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·27 de agosto de 2025

Pokaldrama in Wiesbaden! Wie schlimm war es wirklich?

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In der ersten Runde des DFB-Pokals hat sich der FC Bayern mit 3:2 beim SV Wehen Wiesbaden durchgesetzt. Aus viel Ballbesitz machte der FCB aber zu wenig Ertrag.

In den letzten fünf Jahren setzte es für den FC Bayern zahlreiche Pokalpleiten, das konnte beim SV Wehen Wiesbaden in der ersten Runde des DFB-Pokals gerade noch einmal vermieden werden. Allerdings wirkte der Auftritt trotz viel Ballbesitz nicht souverän, im Gegenteil: Nach dem Anschlusstreffer und Ausgleich der Gäste hätte es auch ganz anders ausgehen können. Harry Kane rettete die Bayern.


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Für das Pokalspiel gegen Wehen Wiesbaden nahm Trainer Vincent Kompany dabei im Vergleich zum vorangegangenen 6:0-Erfolg gegen RB Leipzig ganze sechs Änderungen an seiner Startformation vor.

Im Tor ersetzte Urbig den nach einer Rotsperre aus der Vorsaison fehlenden Neuer. In der Abwehr rückten Boey (rechts) und Kim (zentral) für Laimer und Upamecano in die Mannschaft. Guerreiro begann links, Pavlović (neben Kimmich) und der junge Karl kamen im MIttelfeld anstelle von Stanišić, Goretzka und dem zuletzt so überzeugenden Gnabry zum Einsatz. Die ausgewechselten Spieler nahmen zunächst auf der Bank Platz. In der Elf aus dem Leipzig-Spiel blieben so lediglich Tah, Kimmich, Olise, Díaz und Kane.

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SV Wehen Wiesbaden – FC Bayern München: Der Spielverlauf

Erste Hälfte: Viel Ballbesitz und viel zu wenig Ertrag

Schon nach zehn Sekunden kam Luis Díaz auf Zuspiel von Harry Kane zu seiner ersten Chance und es sollte durchaus munter weitergehen. Die Bayern hatten viel Ballbesitz, dazu einen überhasteten Schuss von Olise. In der 9. Minute rückte dann erstmals der Schiedsrichter in den Mittelpunkt: Olise schickte Boey mit einem präzisen Pass auf der rechten Seite in die Tiefe.

Der Außenverteidiger setzte sich im Duell mit Gözüsirin durch und legte anschließend auf Kane im Strafraum ab. Dessen Abschluss aus knapp acht Metern wurde zunächst von Gillekens geblockt. Im Fallen streckte der Verteidiger jedoch den Arm nach oben und versuchte, den Ball unauffällig mit der Hand wegzuwischen. Schiedsrichter Daniel Siebert wertete die Szene allerdings nicht als Handspiel, sondern entschied überraschend auf Offensivfoul.

In der nächsten auffälligen Szene in der 15. Minute entschied Daniel Siebert dann für die Bayern, Boey wurde nach einer Guerreiro-Flanke von Johansson gehalten, Elfmeter. Harry Kane verwandelte souverän zum verdienten 1:0. Es blieb aber das Gefühl einer Konzessions-Entscheidung wegen der ersten Szene.

In der 38. Minute bot sich den Hausherren dann auf einmal eine vielversprechende Gelegenheit, da die Bayern in der Defensive unsortiert standen. Johansson spielte auf Kaya, dessen Schussversuch von Kim geblockt wurde. Der Ball landete dann bei Agrafiotis, der aus halblinker Position mit einem Schlenzer ins rechte Eck abschloss, aber die Kugel flog deutlich über das Tor. Lediglich mit einem 1:0 ging es trotz hoher Dominanz und über 80 Prozent Ballbesitz in die Pause.

Die Bayern zeigten dabei eine äußerst dominante Spielanlage und steigerten den Druck nach vorne kontinuierlich. Aber schon in der vergangenen Saison hatte das Team immer wieder Schwierigkeiten, die entscheidenden letzten oder vorletzten Aktionen effektiv abzuschließen, ein Problem, das auch diesmal wieder deutlich zu erkennen war. Vor allem Díaz vergab zahlreiche gute Chancen – fast schon in Sané-Manier.

