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·14. August 2025

Atletico will die Spitze angreifen: Der heimliche Gewinner des Sommers?

Artikelbild:Atletico will die Spitze angreifen: Der heimliche Gewinner des Sommers?

Über 170 Millionen Euro hat Atletico Madrid in diesem Sommer in Neuzugänge investiert. Und flog trotzdem irgendwie die ganze Zeit unter dem Radar. Dabei hat Diego Simeone in der spanischen Hauptstadt einen Kader zusammengestellt, der wieder eine Kampfansage an den FC Barcelona und Real Madrid ist.

Erstmal haben viele Altlasten den Klub verlassen. Die alternden Innenverteidiger Cesar Azpilicueta und Axel Witsel sind nach Ablauf ihrer Verträge gegangen, der bisherige dritte Keeper Horatiu Moldovan ist per Leihe zu Aufsteiger Real Oviedo gewechselt. Auch der einstige 70-Millionen-Mann Thomas Lemar und Eigengewächs Rodrigo Riquelme verließen den Klub zu Liga-Konkurrenten. Zukünftig wird Lemar für den FC Girona und Riquelme für Real Betis auflaufen.


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Im Mittelfeld ließ man des Weiteren Rodrigo de Paul und die bereits letzte Saison verliehenen Arthur Vermeeren und Saul Niguez ziehen. Dazu verließen Samuel Lino und Angel Correa in der Offensive, sowie Reinildo Mandava und Santiago Mourino in der Defensive die Rojiblancos, die auf quasi allen Positionen in diesem Sommer nachgelegt haben.

Neue Außenverteidiger: Ruggeri und Pubill sollem Probleme lösen

Nach ihren Leihen wurden zuerst Innenverteidiger Clement Lenglet und Torhüter Juan Musso fest verpflichtet. Letzterer war ein solider Back-Up für Stammkeeper Jan Oblak und rief immer gute Leistungen ab, wenn man es verlangte. Auch Lenglet gab im rot-weißen Trikot ein wesentlich besseres Bild ab, als noch zu seiner Zeit beim FC Barcelona.

Neben dem Franzosen kam mit David Hancko noch ein weiterer Innenverteidiger. Bereits letzten Sommer interessierte man sich für den Slowaken, ein Transfer kam aber nicht zustande. Ein knappes Jahr später fand er doch seinen Weg nach Madrid und konnte im Test gegen Newcastle United gleich überzeugen. Kompromisslos, präsent und harte Arbeit gegen den Ball. Wie man es von einem Atleti-Verteidiger erwartet.

Die Außenverteidigerpositionen waren in den letzten Jahren immer ein Problem bei Atletico Madrid. Rechts hinten war man häufig unzufrieden mit den Leistungen von Nahuel Molina, sodass Marcos Llorente oder Giuliano Simeone auch öfter auf dieser Position zu finden waren. Sie machten es nicht schlecht, aber haben ihre Stärken erwiesenermaßen weiter vorn. Auf der linken Seite konnte Javi Galan den Erwartungen nie ganz gerecht werden.

Das Problem sollen nun Matteo Ruggeri, der von Atalanta kommt, und das spanische Talent Marc Pubill lösen. Der U-21-Nationalspieler der Iberer kommt von UD Almeria, wo er in der zweiten Liga auf der rechten Seite gesetzt war. Pubill gilt als sehr spielintelligenter Außenverteidiger, könnte also auch den rechten Innenverteidiger in einer Dreierkette geben. Aber auch offensiv hat er durchaus Qualitäten. In der letzten Saison holte er unter Anderem vier Elfmeter heraus.

Das Gegenstück wird der Italiener Matteo Ruggeri bilden. Gegen den Ball galt er in der Serie A als sehr hart zu bespielen, seine Tacklings und sein Stellungsspiel machen ihn zu einem Top-Linksverteidiger. Auch am Ball hat er seine Stärken. Gerade durch seine Fähigkeit, den Ball zu tragen, kann er sehr schnell, sehr viel Raum überbrücken.

