FCBinside.de
·06 de agosto de 2025
Zwischen Ronaldinho und Mandela: Was Bayern-Star Tah antreibt

In partnership with
Yahoo sportsFCBinside.de
·06 de agosto de 2025
Er trägt das Bayern-Trikot mit der Nummer 4 – doch die wahre Inspiration für Jonathan Tah stammt von ganz anderen Namen. Was den 29-Jährigen persönlich formt, reicht weit über den Fußball hinaus.
Wenn Jonathan Tah über seine Vorbilder spricht, fallen Namen, die man in einem Fußballinterview nicht unbedingt erwartet. Im Gespräch mit dem Bayern-Magazin 51 nennt der Innenverteidiger Persönlichkeiten, die für ihn mehr als nur Idole sind: „Für mich ist Nelson Mandela bis heute jemand ganz Großes, der sehr viel bewegt hat und von dem ich viel Inspiration mitgenommen habe.“
Auf dem Platz wiederum prägte ihn vor allem die Leichtigkeit eines anderen: „Ronaldinho – er war eines meiner Idole, als ich als Kind auf der Straße Fußball gespielt habe. […] Diese spezielle Leidenschaft – die hat er für mich repräsentiert. Und das habe ich mir von ihm mitgenommen.“
Tah geht seinen eigenen Weg – und dabei helfen ihm klare Prinzipien. Führung bedeutet für ihn vor allem eines: Vorbild sein. „Meine Philosophie lautet ‚leading by example‘: Du kannst nicht von anderen etwas fordern, was du selbst nicht lebst.“ Auch wenn er auf dem Platz nicht der Lauteste sei, wolle er in entscheidenden Momenten den Überblick behalten.
Diese Haltung zeigt sich auch in seiner Rolle beim FC Bayern. Er möchte seine Mitspieler nicht nur durch Leistung, sondern auch durch Haltung mitreißen. „Ich bin von Natur aus jemand, der andere motivieren und inspirieren will. Das mache ich viel durch Kommunikation – aber man muss dabei nicht der Lauteste sein, wichtiger ist, in gewissen Situationen klar zu sein und den Überblick zu behalten.“
Neben dem Sport spielt die persönliche Reflexion für Tah eine zentrale Rolle. Lesen gehört ebenso zu seinem Alltag wie ein festes Morgen- und Abendritual. „Ich habe zum Beispiel auch während der Klub-WM jeden Tag gelesen – ich nutze die Zeit zwischen Training und Aktivitäten bewusst, weil es mir guttut.“
In seinem „Daily Journal“ notiert er morgens seine Ziele und abends, wofür er dankbar ist. „Ich habe vor einiger Zeit für mich gemerkt: Je bewusster ich lebe, desto klarer bin ich – und desto glücklicher.“
Tah spricht offen über gesellschaftliche Themen, die ihn bewegen – vor allem über Rassismus. Er macht dabei kein Geheimnis daraus, dass solche Gespräche auch im Privaten wichtig sind: „Als ich mit meiner Frau zusammenkam, eine Deutsch-Italienerin, wusste sie vieles bisher nicht, beispielsweise beim Thema Alltagsrassismus. […] Deshalb finde ich den offenen Austausch darüber so wichtig.“
Am Ende seiner Karriere soll man sich nicht nur an den Fußballer Tah erinnern. Sondern an den Menschen dahinter. „Dass ich ein authentischer Mensch war. Einer, der mutig war. Der immer versucht hat, Verantwortung zu übernehmen.“