Perfekter FCS-Tag: "Heute alles Glück der Welt aufgebraucht" | OneFootball

Kein gutes Spiel gemacht, dennoch einen späten Sieg eingefahren und den Rückstand auf Cottbus und Dresden um jeweils zwei Punkte reduziert: der 1. FC Saarbrücken blickt nach dem 4:3 in Sandhausen auf einen perfekten Tag zurück. Dennoch wussten die Saarländer die Partie einzuordnen.

"Kein gutes Auswärtsspiel"

Als Zander in Minute 87 das 3:3 für den SV Sandhausen erzielte, schien sich Saarbrücken mit einem Punkt begnügen zu müssen. Wäre da nicht Maurice Multhaup gewesen, der in der zweiten Minute der Nachspielzeit zum 4:3 in einem verrückten Spiel für den FCS traf und seine Farben damit spät zum Sieg schoss. "Das nehmen wir so mit", sagte der Last-Minute-Torschütze im "MagentaSport"-Interview erstaunlich gelassen. "Ich hatte Zeit, runterzukommen. Das Adrenalin ist schon wieder ein bisschen weg, deswegen bin ich jetzt eher ruhig", erklärte der 28-Jährige.

Dass er trotz seines späten Treffers eher zurückhaltend war, dürfte auch daran gelegen haben, dass der Auftritt der Saarländer während der 90 Minuten nicht der Beste war. Bezeichnend: Ganz zum Schluss hatte der FCS Glück, dass nicht noch das 4:4 fällt. Multhaup sprach von einer Partie, "wo man am Ende gar nicht weiß, warum wir gewonnen haben. Ich glaube, dass Sandhausen besser war als wir". Zwischenzeitlich habe es "eher negativ" ausgesehen, "wir hätten echt deutlich hinten liegen können heute". Vor allem in der zweiten Halbzeit war der SVS nach dem 2:1 in Minute 56 drauf und dran, die Partie auf seine Seite zu ziehen, doch Rabihic (67.) und Vasiliadis (74.) bogen das Spiel wieder um, nachdem Brünker bereits nach zwei Minuten zur frühen Führung getroffen hatte und Sandhausen in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit zum Ausgleich gekommen war. "Am Ende ist es positiv, aber trotzdem war es kein gutes Auswärtsspiel."

"Wirklich das absolut Maximum rausgeholt"

Auch Trainer Rüdiger Ziehl sprach von einem "schlechten Tag" und hätte auch "den Punkt mitgenommen", der auch für Sandhausen verdient gewesen wäre. "Trotzdem zeigt es, dass wir es dann nochmal versucht und uns selbst aus der Situation rausgezogen haben." Die Mannschaft habe "Gas gegeben und wirklich das absolut Maximum rausgeholt". Das sei auch eine Qualität. Während der 90 Minuten habe der FCS "alles Glück der Welt" aufgebraucht, so Ziehl.

Dennoch steht das 13. Spiel in Folge ohne Niederlage, zudem gelangen wie schon zum Auftakt der Rückrunde vier Tore. Da lassen sich auch die drei Gegentore – so häufig hatte es bei den Blau-Schwarzen in dieser Saison erst zweimal eingeschlagen – verschmerzen. Zumal das Topspiel zwischen Cottbus und Dresden 1:1 endete, wodurch Saarbrücken bis auf einen Zähler an die SGD herangerückt ist. Selbst zum FC Energie fehlen nur noch drei Punkte. Ein perfekter Tag also für die Saarbrücker, wenngleich Multhaup noch nicht träumen wollte: "Es ist noch so lang. Wir sind oben dabei, haben uns festgebissen und klopfen ganz oben mit an. Aber es wird bis zum Schluss spannend." Beim Auswärtsspiel in Ingolstadt am kommenden Samstag soll nun der dritte Sieg in Folge her – notfalls auch mit weniger Toren und weniger Glück.