Von Altintop bis Anelka: Die größten Flops und One Hit Wonder | OneFootball

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·03 de julho de 2024

Von Altintop bis Anelka: Die größten Flops und One Hit Wonder

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Nicht nur Altintop, Cassano und Anelka haben in gewisser Weise Kultstatus im Madridismo – Fotos: getty images

„Flop“ Anelka brachte einen CL-Titel und die Millionen zurück

In der kollektiven Erinnerung war Nicolas Anelka einer der größten Transferflops von Real Madrid in den letzten Jahrzehnten. War es aber wirklich so? Die Erwartungen waren riesig, als der französische Nationalspieler im Sommer 1999 für umgerechnet 34 Millionen Euro von Arsenal zu den Königlichen wechselte. Weder unter John Toshack noch unter Nachfolger Vicente del Bosque lief es für den Angreifer: Anelka dachte nicht daran, die spanische Sprache zu lernen, isolierte sich zunehmend vom Team, und als er sich weigerte, am Training teilzunehmen, wurde er für 45 Tage suspendiert. Del Bosque muss dann in der Schlussphase der Saison eine Eingebung gehabt haben, denn er setzte ausgerechnet im Halbfinale der Champions League gegen den hochfavorisierten FC Bayern auf das Sorgenkind, und ausgerechnet Anelka wurde in diesem Duell zur entscheidenden Figur: Im Hinspiel im Bernabéu (2:0) machte er das Spiel seines Lebens und erzielte das Führungstor, und im Rückspiel in München machte er beim 1:2 den entscheidenden Auswärtstreffer. So wurde der große Fehlgriff zu seinem der Helden des achten CL-Titels – im Finale von Paris schlug Real den FC Valencia (3:0), und Anelka verließ den Verein anschließend für 34 Millionen Euro in Richtung Paris – und das angeblich fluchtartig im Kofferraum. Seit dem Abgang aus Madrid wechselte der Stürmer noch zwölf weitere Vereine, bevor er 2016 seine Karriere beendete. Ohne Anelkas Tore gegen Bayern hätte es die „Octava“ nie gegeben, Del Bosque wäre sehr wahrscheinlich nicht länger Trainer der Blancos geblieben, und ob dann zwei Jahre später der nächste CL-Triumph passiert wäre, ist zumindest fraglich. Man kann also mit Fug und Recht behaupten, dass Real Madrid der einzige Verein in der Karriere des französischen „enfant terribles“ nach Arsenal war, für den sich die Verpflichtung des Stürmers voll gelohnt hat.


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Im Halbfinale der Champions League 1999/00 war Nicolas Anelka der entscheidende Mann – Foto: Ross Kinnaird/ALLSPORT

César Sánchez: Die wichtigste Finalverletzung der CL-Geschichte

Vorweg: César Sánchez war an und für sich ein grundsolider Torwart und kein Flop. Und dennoch gehört seine Geschichte unbedingt in diese Auflistung. Der damals 29-jährige spanische Keeper wurde im Sommer 2000 als Backup für das neue Wunderkind Iker Casillas verpflichtet und kam in den ersten eineinhalb Jahren über sporadische Einsätze in Pokal-Wettbewerben nicht hinaus. Als der noch sehr junge Casillas in der Saison 2001/02 mehrfach schwächelte, setzte Trainer Del Bosque in der Rückrunde auf den erfahrenen Sánchez, der durchaus solide hielt und mit den Blancos ins Champions-League-Finale einzog. Dort hatte der Spanier dann seinen ganz großen Abend und ging in die Geschichtsbücher – in zweierlei Hinsicht. Erst hielt er gegen Bayer Leverkusen mehrfach in bravouröser Manier, doch dann musste er in der 68. Minute verletzungsbedingt ausgewechselt werden. In dem Moment schlug die große Stunde des Iker Casillas, der ins Spiel kam. Der damals erst 21-Jährige hielt mit mehreren Paraden und spontan abgeschnittenen Trikotärmeln die 2:1-Führung fest und wurde zum Helden des neunten CL-Triumphs der Königlichen – er sollte für mehr als ein Jahrzehnt im Tor bleiben und wurde zu einer Real-Ikone. So ging César Sánchez als einer der Helden der „Novena“ und als „Geburtshelfer“ einer der größten Torwartlegenden in die Geschichte ein. Wahrscheinlich hätte Real auch ohne Casillas und Césars Verletzung gegen Leverkusen gewonnen, denn er hielt ja hervorragend, doch es hätte womöglich einen der größten Torhüter seiner Historie nicht gewonnen.

