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·29. August 2024
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Die DFB-Pokalpause ist gerade erst vorbei, da wirft bereits die nächste Zwangspause, die erste Länderspielpause der Saison, ihre Schatten voraus. Doch bevor der Ball in den Stadien der 3. Liga wieder für zwei Wochen ruhen wird, steht erstmal der 4. Spieltag an. Und der hat es durchaus in sich. Unsere Vorschau.
Nach drei absolvierten Runden ist noch ein Verein übrig, der alle bisherigen Spiele für sich entscheiden konnte, der FC Erzgebirge Aue. Die Veilchen haben im Vorfeld des Sachsen-Derbys ihren Aufstiegswunsch offen formuliert – und danach entsprechend geliefert. Können sie ihre weiße Weste auch im vierten Saisonspiel aufrechterhalten? Die Aufgabe ist keine leichte, schließlich geht es an den stimmungsvollen Tivoli, wo die zahlreichen Alemannia-Fans gerne den ersten Heimsieg der neuen Saison bejubeln würden.
Im Verfolgerfeld duellieren sich Arminia Bielefeld (sieben Punkte) und der SV Sandhausen (sechs Punkte). Auch Dynamo Dresden hat sechs Punkte auf dem Konto. Die Schwarz-Gelben wollen nach der schmerzhaften Derby-Niederlage gegen den VfB Stuttgart II in die Erfolgsspur zurückkehren. Das Quartett der Sechs-Punkte-Teams wird von Viktoria Köln und dem FC Ingolstadt komplettiert. Beide bekommen es am Wochenende mit nominellen Größen der 3. Liga zu tun, die den hohen Erwartungen bisher aber noch gewaltig hinterherhinken. Die Rede ist von Hansa Rostock, das den 4. Spieltag mit der Auswärtspartie in Köln eröffnet, und 1860 München, das im Oberbayern-Derby gegen die Schanzer unbedingt die ersten Punkte der Saison einfahren möchte.
Ein weiteres Derby steht im Südwesten der Republik an. Im Carl-Benz-Stadion zu Mannheim empfängt der noch immer sieglose SV Waldhof den 1. FC Saarbrücken, der nach einem Auftaktsieg zuletzt zweimal in Folge leer ausging. Welcher der beiden Kontrahenten kann den Bock ausgerechnet im Derby umstoßen? Am Sonntag duellieren sich dann unter anderem Wehen Wiesbaden und Energie Cottbus sowie Unterhaching und Essen.
Viktoria Köln vs. Hansa Rostock: Verkehrte Vorzeichen am Höhenberg
Vor der Saison wurde Viktoria Köln ob des gewaltigen Aderlasses gemeinhin als Abstiegskandidat genannt, während Zweitliga-Absteiger Hansa Rostock auch aufgrund eines Rekord-Etats bei den meisten Experten als heißer Aufstiegsanwärter auf dem Zettel stand. Doch der bisherige Saisonverlauf zeigt das Gegenteil: Während der FCH mit erst zwei Punkten auf einem enttäuschenden 18. Platz zu finden ist, grüßt die Viktoria nach zuletzt zwei Siegen in Folge vom Relegationsplatz.
Viktoria-Trainer Olaf Janßen hat den Umbruch offenbar hervorragend gemeistert, die Kölner wirken trotz einiger neuer Spieler bereits erstaunlich eingespielt. Hansa hat dagegen vor allem in der Offensive noch große Probleme. Die Hollerbach-Elf ist noch nicht wirklich in der neuen Saison angekommen. Aus Hansa-Sicht kommt das Duell mit der Viktoria daher gerade recht, schließlich handelt es sich bei den Rheinländern um einen Lieblingsgegner: In vier Drittliga-Duellen konnten sich die Mecklenburger dreimal durchsetzen (bei einem Remis), zweimal gelang sogar ein 5:1 Erfolg. Kann Hansa an diese Statistik anknüpfen?
Ingolstadt vs. 1860 München: Löwen im Oberbayern-Derby gehörig unter Druck
Noch enttäuschender als beim F.C. Hansa verläuft die Saison bisher in München Giesing. Die mit Ambitionen in die Saison gestarteten Löwen haben als einziges Team bisher alle drei Spiele verloren. Im letzten Spiel vor der Länderspielpause muss daher unbedingt etwas Zählbares her, ansonsten könnte Trainer Argirios Giannikis bereits Geschichte sein. Doch die anstehende Aufgabe ist alles andere als einfach: Es geht zum gut in die Saison gestarteten FC Ingolstadt, der zuletzt mit einem 3:2 Erfolg in Saarbrücken auf sich aufmerksam machen konnte.
