Aue-Talent Sijaric über den Hodenkrebs: "Sehr schockierend" | OneFootball

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·15. August 2022

Aue-Talent Sijaric über den Hodenkrebs: "Sehr schockierend"

Artikelbild:Aue-Talent Sijaric über den Hodenkrebs: "Sehr schockierend"

Im Dezember 2021 hatte Omar Sijaric vom FC Erzgebirge Aue die Schock-Diagnose Hodenkrebs erhalten. Nach einer Chemotherapie und zwei Operationen ist der 20-Jährige mittlerweile wieder auf dem Trainingsplatz. Beim Vereins-TV sprach der Offensivspieler offen über die schwere Zeit und wie die Krankheit seine Sicht auf das Leben verändert hat.

"Immer gesund gefühlt"

Sonderlich beliebt sind Dopingproben bei Fußballern nicht. Schließlich können diese auch mal länger dauern, wenn die Flüssigkeit im Körper fehlt. Aber im Falle von Omar Sijaric war es ein großer Vorteil, dass der junge Mann getestet wurde. Vor der Winterpause der vergangenen Saison wurde der Deutsch-Montenegriner beim letzten Spiel gegen den 1. FC Nürnberg einbestellt. Schon zum zweiten Mal binnen kurzer Zeit. Denn wie sich herausstellte, war die erste Probe positiv und warf deshalb Fragen auf.


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Aues Mannschaftsarzt hatte sich nach der zweiten Probe beim Jung-Profi gemeldet: "Es war ein richtiger Schocke, weil ich mit Krankheiten oder Verletzungen nie etwas zu tun hatte", so der Fußballer. Der Verdacht auf Hodenkrebs stand im Raum, schon am kommenden Tag ging der Jugend-Nationalspieler Montenegros ins Krankenhaus und musste sich Tests unterziehen. Die Diagnose stand schnell fest: "Es war ein Hodentumor. Aber nicht an den Hoden, sondern im Bauch." Der erste Tag nach der traurigen Gewissheit "war sehr schockierend, weil man sich immer gesund gefühlt und nie Probleme hatte. Ich habe viel geweint. Das war nicht einfach. Aber mir wurde sehr viel Mut zugesprochen".

Nun "alles genießen"

Bei der ersten Operation wurde Tumorgewebe entnommen, um zu prüfen, um welche Art es sich handelt. "Er war bösartig und ich wusste, dass es zu Chemotherapie kommen würde." Bis in den Mai standen vier Zyklen mit jeweils sieben Tagen Chemotherapie auf dem Programm. Bei der letzten Operation Ende Mai wurde der Tumor komplett entfernt. "Ich hatte mir die OP etwas leichter vorgestellt. Aber der Tumor lag an einer blöden Stellte", berichtete Sijaric. "Mir wurde danach gesagt, dass ich als fast geheilt zähle."

Nun schaue er auf viele Sachen "ganz anders". Er wolle nun "alles genießen", was er in seinem Leben noch vor sich hat, "Zeit mit Freunden und Familie verbringen, die auch eine schwere Zeit hatten". Auf dem Platz steht er mittlerweile auch wieder. "Man merkt, dass der Körper stark geschwächt war. Ich brauche noch etwas Zeit." In der kommenden Woche soll er die sportmedizinische Untersuchung absolvieren. Danach weiß der junge Kicker etwas genauer, wie seine Comeback-Pläne aussehen könnten.

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