Wiesbaden erwischt die Bayern eiskalt – Kane rettet die Bayern

Die erste Bayern-Gelegenheit gab es in der 51. Minute: Karl startete und zog mit dem Ball geschickt ins Zentrum, bis in den gegnerischen Strafraum. Dort steckte er den Ball in den Lauf von Boey, doch Janitzek versuchte zu klären und grätschte den Ball unglücklich genau vor die Füße von Olise. Aus halbrechter Position schob der Mittelfeldspieler die Kugel flach ins kurze Eck und sorgte damit für das zweite Tor der Bayern.

In der 56. Minute zappelte der Ball zum dritten Mal im Netz, nachdem Guerreiro einen Querpass von Kane über die Linie drückte. Doch beim wirklich traumhaften Zuspiel von Olise stand der Engländer nur knapp im Abseits, so dass der Treffer nicht anerkannt wurde.

Wenig später schnappte sich Pavlović den Ball nach einem Fehler im Aufbau der Gastgeber und leitete sofort auf Luis Díaz weiter. Der zog im Eins-gegen-eins auf Stritzel zu und setzte den Ball jedoch (wieder) knapp rechts am Tor vorbei. Stritzel war noch leicht dran, sodass es mit einer Ecke weiterging, eine starke Parade des Keepers.

In der 64. Minute dann die kalte Dusche Nummer eins: May setzte sich auf der linken Seite gegen Olise durch und schlug dann eine präzise Flanke an den zweiten Pfosten. Kaya entwischte Tah und traf per Volley zum Anschlusstreffer. Urbig war aus kurzer Distanz chancenlos. Dann brachte Kompany mit Goretzka und Gnabry für Pavlović und Karl zwei neue Akteure.

Aber es folgte der Tragödie zweiter Teil: Ein langer Ball von Flotho und die anschließende Kopfballverlängerung reichten, um die gesamte Bayern-Defensive auszuhebeln. Kaya war frei durch und verwandelte die Chance mit einem wuchtigen Schuss ins Netz.

In der 74. Minute gab es dann erneut Elfmeter für die Bayern nach einer turbulenten Dreifachchance: Zunächst scheiterte Gnabry an Stritzel, Kanes Nachschuss wurde geblockt, und beim dritten Versuch wurde Kane in der Schussbewegung von Nejad Haji Lor zu Fall gebracht. Den fälligen Strafstoß wollten die Münchner nun verwandeln. Aber passend zu diesem Abend scheiterte Kane am starken Stritzel.

Für Guerreiro und Boey kamen in der 78. Minute dann Stanišić und Laimer. Bis kurz vor Schluss musste man mit einer Blamage und der Verlängerung rechnen, aber Kane machte seinen verschossenen Elfmeter wieder gut und rettete die Bayern mit einem Kopfball. Das war sehr knapp.

Drei Dinge, die auffielen

Schon am Mittwoch-Abend eröffnete Kompany die „Wagner-Festspiele“

Vor dem Spiel gegen Wehen Wiesbaden gab der Trainer des FC Bayern eine vielsagende Pressekonferenz. Er betonte, dass er das Wort „Rotation“ nicht mag und vor allem den Respekt vor dem Gegner in den Fokus stellte. Doch Taten sprechen bekanntlich lauter als Worte, und der Coach überraschte ganz á la „Louis van Kompany“ am Pokal-Abend mit ganzen sechs Änderungen in der Startelf im Vergleich zum überzeugenden 6:0 gegen Leipzig.

Diese Entscheidung wirft unweigerlich die Frage auf: Handelt es sich hier lediglich um die pragmatische Handschrift eines Trainers, der in frühen Pokalrunden bewusst rotiert, um seine Schlüsselspieler für den Ligaalltag frisch zu halten? Oder steckt doch mehr dahinter? Vincent Kompany wirkte bisher nicht wie ein Coach, der auf Rotation setzt, vielmehr deutet vieles darauf hin, dass er bereits das nächste Bundesligaduell gegen den FC Augsburg gedanklich vorwegnimmt oder plant.

