als Folge der Weltmeisterschaft

1:1 in Leipzig, 1:1 gegen den 1. FC Köln. So liest sich das bisherige Jahr 2023 des FC Bayern. Für die eigenen Erwartungen vier Punkte zu wenig. Auch spielerisch ließen beide Auftritte Luft nach oben. Vor allem in der ersten Halbzeit gegen Köln gelang dem Rekordmeister fast gar nichts. Man müsse „wieder gieriger und griffiger“ werden, so Joshua Kimmich im Anschluss an die Partie.


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Das defensive Mittelfeld wirkte unbalanciert. Während sich Kimmich tief fallen ließ, um das Spiel aufzubauen, fand man Leon Goretzka bisweilen auf dem Flügel oder an der Seite von Eric Maxim Choupo-Moting. Dadurch entstand im Mittelfeld ein Loch von der Größe des Marienplatzes, das die Kölner in der Anfangsphase immer wieder für Gegenstöße nutzten. Jamal Musiala, Leroy Sané und Serge Gnabry mussten sich infolgedessen ebenfalls tiefer fallen lassen, um nicht komplett vom Stromnetz genommen zu werden.

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In diesen Auftritt mischten sich obendrein noch Unsicherheiten und technische Unsauberkeiten. Überraschend kommt das nicht und allein stehen die Münchener damit ebenfalls nicht da. Viele europäische Topklubs performen momentan unter den eigenen Möglichkeiten. Bayerns Achtelfinalgegner Paris Saint-Germain musste sich in zwei seiner letzten drei Ligapartien in Lens (1:3) und Rennes (0:1) geschlagen geben. Manchester City steht bereits fünf Zähler hinter Tabellenführer Arsenal, der noch ein Spiel in der Hinterhand hat. Chelsea konnte lediglich zwei der letzten zehn Pflichtspiele gewinnen, gegen Bournemouth (2:0) und Crystal Palace (1:0). Real Madrid fuhr jüngst Siege in Villarreal (3:2) und beim Athletic Club (2:0) ein. Spielerisch ist allerdings noch immer Luft nach oben.

All diese Vereine verbindet, dass sie eine nicht unerhebliche Anzahl von Spielern bei der Weltmeisterschaft hatten. 16 waren es im Fall des FC Bayern. Der größte Teil von ihnen kehrte mit den beiden Extremen der Enttäuschungsskala zurück nach München: Vorrundenaus und Finalniederlage. Dazu kommen die Verletzungen von Kapitän Manuel Neuer und aggressive leader Lucas Hernández. Auf der anderen Seite stellte Köln lediglich Ellyes Skhiri ab, der mit Tunesien Titelverteidiger Frankreich besiegte und EM-Halbfinalist Dänemark ein torloses Remis abrang. Es ist daher nur logisch, dass der Effzeh in der Anfangsphase mental und physisch frischer wirkte. Genauso, wie, dass Ryan Gravenberch, der nicht von Louis van Gaal nominiert wurde, vergangenen Dienstag zu den Lichtblicken aufseiten des Rekordmeisters zählte.

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Von den Meisterschaftsanwärtern der Topligen im Champions-League-Achtelfinale konnte lediglich Napoli seine Form konservieren. Jenes Napoli, das genau vier Spieler abstellte: Min-jae Kim (Südkorea), Mathías Olivera (Uruguay), André-Frank Zambo Anguissa (Kamerun) sowie Piotr Zieliński (Polen). Bis auf Oliveras Uruguayer wussten alle anderen Teams die Erwartungen weitestgehend zu erfüllen oder hatten ein großes Positiverlebnis. Zieliński überstand Argentiniens Druck und zog ins Achtelfinale ein. Kim und Südkorea besiegten Portugal spät 2:1, wodurch ihnen selbiges gelang. Als Folge konnte Napoli die Tabellenführung von acht auf zwölf Punkte ausbauen und ein fulminantes 5:1 über Juventus feiern. Der italienische Rekordmeister hatte übrigens elf Spieler bei der WM.

Natürlich müssen und werden die Münchener an ihren zuletzt gezeigten Schwächen arbeiten. Dennoch darf man erwarten, dass das nicht binnen weniger Spiele funktionieren wird. Selbiges trifft auch auf die anderen Topteams zu. Die Ergebnisschwächen werden sich – als Auswirkung einer Weltmeisterschaft im Winter – noch länger durch die Saison ziehen.