„El Gordito“ und das Derbi Madrileño

Im Januar 2006 verkündete der spanische Rekordmeister die Verpflichtung von Antonio Cassano. Die Königlichen zahlten 5,5 Millionen Euro für den damals 23-jährigen Stürmer, dessen Vertrag in Rom im Juni ausgelaufen wäre und er unterzeichnete einen Vertrag bis 2010. Der Italiener kam übergewichtig in Madrid an, weshalb man ihm den Spitznamen „El Gordito“ (das Dickerchen) verpasste, und präsentierte sich gleich zu Beginn formschwach, doch dann kam der 5. März 2006 und das Madrider Stadtderby im Bernabéu. In seinem sechsten Einsatz für das weiße Ballett, dem ersten in der Startelf, war Cassano mit einem Tor und einem Assist der Mann des Abends beim 2:1-Sieg. Und als alle Welt dachte, dass die Galavorstellung der große Durchbruch war, kam danach: nichts. Es folgten nur noch zwei Startelfeinsätze in der Saison, und selbst unter Fabio Capello spielte das Problemkind in der Meistersaison 2006/07 überhaupt keine Rolle mehr. Nachdem er seinen Landsmann wüst beschimpft und beleidigt hatte, wurde er sogar aus dem Kader verbannt. Nach 18 Monaten beendete Real das Engagement und verlieh den Fehleinkauf an Sampdoria Genua. Der große, übergewichtige Auftritt im Derby blieb das einzige Highlight eines klassischen Missverständnisses.

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Selbst bei seinem einzigen großen Auftritt für Real sah man Antonio Cassano das Übergewicht an – Foto: PHILIPPE DESMAZES/AFP via Getty Images

Denis Cheryshev: Die „Phantomsperre“ und ihre ungeahnten Folgen

Der Sohn des ehemaligen russischen Nationalspielers Dmitri Cheryshev kam bereits 2002 im Alter von elf Jahren in die Jugendakademie von Real Madrid, durchlief anschließend alle Nachwuchsteams bis zur Castilla, mit der er in der Saison 2011/12 in die Segunda División aufstieg. Im November 2012 gab der junge Russe im Pokalspiel gegen Alcoyano sein Debüt in der ersten Mannschaft der Königlichen, die ihn anschließend vor der nächsten Saison zunächst an den FC Sevilla und ein Jahr später an Villarreal verliehen. Mit dem „Gelben U-Boot“ spielte Denis Cheryshev sechsmal in der Copa del Rey und sah drei Gelbe Karten, die letzte im Halbfinal-Rückspiel gegen den FC Barcelona, in dem Villarreal ausschied. Cheryshev war dadurch für das nächste Pokalspiel in der folgenden Saison gesperrt. Dennoch absolvierte er am 2. Dezember 2015 mit Real Madrid das erste Spiel des Vereins in der Copa beim FC Cádiz und steuerte in der dritten Minute sogar den Treffer zum 1:0 für die Blancos bei. Die Sperre sei zu Beginn des Spiels Cheftrainer Rafael Benítez nicht bekannt gewesen, da Villarreal nach Ablauf des Leihgeschäfts keine Informationen dazu gegeben habe. Als während des Spiels die Sperre bekannt wurde, wechselte Benítez den Spieler sofort wieder aus, doch es war zu spät – Cádiz legte Einspruch gegen die Wertung des Ergebnisses ein (ein 3:0-Sieg der Blancos), der den Andalusiern Recht gab und Real aus dem Wettbewerb ausschloss. Cheryshev wurde am 1. Februar 2016 an den FC Valencia verliehen und kehrte nie wieder an die Concha Espina zurück.