Denn mit Sandro Wagner an der Seitenlinie hat der FCA eine neue Energie entfacht: noch aggressiveres Anlaufen, unermüdliche Laufbereitschaft, ein Fußball, der wenig filigran wirkt, dafür aber körperlich und emotional enorm fordernd ist. Genau diese Spielweise hat den Bayern in den letzten Jahren in Augsburg sowieso immer wieder Kopfzerbrechen bereitet. Kompany scheint entschlossen, diesmal keinen Zufall zu riskieren: Die „Wagner-Festspiele“ am kommenden Samstag sind längst eingeläutet, lange bevor der Anpfiff ertönt. Ob sich das gelohnt hat, bleibt abzuwarten.

Luis Díaz erinnert an Leroy Sané

Der kolumbianische Flügelstürmer Luis Díaz zeigte im Duell mit Wiesbaden wieder, wie gefährlich er mit Tempo und Ball am Fuß sein kann, doch die Kaltschnäuzigkeit im Abschluss ließ er vermissen.

Bereits nach zehn Sekunden bot sich Díaz die Riesenchance zur frühen Führung, als er nach Kane-Zuspiel frei vor Stritzel auftauchte. Statt des erhofften Jubels blieb aber nur das Kopfschütteln, weil der Torwart stark reagierte. Auch in der siebten Minute fehlte ihm die Präzision: Ein Rechtsschuss aus der Distanz flog doch relativ deutlich über den Kasten.

Die beste Gelegenheit hatte Díaz nach knapp einer halben Stunde. Boey bediente ihn mustergültig im Strafraum, doch statt des erlösenden Treffers blockten Gillekens und Janitzek den Schuss in höchster Not. Auch anschließend kurz vor der Pause versucht es Díaz nach einem gefühlvollen Heber von Karl aus halblinker Position mit einem Fallrückzieher, verfehlte das Tor jedoch deutlich auf der linken Seite.

Auch in der 61. Minute vergab er und wirkte zunehmend frustriert. Nach einem Vorstoß von Olise in den Strafraum eroberte er den Ball zurück und hatte aus zehn Metern freie Schussbahn, aber er setzte die Kugel in leichter Rücklage knapp zwei Meter über das Tor. Mit seiner Leistung erinnerte er an einen gewissen Leroy Sané: Stark in den Anlagen, schwach im Abschluss.

So bleibt festzuhalten: Díaz suchte oft den Abschluss und war präsent im Offensivspiel, doch vor dem Tor zeigte er sich nicht als eiskalter Vollstrecker – im Gegenteil. Die Offensive bleibt eine Herausforderung für die Bayern.

Öffnet der FC Bayern nochmal das Portemonnaie?

Die zweite Halbzeit des FC Bayern wirft Fragen auf. Chancen wurden leichtfertig vergeben, ein Elfmeter von Kane blieb ungenutzt, und aus einer komfortablen 2:0-Führung machten die Münchner ein Spiel auf Messers Schneide gegen einen Drittligisten. Trotz guter Spielanlage und klarem Chancenplus ist das zu wenig.

Die Defensivarbeit wirkte – wenn sie einmal gefordert war – schnell etwas wackelig, aber vor allem das Offensivspiel schaffte es nicht, die Führung auszubauen, auch schon gegen Leipzig war man trotz der sechs Tore hinsichtlich der xGoals mit nur 1,6 hinter den Erwartungen.

Wiesbaden machte durch seinen Ausgleich zum 2:2 den Verantwortlichen möglicherweise deutlich: Gerade in der Offensive könnte es noch Verstärkung brauchen. Einen abschlussstarken Spieler. Vielleicht kann Max Eberl nach dieser fragwürdigen Schlussphase doch nochmal Überzeugungsarbeit leisten, dass der Aufsichtsrat die Schatulle nochmal öffnet.

Insgesamt war der Auftritt in Wiesbaden nicht dramatisch. Chancenplus, Spielanlage und eine gute Antwort kurz vor Schluss stehen auf der Habenseite. Über Chancenverwertung und Abwehrverhalten ist jedoch zu reden.

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