LigaInsider
·10 de novembro de 2024
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Geschichten wie diese schreibt nur der Fußball. In der 89. Minute der Partie zwischen Werder Bremen und Holstein Kiel schraubte sich Oliver Burke nach einer Flanke von Keke Topp in die Höhe und köpfte das Leder mit voller Wucht präzise ins rechte Eck. 2:1 für Werder Bremen, das komplette Weserstadion in Ekstase. Der erste Heimsieg der Saison ist perfekt. Durch sein spätes Siegtor avancierte Burke mal wieder zum Matchwinner für Werder. Für den Schotten war es der erste Bundesligatreffer seit über zwei Jahren. Letztmals traf er beim historischen 3:2-Auswärtssieg gegen Borussia Dortmund im August 2022. Auf der Pressekonferenz nach der Partie drehte sich daher fast alles um den Stürmer, dem im Sommer die wenigsten zugetraut hatten, noch einmal eine wichtige Rolle im Team von Ole Werner spielen zu können. Seinen Trainer freut es umso mehr: „Dass jemand wie Oliver Burke das Stadion zum Beben bringt, der schon ein paar Mal totgesagt wurde, ist einfach eine tolle Geschichte“, erklärte der Coach. Diese habe er sich in den vergangenen Wochen und Monaten verdient, „weil er dran geblieben ist und sich anders präsentiert hat als noch vor seiner Leihe“, so Werner der sich „extrem für ihn und die Mannschaft freue“.
Burkes Laufbahn am Osterdeich ist alles andere als gewöhnlich. In der vergangenen Saison spielte er auf Leihbasis beim Birmingham City FC in der zweiten Englischen Liga, blieb dort jedoch glücklos. Im Sommer hätte er Bremen eigentlich verlassen sollen, doch ein Wechsel kam nicht zustande. Stattdessen erkämpfte er sich unter Werner eine neue Chance. „Er arbeitet jeden Tag, das ist ein Unterschied zu vorher“, erklärte der Chefcoach, der ihn früher „oft daran erinnern musste, als er Schwierigkeiten hatte, sich jeden Tag zu pushen.“ Nun sei das anders, was dem Trainerteam „ein gutes Gefühl“ nach seinen Einwechslungen gebe. Entscheidend für den Sinneswandel seien die vielen Gespräche im Sommer gewesen. Sowohl zwischen Trainer und Spieler, aber auch zwischen dem Spieler und seinen Mannschaftskollegen. „Das hat ihm extrem geholfen“, eklärte Werner, der Burke nun als veränderten Spieler sieht, „der sehr wichtig für uns sein kann“. Durch seinen Trainingseifer hat sich Burke auch ein gewisses Standing innerhalb der Mannschaft erarbeitet. „Die letzten Jahre hat er es ein bisschen schleifen lassen, so ist er halt. Aber dieses Jahr ist er top, er gibt Gas, er haut sich voll rein, er ackert im Training“, lobte ihn Kapitän Marco Friedl nach dem Kiel-Spiel. „Mit seiner Stärke, seiner Sprungkraft, seinem Speed kann er eine Waffe sein. Zum Glück funktioniert es bei ihm gut, und ich freue mich extrem für ihn.“
Für den Moment ist Burke also wieder wichtig für Werder Bremen. Gilt das auch über die Saison hinaus? Sein Vertrag läuft 2025 aus. Der Schotte kann sich eine Verlängerung gut vorstellen. „Ich würde es lieben, aber das entscheide nicht ich. Ich muss mich beweisen, den Fuß auf dem Gas lassen, und alles andere regelt sich hoffentlich von alleine“, erklärte er in der Mixed Zone nach der Partie. Wohl fühlt er sich beim Nordklub aber sehr: „Ich liebe es, hier als Spieler zu sein. Es ist ein super Verein und ein toller Ort für mich.“ Trainer Ole Werner ist mit der Art und Weise, wie Burke arbeitet, „grundsätzlich zufrieden“. Eine Vertragsverlängerung sei jedoch ein Thema, das zwischen Verein und Spieler zu klären ist. Die Tür ist jedenfalls offen. Noch vor wenigen Monaten sah das ganz anders aus.
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