2. RB kann Titelkampf forcieren, Schalke muss punkten

RB Leipzig stellte sieben Akteure ab. Mit Joško Gvardiol wurde einer von ihnen zu den prägenden Figuren dieser Weltmeisterschaft und war hauptverantwortlich dafür, dass es Kroatien zum zweiten Mal in Folge aufs Treppchen schaffte.

Nicht nur, aber auch dadurch lässt sich erklären, dass die Mannschaft von Marco Rose ihr Level halten konnte. Auf Schalke gab es ein souveränes 6:1. Bereits zur Pause führte RB 4:0. Der Pokalsieger präsentierte sich befreit, dominant und spielfreudig. Besonders in der Anfangsphase überrollte RB nahezu teilnahmslose Schalker. Dadurch bietet sich ihnen nun eine große Chance. Am morgigen Freitag empfangen die Leipziger den VfB Stuttgart. Im Falle eines Sieges können sie die Lücke zum FC Bayern bis auf einen Zähler schließen und dadurch ein Titelrennen forcieren. Die Münchener treten im Topspiel gegen Eintracht Frankfurt an.

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Photo by INA FASSBENDER/AFP via Getty Images

Schalke hingegen profitierte zumindest in Ansätzen vom Leverkusener Sieg über den VfL Bochum, sodass der Abstand auf den Relegationsplatz keine neun, sondern sieben Zähler beträgt. Am Sonntag steht allerdings das Duell mit den formstarken Kölnern an. Anschließend geht es nach Gladbach und gegen den nicht minder formstarken VfL Wolfsburg.

Nach dem Debakel entschuldigte sich Thomas Reis bei den Fans und sprach seiner Mannschaft in Ansätzen sogar die Ligatauglichkeit ab. „Wenn du in der ersten Halbzeit keine Zweikämpfe annimmst und in den entscheidenden Momenten den Gegner laufen lässt, hätte man, wenn man die Leistung immer wiederholen würde, nichts in der Bundesliga zu suchen.“

Schalke muss nun hoffen, die Kölner Positivserie mit dem eigenen Publikum im Rücken zu stoppen. Eine zweistellige Anzahl an Punkten innerhalb einer Rückrunde aufzuholen, wäre eine zunehmend unlösbare Aufgabe.

3. Hoffenheim: Stark angefangen, stark nachgelassen

Eine Mannschaft, die sich ebenfalls nach unten orientieren muss, ist die TSG Hoffenheim. Dabei hatte die Saison eigentlich vielversprechend angefangen. Das 1:3 in Gladbach konterte man mit drei Siegen in Folge, unter anderem einem 3:0 in Leverkusen. Dazu wurden auch die Schalker binnen weniger Tage zweimal deutlich in Liga (3:0) und DFB-Pokal (5:1) besiegt. Es sah aus, als könne André Breitenreiter die positive Stimmung, die er rund um Zürich entfacht hat, auch auf Hoffenheim übertragen. Die TSG spielte mutigen, schnellen, ansehnlichen Offensivfußball.

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Photo by Alex Grimm/Getty Images

Seit den Erfolgen über Königsblau ist davon allerdings nicht mehr viel zu sehen. Zwar gibt es vereinzelt noch immer ansehnliche Kombinationen, die unterm Strich zu selten gewinnbringend waren. An der alten Försterei (1:3) und gegen den VfB Stuttgart (2:2) reichten eigene Führungen zu lediglich einem Punkt aus den letzten zwei Partien. Defensiv gerät die TSG zu oft unter Druck. Union Berlin hatte allein in der zweiten Halbzeit 16 Torschüsse und erzielte durch Danilho Doekhi zweimal mehr oder minder denselben Treffer.

Natürlich ist es ein Stück weit undankbar, binnen fünf Spieltagen gegen den FC Bayern (0:2), RB Leipzig (1:3), in Frankfurt (2:4) sowie gegen den VfL Wolfsburg (1:2) antreten zu müssen. Diese Phase war ursächlich dafür, dass die Hoffenheimer in der Tabelle abstürzten. Seit sieben Bundesligaspielen warten sie inzwischen auf einen Sieg. Gegen Borussia Mönchengladbach sollte diese Serie aus TSG-Sicht enden. Bochum auf dem Relegationsplatz ist nur noch drei Punkte entfernt.

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