„Seelenlose Mannschaft“: Experte sieht FC Bayern in der Identitätskrise | OneFootball

Transfer-Experte Florian Plettenberg sieht den FC Bayern an einem gefährlichen Scheideweg. Der Sky-Reporter kritisiert die aktuelle Transferpolitik und warnte vor einem schleichenden Verlust der Vereinsidentität.

Plettenberg erinnerte an vergangene Tage, als die Münchner eine unverrückbare Achse aus Führungsspielern und Identifikationsfiguren hatten: „Es gab mal einen David Alaba, einen Jérôme Boateng in Topform, Thiago im Mittelfeld, ein Arjen Robben, einen Ribéry und einen Lewandowski. Diese Achse sehe ich nicht mehr – sie ist ihnen abhandengekommen. Mangels echter Führungsspieler, mangels nicht geglückter Transfers“, betonte dieser im Podcast A coffee with Jovi.

Weniger Identifikationsfiguren, mehr Star-Importe

Für den Sky-Reporter ist der aktuelle Kader der Bayern ein Risiko: „Die Bayern werden echte Probleme bekommen, da diese Mannschaft immer seelenloser wird. Seelenloser, weil die, mit denen du dich richtig identifizieren kannst, immer weniger werden.“

Er nannte konkrete Beispiele: „Ein Joshua Kimmich kann nicht nach jedem Spiel reden. Ein Goretzka hat sich vollkommen zurückgezogen aus den Medien. Ein Manuel Neuer macht nicht mehr jedes Spiel. Da wird es schon eng.“

Plettenberg stellt infrage, ob die Verantwortlichen den Wegfall dieser Charaktere auf Dauer kompensieren können: „Ich bin echt gespannt, wie die Bayern es schaffen, diese wegfallenden Charaktere zu ersetzen. Es wird spannend zu sehen, welche Transferstrategie sie wählen werden. Denn nur mit Stars aus dem Ausland wird ihnen, glaube ich, nicht geholfen sein.“

Die Aussagen treffen einen wunden Punkt: In den letzten Jahren verpflichtete der Rekordmeister immer wieder teure Stars aus der Premier League und anderen Top-Ligen, während gestandene Klub-Ikonen nach und nach verabschiedet wurden. Die Kernfrage lautet daher: Schafft es der Verein wieder eine neue „Bayern-DNA“ zu entwickeln.