90PLUS
·18. August 2025
Neue FIFA-Pläne: Klub-WM bald alle zwei Jahre?

In partnership with
Yahoo sports90PLUS
·18. August 2025
Im Sommer fand die erste Auflage der formierten Klub-WM statt. Die FIFA denkt schon jetzt nicht nur an eine Erweiterung des Teilnehmerfeldes, sondern auch an kürzere Zeitabstände zwischen den Turnieren.
Einen knappen Monat liegt die erste Klub-WM mit 32 Mannschaften mittlerweile zurück. Der FC Chelsea sicherte sich durch einen 3:0-Erfolg im Endspiel gegen PSG den Titel und ein Preisgeld von über 100 Millionen Euro. Diese Summen hinterließen auch bei anderen europäischen Klubs mächtig Eindruck. Wie der „Guardian“ erfuhr, soll sich Real Madrid auf einem Meeting mit der FIFA in Miami dafür eingesetzt haben, den Wettbewerb zukünftig im Zweijahreszyklus auszutragen.
(Photo by Luke Hales/Getty Images)
Die FIFA habe sich offen für den Vorschlag gezeigt. Darüber hinaus werde bereits geprüft, ob die Anzahl der Starter von 32 auf 48 Teams erweitert werden. Dies dürfte den führenden europäischen Vereinen ebenfalls in die Karten spielen. Bei der jüngsten Durchführung des Turniers fehlten unter anderem der FC Liverpool, FC Barcelona sowie die SSC Napoli – also die Meister aus England, Spanien und Italien.
Sollte es zur Vergrößerung der Klub-WM kommen, dürften auch die Qualifikationskriterien gelockert werden. Bislang durften lediglich die acht besten europäischen Teams sowie die vier letzten Gewinner der Champions League antreten. Zudem waren nur zwei Vereine pro Land zugelassen, was beispielsweise das Aus des FC Liverpool besiegelte. England schickte mit Chelsea und Manchester City die Champions-League-Sieger der Jahre 2021 und 2023 in die USA.
Möglich sei eine Austragung im Abstand von zwei Jahren ab dem Jahr 2031. Der internationale Spielkalender ist nämlich bereits bis 2030 durchterminiert. Dabei einigte sich die FIFA mit der European Clubs Association auf die Einführung der Klub-WM im Vierjahresrhythmus. Doch schon damit zeigten sich mehrere Organisationen nicht einverstanden. So klagt World Leagues, eine internationale Lobbygruppe der Ligen, gemeinsam mit der Spielergewerkschaft Fifpro bei der Europäischen Kommission und wirft der FIFA „Missbrauch einer marktbeherrschenden Stellung” vor, da sie zur Ansetzung der Klub-WM nicht befragt worden seien.
Die Spannungen würden sich in Anbetracht der diskutierten Reformen nochmals verschärfen. Selbiges gilt zum Verhältnis zwischen der FIFA und der UEFA. Der Weltverband überlege die Länderspielpause im Juni abzuschaffen, um mehr Freiraum für die Klub-WM zu schaffen. Der Plan würde der UEFA missfallen, die in den ungeraden Jahren stets im Sommer das Endturnier der Nations League austrägt.
Ebenfalls skeptisch äußerte sich bereits Richard Masters, der Geschäftsführer der Premier League: „Die FIFA wurde gegründet, um den weltweiten Fußball zu regulieren und den internationalen Fußball zu organisieren, und die Klub-Weltmeisterschaft ist ein Schritt in Richtung Klubfußball. Die Ligen und die Spieler wurden überhaupt nicht zu den Terminen und dem Zeitplan des Wettbewerbs konsultiert, und ich denke, dass wir, egal wie die nächste Version aussehen mag, dazu konsultiert werden müssen.“ Er forderte einen Platz am Verhandlungstisch, dürfte jedoch auch die Spitzenklubs seiner Liga im Rücken haben, die allesamt – angesichts der winkenden Einnahmen – sehr interessiert am Start bei der Klub-WM sind.
(Photo by Michael Reaves/Getty Images)