Wirtz unverzichtbar, Andrich unermüdlicher Antreiber – Die Einzelkritik zum Bayer-Sieg bei der AS Roma | OneFootball

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·3. Mai 2024

Wirtz unverzichtbar, Andrich unermüdlicher Antreiber – Die Einzelkritik zum Bayer-Sieg bei der AS Roma

Artikelbild:Wirtz unverzichtbar, Andrich unermüdlicher Antreiber – Die Einzelkritik zum Bayer-Sieg bei der AS Roma

Am Donnerstagabend gastierte Bayer 04 Leverkusen anlässlich des Europa-League-Halbfinal-Hinspiels in der Ewigen Stadt, spezifischer bei der AS Roma. In der Neuauflage des letztjährigen Aufeinandertreffens – ebenfalls Vorschlussrunde desselben Wettbewerbs – konnte sich die Werkself einen verdienten 2:0-Auswärtserfolg ergattern. Die Einzelkritik des frisch gekürten Bundesliga-Titelträgers liefert 90PLUS-Redakteur Steven Busch.

Das Stadio Olimpico war am Donnerstagabend Schauplatz der Europa-League-Begegnung zwischen der heimischen AS Roma und dem deutschen Vertreter Bayer 04 Leverkusen. Die Giallorossi erwischten den besseren Start in die Begegnung, setzten den frisch gekürten Bundesliga-Champion früh unter Druck und hatten durch Romelu Lukaku die erste Großchance der Partie. Allerdings traf der bullige belgische Mittelstürmer lediglich die Latte (21.). Erst in der Folge wurden die Aktionen des Teams von Trainer Xabi Alonso zwingender. Wie zum Beweis nutzte Bayer Karsdorps Unpässlichkeit in der 28. Minute. Alejandro Grimaldo legte quer zu Shootingstar Florian Wirtz, welcher nonchalant zur 1:0-Pausenführung einschob.


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In der zweiten Hälfte neutralisierten sich beide Seiten über weite Strecken und vielmehr war das Aufeinandertreffen von gehäuften Nickligkeiten geprägt. Insbesondere die Römer Angriffsbemühungen versandeten, mit Ausnahme einiger Standards, bereits in der Entstehung. Als dann zunehmend auch noch die Kräfte respektive Konzentration der Heimelf schwanden, schlugen die Gäste erneut eiskalt wie sehenswert zu. Bayern-Leihgabe Josip Stanisic steckte zu Robert Andrich durch, der sein Herz in die Hand nahm und die Kugel zum 2:0-Endstand in die Maschen donnerte (73.).

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Die Einzelkritik der Bayer-Protagonisten. Benotet wird nach dem Schulnotensystem, also von 1 – 6. Auch x,5-Noten sind möglich. Bei Spielern, die erst spät in der Partie eingewechselt wurden und keinen elementaren Einfluss hatten, entfällt die Bewertung.

Bayer 04 Leverkusen – Tah zunächst mit Problemen, dann wieder Abwehrchef; Stanisic mit Offensivdrang

Matej Kovar: Erstmals wurde der etatmäßige Pokal-Torhüter der Werkself in der 11. Minute durch einen letztlich harmlosen Dybala-Abschluss gefordert. Überdies fast überhaupt nicht von der AS Roma zu Paraden gezwungen. In der Nachspielzeit der Begegnung mit einer fatalen Nachlässigkeit, als der tschechische Schlussmann eine Flanke unterlief und somit beinahe noch den Anschlusstreffer für die Giallorossi begünstigt hätte. Note: 3,5

Josip Stanisic: Ein grober Stellungsfehler, der jedoch aufgrund einer Abseitsstellung von El Shaarawy nicht weiter ins Gewicht fiel. Ansonsten aufmerksam und zweikampfstark am Boden. Sporadisch schaltete sich die Bayern-Leihgabe in die Offensivaktionen des deutschen Meisters ein. Bei einem solchen Ausflug legte der 24-jährige rechte Schienenspieler das 2:0 mit einer Energieleistung für Andrich auf (73.). Note:2,0

Jonathan Tah: Frühe gelbe Karte infolge eines ungeschickten Zweikampfverhaltens gegen Roma-Torjäger Lukaku (16.). Wirkte danach etwas fahrig. Kam beim Lukaku-Lattentreffer nicht ins Kopfballduell (21.). Mit fortschreitender Spieldauer avancierte der passsichere Musterprofi (96 Prozent angekommene Pässe; Bestwert innerhalb der Bayer-Startelf) aber wieder zum Abwehrchef. Ließ Lukaku im zweiten Durchgang nicht mehr zur Entfaltung kommen. Note: 2,5

