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·14. März 2024

Alles, was ihr zum 30. Spieltag wissen müsst

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Steht die 30 vorne, rückt das Ende näher – was für die eine oder andere Fußballkarriere gilt, ist auch auf die Saison umzumünzen. Neun Spieltage noch! Und dann beginnen ab sofort im Aufstiegskampf auch noch die Wochen der Wahrheit, in denen nun reihenweise direkte Duelle bevorstehen. Doch an diesem Wochenende bietet auch der Keller viel Zündstoff. Also rein in die Vorschau.

Die Ausgangslage

Jeder, der in seiner Tipp-Tabelle vor Saisonbeginn den SSV Ulm 1846 am 29. Spieltag an die Tabellenspitze der 3. Liga gesetzt hat, darf sich gerne bei uns melden – die Chancen auf Einstellung sind gut. Der Höhenflug der Spatzen wird immer erstaunlicher, ähnliches gilt für in großer Höhe doch naturgemäß bevorteilten Adler, die Preußen Münster auf den Trikots trägt. Fünf Siege in Folge sichern zunächst den vierten Platz und setzen das Trio an der Spitze mächtig unter Druck. Vor allem Jahn Regensburg, das den Schwung der Hinrunde völlig verloren hat, muss jetzt zittern. Aber auch Dynamo Dresden, das zum Auftakt der Spitzenspiel-Wochen nun die Ulmer empfängt und als weiterhin klarer Favorit ein Zeichen setzen will.


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Im Keller spielt sich weiterhin alles zwischen den Plätzen 15 und 19 ab, der Freiburger Aufwärtstrend könnte bereits zu spät kommen. Wobei auch der VfB Lübeck immer mehr als designierter Regionalligist durchgeht – er hat den Anschluss verloren und setzte Trainer Florian Schnorrenberg am Montag nach nur neun Spielen wieder vor die Tür. Ob ausgerechnet gegen den Jahn nun ein Lebenszeichen gesetzt werden kann? Schon Freitagabend duellieren sich Mannheim und Bielefeld. Und wie findet Pokal-Halbfinalist 1. FC Saarbrücken zurück in den Liga-Alltag? Hoffentlich gar nicht, denkt sich der MSV Duisburg am Samstag. Auch er steht unter massivem Siegesdruck.

Fünf Spiele im Fokus

SV Waldhof Mannheim – Arminia Bielefeld: Der größere Druck liegt beim SVW

28 versus 33 Punkte, Platz 17 versus Platz 15: Schon am Freitagabend steht ein Spieltags-Highlight bevor, das bei den Fanlagern der beteiligten Vereine aber statt Vorfreude eher nervöses Nägelkauen hervorrufen wird. Der Waldhof muss gewinnen, das steht außer Frage – denn jeder sollte davon ausgehen, dass der Hallesche FC als 16. sein Heimspiel gegen Schlusslicht Freiburg II für sich entscheiden kann.

Dies wiederum kann auch die Arminia unter Druck setzen, obgleich der souveräne 2:0-Erfolg in Dortmund zuletzt Wackersteine von den Schultern löste. Das Hinspiel war eher eine Machtdemonstration des DSC gegen chancenlose Waldhöfer, dazu tat sich Arminia in der Fremde zuletzt leichter. "Wir können dort ein deutliches Zeichen setzen", sagt Arminias Kapitän und Bald-Ruheständler Fabian Klos nun und hat recht: Bis zu acht Punkte Vorsprung auf die Abstiegszone stehen als Preis für einen Auswärtssieg im Schaufenster.

MSV Duisburg – 1. FC Saarbrücken: Notwendiges Heimsieg-Novum gegen Pokal-Euphorie

Treffen Duisburg und Saarbrücken aufeinander, können sich neutrale Zuschauer in der Regel freuen. Ein kurzer Blick zurück: 2022/23 trennten sich MSV und FCS in der Schauinsland-Reisen-Arena mit 2:2, insgesamt drei Platzverweise werden gezückt. 2021/22 siegt Saarbrücken knapp mit 4:3, 2020/21 mit 3:2 dank eines Last-Minute-Tors von Tobias Jänicke. In der 3. Liga fehlt dem MSV noch ein Heimsieg über die Blau-Schwarzen – und es gäbe kaum einen besseren Zeitpunkt als an diesem Samstag, wo es gilt, die fünf Punkte Rückstand auf den Halleschen FC zumindest nicht weiter anwachsen zu lassen.

