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·14 de dezembro de 2024

HSV disziplinlos bis zur Wirkungslosigkeit

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Der Hamburger SV schafft wieder keinen Sieg. Wieder waren es eigene Dummheiten, die beim 1:1 in Ulm zum Verhängnis wurden

Der Hamburger SV spielt 1:1 beim Aufsteiger SSV Ulm. Er steht in der 2. Bundesliga nun bei 25 Punkten aus 16 Spielen. Keine Pointe: Auch an diesem Wochenende schaffte es der HSV nicht, 90 Minuten seriösen Fußball zu spielen. Wieder musste erst eine Reaktion auf den Rückstand folgen, damit wenigstens noch ein Punkt mit nach Hamburg genommen werden konnte.


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Merlin Polzin, Interimstrainer beim HSV, scheint aktuell auch nicht in der Lage, den von vielen zitierten „besten Kader der zweiten Liga“ in Richtung Bundesliga zu führen. Die Mannschaft wiederum ist nicht in der Lage, den Mann, der sie laut eigenen Worten sie voll und ganz erreicht, in die Festanstellung zu schießen.

Erster Halbzeit wie Arbeitsverweigerung

Die erste Halbzeit des HSV in Ulm war eine Arbeitsverweigerung, die seinesgleichen suchte.Die Mannschadt zeigte den schlechtesten Saisonauftritt und das heißt einiges nach den Blamagen von Braunschweig und Elversberg. Polzin schaffte es schon im dritten Spiel nicht mehr, seine Mannschaft vollends zu motivieren. Beherzt spielende, aber eigentlich völlig harmlose Ulmer waren völlig verdient in Führung. Nicht einen Torschuss gab der HSV bis zum Pausenpfiff ab. Der HSV machte die typischen Anfängerfehler, die jeder Kreisligist vermeiden kann. Auf einem regelrechten Acker versuchte der HSV sich im Kurzpassspiel. Der 1,95m große Davie Selke hatte zur Pause acht Ballkontakte.

Auf die kleinliche Linie von Schiedsrichter Patrick Alt stellten sie sich nicht ein, sondern leisteten sich mehrere vermeidbare Gelbe Karten. Fast jede Chance auf Gefahr erstickten sie selbst im Keim. Das lag vor allem an den völlig indiskutablen Auftritten von Marco Richter und Bakery Jatta. Beide hatten schon in der Vorwoche keine Form und durften trotzdem wieder von Anfang an spielen. Die Auswechslung zur Pause: Zu wenig, zu spät. Polzin hätte schon unter der Woche erkennen müssen, dass diese beiden nicht weiterhelfen können.

Glücklicher HSV-Ausgleichstreffer durch Davie Selke

Die zweite Halbzeit begann mit dem glücklichen Ausgleichstreffer durch Davie Selke. Nur eine Minute später konnte Jean-Luc Dompé das 2:1 erzielen, traf aber nur den Pfosten. Doch die Druckphase dauerte keine 10 Minuten. Ulm musste wieder nicht viel tun, um die Hamburger fern vom eigenen Tor zu halten. Auch deshalb ist der HSV nicht bereit für den Aufstiegskampf. Sie haben nicht die Disziplin Ausdauer für 90 Minuten, weder offensiv noch defensiv. Ulm fand wieder ins Spiel und der HSV half dabei kräftig mit. Daniel Elfadli, bisher der konstanteste Spieler im Team, holte sich völlig unnötig die Gelb-Rote Karte im gegnerischen Strafraum ab. Das Foul war nicht böswillig, aber eben wieder disziplinlos. Davie Selke hatte sogar noch die Chance auf den Sieg, hatte aber Pech im Abschluss. Aber muss sich der HSV nicht eher fragen, wieso er immer wieder in so einer Situation landet? Wieso ist man beim 17. der Tabelle in Unterzahl auf Glück im Abschluss angewiesen?

Neben vielen anderen Problemen liegt es an eben jenen Frustfouls wie von Elfadli, die jeden Hobbytrainer ausrasten lassen. Der Platzverweis für Elfadli war der Vierte in dieser Saison. Kein Team der zweiten Liga sammelte mehr . Ransford Königsdörffer holte sich in der Nachspielzeit die Gelbe Karte, weil er nach dem für jeden im Stadion hörbaren Abseitspfiff weiterspielte. Er half da nur den Ulmern, die sich über die gewonnene Zeit freuen konnten. Miro Muheim riskiert in der letzten Minute einen Platzverweis um den Gegner anzuschreien und muss von Torhüter Heuer Fernandes davon abgehalten. Wieder verplemperte der HSV selbst verschuldet wertvolle Minuten.

„Ich habe negative und positive Dinge gesehen“

Die Stimmen nach dem Spiel klangen nicht danach, als wäre sich der HSV im Klaren, dass nur er selbst für die mickrige Punkteausbeute verantwortlich ist. „Wir nehmen den Punkt mit. Ich habe negative und positive Dinge gesehen“, sagte Polzin im Interview. „Für die Ergebnisse haben wir heute nicht ganz gesorgt.“, kommentierte Kapitän Sebastian Schonlau diesen Auftritt in Hamburg. All das durften sich die Fans auch schon die vergangenen Wochen anhören, von den unterschiedlichsten Personen. Es wirkt nicht so, als könnte der HSV sich davon absetzen. Es wirkt aber auch nicht so, als hätte der Verein das Bewusstsein für die Lage. Die Trainersuche ist ein reiner Eiertanz, bei dem Polzin einem fast Leid tun kann. Nicht nur auf dem Feld wird deutlich: Der HSV hat nicht die Disziplin für den Aufstiegskampf.

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