Und das dürfte der Offensive zu Gute kommen. Die Chancenverwertung war nicht wirklich das Problem. Mit Alexander Sörloth hat man vorne einen Knipser, der in den letzten beiden Spielzeiten mindestens 20 Ligatore verzeichnen konnte. Das Problem war eher, dass man ihn nicht in Szene setzen konnte. Atletico Madrid hatte gerade mal 114 kreierte Großchancen, Platz vier in LaLiga hinter Villarreal.

Königstransfer: Alex Baena kommt von Villarreal

Und genau von da kommt die Lösung und wohl der Königstransfer des Sommers bei Atleti: Alex Baena. Kennern des spanischen Fußballs ist der 24-Jährige schon lange ein Begriff. 21 Großchancen hat er alleine letzte Saison herausgespielt. Einzig Lamine Yamal und Raphinha waren besser. Das gleiche gilt für Torvorlagen, neun Stück konnte er verzeichnen. In der Kategorie „key passes“ ist er mit 3,1 pro 90 Minuten sogar vor den Beiden und auf Platz eins im ligaweiten Vergleich.

Artikelbild:Atletico will die Spitze angreifen: Der heimliche Gewinner des Sommers?

Baena soll das offensive Problem bei den Colchoneros lösen und kommt mit großen Vorschusslorbeeren ins Estadio Metropolitano. Im Testspiel gegen Newcastle konnte er bereits eine Vorlage beisteuern. Neben ihm kommt auch der Argentinier Thiago Almada, der erst im Winter von Botafogo zu Olympique Lyon wechselte. Bei den Brasilianern war er das Herz der Mannschaft und der offensive Taktgeber.

Komplettiert wurde die Offensive durch den Italiener Giacomo Raspadori. Er soll den Abgang der langjährigen Allzweckwaffe Angel Correa auffangen. Bei der SSC Napoli startete er letzte Saison in nur 11 Spielen, insgesamt kam er auf 26 Einsätze. In den durchaus geringen Einsatzzeiten, gelangen ihm trotzdem sechs Tore, darunter ein enorm wichtiger Treffer gegen die Fiorentina.

Für die Absicherung vor der Defensive kam Johnny Cardoso von Real Betis. Der US-Amerikaner war schon länger bei Atleti und auch bei anderen Klubs wie Europa League-Sieger Tottenham Hotspur auf dem Zettel. Der physisch starke Sechser soll die vakante Position der Abwehrkette besetzen. Neben seinen Qualitäten gegen den Ball, bestach Cardoso auch immer wieder im Spielaufbau und hatte maßgeblichen Anteil an Betis‘ Einzug in das Conference League-Finale.

Auch Trainer Diego Simeone verfolgt einen klaren Plan mit den Neuzugängen. Gegen Newcastle stellte der Argentinier die Mannschaft im 4-2-3-1 auf, Baena hat dabei viele Freiheiten und zog, wie schon bei Villarreal, sehr häufig auf die linke Seite. Mit dem Ball ging es dann schnell in Richtung gegnerisches Tor.

Atletico Madrid: Der Gewinner des Transferfensters!

Die Konkurrenz schläft aber auch nicht. Gerade Real Madrid hat nach einer enttäuschenden Saison ordentlich nachgelegt. Mit Trent Alexander-Arnold, Dean Huijsen, Alvaro Carreras und Franco Mastantuono will der neue Coach Xabi Alonso wieder die Spitze angreifen. Der FC Barcelona dürfte nach dem erfolgreichen letzten Jahr auch wieder den Anspruch haben, den LaLiga-Titel zu verteidigen.

Während andere Teams aber durchaus für Schlagzeilen auf dem Transfermarkt sorgten, flog Atleti trotz 175 Millionen Euro Ausgaben unter dem Radar. Aber man hat eine schlagkräftige Truppe zusammengestellt, die gute Chancen haben könnte, im nächsten Jahr wieder ein ernstes Wörtchen um die Meisterschaft mitzureden. Deshalb kann man sagen, dass Atletico klammheimlich zum Gewinner des Transfersommers aufgestiegen ist.

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