Dem sensationell im DFB-Pokal-Halbfinale stehenden FCS fehlt der gesperrte Patrick Sontheimer, nach dem souveränen 2:0 über Aue sowie dem Pokal-Coup über Gladbach ist der Kampf mindestens um den vierten Platz aber offiziell eröffnet. Ein Zebra-Sieg gegen auswärts schwer bezwingbare Saarbrücker wäre ein Coup, der dringend benötigt wird.

VfB Lübeck – Jahn Regensburg: Reinhards zweiter Trainer-Einstand

Mangels Trainerlizenz ist er für den dauerhaften Posten nicht gefragt, doch kann Bastian Reinhardt dem totgesagten VfB Lübeck zumindest für kurze Zeit wieder Leben einhauchen? Im ersten Spiel nach dem Ende der kurzen wie glücklosen Zeit unter Florian Schnorrenberg wartet auf den designierten Absteiger der Ex-Tabellenführer von der Donau: Jahn Regensburg kriselt selbst munter vor sich hin, hat fünf Partien in Folge nicht gewonnen und könnte in dieser Verfassung sogar mehr verspielen als nur den direkten Aufstiegsrang.

Dazu wurde beim 1:1 gegen Ingolstadt auch innerhalb der Fangruppierungen diskutiert, die erste Halbzeit wurde Support verweigert, was nicht überall gut ankam. Ein Duell der Schlechtgelaunten? Jahn-Coach Joe Enochs ist sich sicher, mit Leistungen wie der aus der zweiten Halbzeit gegen Ingolstadt "noch viele Punkte" holen zu werden. Allmählich ist genau das auch nötig. Dem Favoriten fehlt Topscorer Dominik Kother gelbgesperrt.

1860 München – Preußen Münster: Die Löwen wollen den Adlerflug stoppen

Mit zwei knappen Niederlagen gegen die Spitzenteams Ulm und Dresden ist jeglicher Traum einer Sensations-Rückrunde bei 1860 München geplatzt, das "neue alte" Ziel ist nun, schnell die letzten Punkte für den sicheren Ligaverbleib einzutüten. Mit stabilen Leistungen wie der vom Gastspiel in Sachsen (1:2) sollte das möglich sein, auch gegen das Team der Stunde: Preußen Münster kommt mit fünf Siegen in Folge im Gepäck, die Euphorie ist derzeit kaum zu bremsen – auch nicht vom Karriereende der Torwart-Ikone Max Schulze Niehues in wenigen Wochen.

Das wurde nun ebenso bekannt wie die Verlängerung mit dem zweiten Urgestein, Verteidiger Simon Scherder. Während das Duo sicher spielen wird, fehlt Eigengewächs Jano Ter Horst gelb-gesperrt, Marlon Frey büßt auf Löwenseite weiter seine Drei-Spiele-Rotsünde ab. Dazu drohen weitere Ausfälle im Defensivverbund, denn Jesper Verlaat – der Löwen-Kapitän gab ebenfalls kürzlich eine in Giesing umjubelte Vertragsverlängerung bekannt – als auch Max Reinthaler setzten zuletzt mit dem Training aus.

Dynamo Dresden – SSV Ulm 1846: Ein Spitzenspiel zum Genießen

Viel mehr geht nicht: Platz 3 empfängt Platz 1. Für Dynamo ein bekanntes Gefühl – das letzte Heimspiel unter diesen Voraussetzungen endete für den damaligen Primus in einem 0:1 gegen Regensburg. Ulm kennt diesen Druck noch nicht, hat sich erstmals die Tabellenführung erobert und beim 2:0 über Sandhausen auch noch abgezockt und gefestigt gewirkt wie ein künftiger Aufsteiger. Doch genügt das, um vor mehr als 30.000 Zuschauern zu bestehen?

Es wird auch davon abhängen, ob Dresdens Formkurve weiter steigt – der Heimsieg über 1860 (2:1) war eine Erlösung, aber noch nichts rundum Überzeugendes. Personalprobleme in der Abwehr, eine wacklige kreative Achse um Spieler wie Tom Zimmerschied und Ahmet Arslan, ein Rumoren im Verein nach dem Aus von Sport-Geschäftsführer Ralf Becker: Aufsteiger Ulm wird hoffen, beim heimstärksten Team der Liga irgendwie Unsicherheit auszulösen. Eins ist klar: Je länger es 0:0 steht, desto stärker sind die Trümpfe der Donaustädter.

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