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·16 de dezembro de 2024
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Sieben Punkte aus den letzten sieben Liga-Spielen, dazu eine verpuffte Trainer-Entlassung: Der HSV ist zum Jahresende weiterhin ein großes Fragezeichen. Hatten die Rothosen beim Debüt von Interimscoach Merlin Polzin noch einen glanzvollen 3:1-Sieg beim KSC einfahren können, so sorgten die jüngsten Auftritte gegen Darmstadt und vor allem gegen Ulm für brutale Ernüchterung.
"So ein katastrophaler Auftritt wie beim 1:1 in Ulm macht einen schon nachdenklich. Mir fehlen offen gestanden die Führungsspieler in der Mannschaft", nannte Ex-HSV-Profi Aaron Hunt im Interview mit der Bild das größte Problem der Rothosen. Aktuell habe Hunt lediglich bei Daniel Elfadli "den Eindruck, dass er auf dem Platz wirklich Verantwortung übernimmt, danach hört es für mich eigentlich auf". "Der langfristige Ausfall von Robert Glatzel trifft den HSV schwer. Natürlich fehlt er auf, aber auch neben dem Platz. Auch das Fehlen von Ludovit Reis als wichtigen Box-to-Box-Spieler der Hamburger wiegt sportlich sehr schwer", erläuterte Hunt.
Daran anschließend machte der ehemalige Mittelfeldspieler ein Einstellungsproblem beim HSV aus: "Natürlich ist es schon auffällig, wenn es bei vermeintlich kleinen Vereinen auf dem oft besungenen Fußball-Dorf trotz aller Warnungen immer wieder Tiefschläge gibt. Da scheint es möglicherweise Motivationsprobleme zu geben. Dafür spricht auch, dass Hamburg bei Top-Spielen unter Flutlicht wie verwandelt aufspielt, oftmals die besten Auftritte abliefert. Klar ist aber, wenn drei, vier Spieler nicht an ihre Leistungsgrenze gehen, der HSV kaum die Chance hat, in der 2. Liga eine Begegnung zu gewinnen."
Hunt, der von 2015 bis 2021 in Hamburg aktiv war, arbeitete damals auch schon mit Polzin zusammen, der Co-Trainer war. "Ich finde in Summe, dass der Fußball des HSV unter ihm ansehnlicher geworden ist als zuletzt unter Steffen Baumgart. Fachlich und in der Analyse ist Merlin top. Zudem ist er ein toller Mensch. Er kennt natürlich das Team sehr gut. Diese Punkte sprechen für ihn. Ich weiß aber nicht, ob sich die Mannschaft unter ihm vielleicht ein wenig zu sehr wohlfühlt", deutete Hunt fehlende Reibungspunkte an.
Nicht nur deshalb würde Hunt dafür plädieren, Polzin nicht zum dauerhaften Cheftrainer zu benennen. Ein Grund sei auch, dass es "für jeden Trainer" schwer sei, "den HSV als erste Chef-Trainerstation zu haben". Dies sei für den Start einer Trainerkarriere "nicht optimal". "Dieser Verein ist eben immer noch eine große Nummer im deutschen Fußball, mit viel mehr Druck von innen und außen als bei anderen Klubs. Ich würde Merlin wünschen, dass er unter einem neuen Coach als Assistent weiter arbeiten darf", so Hunt.
Wenn es nach ihm ginge, dann hätten die Hamburger Bruno Labbadia zurückgeholt, der unmittelbar nach der Entlassung von Steffen Baumgart als Top-Kandidat gehandelt wurde. Zuletzt war die Spur aber wieder erloschen. "Der HSV hat ja in der vergangenen Jahren und Jahrzehnten schon fast jeden Trainer-Typus an der Seitenlinie gehabt. Ich denke, dass man einen erfahrenen Mann wie Bruno Labbadia oder Felix Magath holen sollte", ließ Hunt verlauten. "Bruno zum Beispiel kennt den Verein ganz genau, ist Druck-resistent und sturmerprobt, hat als Coach schon zweimal gute Arbeit in Hamburg abgeliefert. Er weiß, wie man solch eine Truppe anpacken muss."
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