Edmond Tapsoba: Der Innenverteidiger aus Burkina Faso lieferte eine beeindruckend routinierte Performance. Sehr robust in den direkten Duellen, gute Antizipation und mit der Fähigkeit, sich spielerisch aus dem temporären Römer Angriffspressing zu befreien. Note: 2,0

Piero Hincapié: Als linker Part der Dreierkette defensiv gegen den zunächst quirligen Dybala ordentlich gefordert. Hier und da mit falscher Positionierung und fehlender Beweglichkeit. Erarbeitete sich aber im Laufe der Partie mehr Selbstvertrauen und steigerte den Gesamteindruck. Note: 3,5

Robert Andrich: Zwei formidable Distanzschüsse des nimmermüden Kraftpakets als Warnsignal (41. & 58.). Ein weiterer Urknall des Neu-Nationalspielers landete sehenswert zur 2:0-Führung im Giebel des Römer Gehäuses (73.). Ansonsten lieferte der Antreiber eine mittlerweile fast alltägliche Vorstellung ab: unaufgeregt, zweikampfstark, souverän. In dieser Form auch für den DFB-Kader nahezu unverzichtbar. Note: 1,5

Granit Xhaka: Der Schweizer Mittelfeldstratege verbuchte mit seinem Distanzschuss zugleich das erste offensive Ausrufezeichen von Bayer 04 (4.). Glück, dass sein Foulspiel gegen Dybala nicht mit einer Verwarnung geahndet wurde (25.). Passmaschine im Zentrum (95 Prozent angekommene Zuspiele), allerdings mit einigen Schwächen in direkten Zweikämpfen. Note: 3,0

Jeremie Frimpong (bis 88.): Hatte die 1:0-Führung für Bayer 04 Leverkusen auf dem Fuß, doch der schnelle Niederländer vergab freistehend die Großchance (23.). Tolle Vorlage auf Wirtz (31.). Vielversprechender Versuch aus der Drehung, der nur wenige Zentimeter am Pfosten vorbeirauschte (34.). Wirkte in der letzten Entscheidungsfindung etwas glücklos. In der zweiten Hälfte zunehmend mit Defensivaufgaben betraut. Note: 3,5

Florian Wirtz (bis 77.): Der etatmäßige Spielgestalter fand sich häufig als ungewohnter verkappter Neuner in vorderster Front wieder. Perfekter Vertikalpass auf Frimpong (23.). Wurde in der 28. Minute von Grimaldo in Szene gesetzt und verwertete eiskalt zur 1:0-Führung für die Werkself. Hätte wenig später sogar das Ergebnis ausbauen können, jedoch landete der Abschluss des Edeltechnikers in Svilars Armen (31.); Ballbehandlung eine Augenweide. Note: 1,5

Alejandro Grimaldo (bis 90.+3): Rückte von der angestammten Rolle als linker Schienenspieler häufig ins Zentrum, um so Platz für Adli und Hincapié zu schaffen. Spekulierte auf Karsdorps Fehler und assistierte zum 1:0 durch Mannschaftskollege Wirtz (28.). Auch Frimpongs Großchance bereitete der Spanier präzise vor (34.). Unermüdlicher Vorwärtsdrang, ohne dabei die Defensive gänzlich zu vernachlässigen. Starke Hereingaben. Note: 2,0

Amine Adli (bis 77.): Rotierte regelmäßig mit Wirtz in die Position des „falschen“ Mittelstürmers. Darüber hinaus ließ sich der marokkanische Nationalspieler allerdings auch beständig tief fallen – beispielsweise auf den linken Flügel – um so mit Tempo in Richtung Roma-Strafraum zu dribbeln. Häufig nur durch Fouls zu bremsen. Schlampiges Zuspiel in aussichtsreicher Situation (53.). Bisweilen mit einigen Standproblemen auf dem seifigen Römer Rasen. Note: 3,0

Einwechslungen:

Jonas Hofmann (ab 77.): Nicht zu bewerten.

Nathan Tella (ab 77.): Nicht zu bewerten.

Exequiel Palacios (ab 88.): Nicht zu bewerten.

Odilon Kossounou (ab 90.+3): Nicht zu bewerten.

(Photo by Paolo Bruno/Getty Images)

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