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Rafa Benitez wechselte Cheryshev zwar aus, als er von dessen Sperre erfuhr, doch es war schon zu spät – Foto: Denis Doyle/Getty Images

Viel schwerwiegender waren die Folgen des Copa-Fauxpas für Benítez: Der Trainer wurde nur einen Monat später entlassen. Wahrscheinlich hätte Benítez auch ohne den Cheryshev-Skandal nur schwer das Ende der Saison auf der Real-Bank erlebt, dafür waren die Ergebnisse in LaLiga einfach zu schlecht, doch der Vorfall wirkte wie ein Brandbeschleiniger. Sein Nachfolger wurde ein gewisser Zinédine Zidane. Der Rest ist Geschichte. Die Frage, ob „Zizous“ Erfolgsstory bei den Königlichen bei einem späteren Amtsantritt genauso eingetreten wäre oder ob er dann überhaupt Cheftrainer geworden wäre, ist zwar spekulativ, aber nicht unberechtigt. In jedem Fall hatte der „Caso Cheryshev“ am Ende schicksalhafte und bis heute reichende Folgen für den weiteren Verlauf der Vereinshistorie.

Mariano Díaz und das unnötige Clásico-Tor

Als Real Madrid im Sommer 2018 den ehemaligen Canterano von Olympique Lyon für 22 Millionen Euro zurückholte, waren die Erwartungen sehr hoch – der damals 25-Jährige hatte in Frankreich in 37 Einsätzen immerhin 18 Mal getroffen. Die Königlichen statteten den Stürmer mit einem Fünfjahresvertrag und anfangs sogar mit der Nummer 7 aus. In der aus Vereinssicht sehr schwierigen Saison 2018/19 traf Mariano nur dreimal, fiel dafür umso öfter verletzt aus – mal war es die Leiste, dann muskuläre Probleme, zu guter Letzt klemmte der Ischiasnerv. In der darauffolgenden Spielzeit, in der er die komplette Hinrunde wegen diverser Blessuren verpasste, kam dann aber der große Moment des Angreifers: Am 1. März 2020 wurde er in der Nachspielzeit des Clásicos gegen den FC Barcelona beim Stand von 1:0 eingewechselt – und traf umgehend zum Endstand von 2:0!

Das sollte doch die große Befreiung, der Durchbruch des Mariano Díaz sein! Mittlerweile wissen wir, dass danach nichts mehr kam, einfach gar nichts. Dreieinhalb Jahre, zwei Liga-Tore, eine Nasen-OP und diverse Verletzungen später lief sein ausgesessener Vertrag aus und die unendliche Geschichte nahm ein Ende. Hätte er im März 2020 gegen Barça bloß nicht getroffen! Real hätte das Spiel ohenhin gewonnen, und Mariano hätte womöglich irgendwann ein Einsehen gehabt und eines der Angebote, die es im Laufe der Jahre durchaus gab, angenommen. So blieb der Clásico-Held bis zum bitteren Ende.

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Mariano Díaz schoss am 1. März 2020 das 2:0 im Clásico, danach kam vom Stürmer nichts mehr – Foto: GABRIEL BOUYS/AFP via Getty Images

Hamit Altintop: Lehrstunde für Iniesta

Der zur Saison 2011/12 vom FC Bayern München für fünf Millionen Euro verpflichtete türkische Nationalspieler kam nie über den Status eines Ergänzungsspielers hinaus und absolvierte in der Liga lediglich 155 Einsatzminuten. Und doch hatte Hamit Altintop seinen ganz großen Moment: Im Viertelfinal-Hinspiel der Copa del Rey gegen den Erzrivalen aus Barcelona erteilte Altintop ausgerechnet Andrés Iniesta eine kurze Lehrstunde, ließ den späteren Weltmeister auf dem rechten Flügel aussteigen, wie es wohl niemand davor und danach gemacht hat. Allein nützte die Aktion herzlich wenig, denn aus der Aktion entstand weder ein Tor noch konnten die Königlichen das Spiel gewinnen – 1:2 stand es nach dem Hinspiel und im Camp Nou kamen die Blancos nicht über ein 2:2 hinaus. Immerhin konnte Altintop nach der Saison als spanischer Meister zu Galatasaray Istanbul wechseln. Mit kleinem Kultstatus im Madridismo.

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