Unterstützt werden die Löwen dabei traditionell von zahlreichen mitgereisten Fans, die das Spiel im Audi-Sportpark zu einem gefühlten Heimspiel machen. Dennoch spricht die Bilanz im Oberbayern-Derby knapp für die Schanzer, die vier von acht Duellen für sich entscheiden konnten. 1860 gewann immerhin dreimal, eine Partie endete unentschieden. Ein Ausgleich der Bilanz wäre für Giannikis & Co. sehr wichtig.
Mannheim vs. Saarbrücken: Brisantes Südwest-Derby
Der dritte große Traditionsverein, der sich überraschend auf einem Abstiegsplatz befindet, ist der SV Waldhof Mannheim. Auch für die Antwerpen-Elf steht ein Derby auf dem Programm, es geht gegen den 1. FC Saarbrücken. Der Druck lastet dabei allerdings nicht nur auf der Buwe, auch der FCS muss nach wettbewerbsübergreifend drei Niederlagen in Folge liefern. Nach der Heimpleite gegen Ingolstadt waren sogar schon erste "Ziehl raus“-Rufe zu vernehmen. Drei Punkte nach drei Spielen entspricht nicht den Ansprüchen der ambitionierten Saarländer.
Im Februar gelang den Saarbrückern ein umjubelter Auswärtssieg in Mannheim. Danach ging Antwerpen mit seiner Mannschaft hart ins Gericht – und stachelte diese dadurch zu einer Aufholjagd an, die im Klassenerhalt mündete. Gelingt dem SVW die Wende diesmal schon im Derby? Oder feiert der FCS den nächsten Sieg im Carl-Benz-Stadion? Insgesamt ist die Bilanz in der 3. Liga höchst ausgeglichen (jeweils drei Siege bei zwei Unentschieden), während ligenübergreifend Saarbrücken klar in Führung liegt (15 Siege vs. 9 Siege).
Bielefeld vs. Sandhausen: Top-Spiel auf der Alm
Nach jeweils zwei Auftaktsiegen mussten Bielefeld und Sandhausen am letzten Spieltag jeweils zum ersten Mal federn lassen. Die Hartwälder hatten gegen Hannover II mit 0:1 das Nachsehen, während die Arminia in Essen nicht über ein 0:0 hinauskam. Wem gelingt nun im direkten Duell die Rückkehr auf die Siegerstraße? Oder gibt es ein schiedlich-friedliches Unentschieden?
An Ambitionen mangelt es beiden jedenfalls nicht, was die jüngsten Neuverpflichtungen untermauern. Sandhausen konnte am Montag mit der Verpflichtung des talentierten Flügelspielers Stanislav Fehler nachlegen. Auch Bielefeld ließ sich nicht lumpen und nahm am Dienstag den schnellen Isaiah Young unter Vertrag, der zuvor für Essen aktiv war. Sowohl DSC-Coach Mitch Kniat als auch SVS-Trainer Sreto Ristic stehen nun vor der Qual der Wahl, welche Schützlinge sie für die Startelf nominieren sollen.
Aachen vs. Aue: Spitzenreiter am Tivoli gefordert
In der vergangenen Saison war Aue lange Zeit im Mittelfeld zu finden, pirschte sich am Ende aber noch an die Aufstiegsplätze heran, verpasste diese aber schließlich um drei Punkte. Nun sieht es ganz danach aus, dass der FCE in dieser Spielzeit von Beginn an ganz vorne mitmischt. Nach drei Spieltagen sind die Erzgebirger die einzigen, die auf eine volle Ausbeute von neun Punkten blicken können. Die Siegesserie steht nun aber dem Prüfstein, da das schwere Auswärtsspiel im Aachener Tivoli auf dem Programm steht.
Zwölf Heimsiege feierte Alemannia Aachen in der Vorsaison, der stets gut gefüllte Tivoli war eine vielzitierte Festung. Eine solche soll er nach Möglichkeit auch in der neuen Spielzeit werden. Nach einem 1:1 gegen den SC Verl, bei dem der TSV lange Zeit in Unterzahl agierte, und einem heißen Kampf im DFB-Pokal gegen Holstein Kiel (Endstand 2:3) soll nun bestenfalls der erste Heimsieg der neuen Saison folgen. Mit ihrem intensiven Pressing möchte die Backhaus-Elf die spielstarken Auer nach Möglichkeit nicht zur Entfaltung kommen lassen. Das letzte Aufeinandertreffen der beiden Rivalen, die sich nun erstmals in der 3. Liga begegnen, fand übrigens im Jahr 2011 in der 2. Bundesliga statt. Damals gab es auf dem Tivoli ein 1:1.
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